Auch die kann unser Körper aus Eiweißen und Fett selber erzeugen.
Unser Körper baut in aller Regel keine Proteine zwecks Energiegewinnung ab. Proteine sind keine Energieträger, im Gegensatz zu Kohlenhydraten. Und Fett ist die Speicherform von Energie, stellt sie aber nicht unmittelbar bereit, denn dazu ist zunächst der Umweg über beta-Oxidation notwendig; Fette können also im Gegensatz zu Kohlenhydraten nicht den in der Zellatmung üblichen Weg über die Glykolyse gehen.
Lässt sich auch bei Nahrungsentzug beobachten: zuerst baut unser Körper verfügbare Kohlehydrate ab, dann Fettreserven; und der Abbau von Proteinen erfolgt nur im äußersten Notfall in wirklich langen Hungerphasen. Dazu sollte es aber eigentlich nicht kommen.
Sogar effektiver als aus Stärke (kurzer Darm und so).
Entschuldige bitte, das ist ausgemachter Schwachsinn. Stärke ist ein Kohlenhydrat, bestehend aus vernetzten Glucosemolekülen.
Um die Glucose darin verfügbar zu machen, muss die Stärke lediglich in Maltose gespalten werden - das entsprechende Enzym haben Fleischfresser im Gegensatz zu uns übrigens nicht im Speichel - und dann im Dünndarm weiter zu Glucose.
Die Fettverdauung, für die beispielsweise auch eine ausreichende Galleproduktion notwendig ist, stellt für unseren Körper energetisch eine ganz andere Herausforderung dar.
Kannst du ja mal ausprobieren: nach ein paar Stücken Obst oder auch rohem stärkehaltigen Gemüse ist das Gefühl ein ganz anderes als nach einem Steak, welches einen in der Regel erst einmal zu einer mehr oder weniger bewusst wahrgenommenen Verdauungpause nötigt.
Unser Darm ist übrigens deutlich länger als der von Fleischfressern. Er ist lediglich kürzer als der von Herbivoren. Aber dass Kräuter und Gräser für den Menschen als Hauptnahrungsquelle infrage kommen, hat ja auch niemand behauptet.
Deswegen speichern wir z.B. überschüssige Glukose ja auch in Fettpolstern und nicht in Stärkeknollen.
Wir speichern Glukose sehr wohl zunächst in Form von Stärke, und zwar als Glykogen in der Leber und in den Muskeln.
Wie du jetzt auf Knollen kommst, bzw. meinst, die Gegebenheiten mit pflanzlicher Anatomie vergleichen zu müssen, ist mir ein Rätsel.
Und deshalb schafft ein Gepard auch einen Sprint mit 120km/h, auch wenn er nur einmal in der Woche ein Gnu reißt. Ganz ohne Kartoffeln als Beilage.
Und danach braucht der Gepard erhebliche Ruhepausen.
Davon ab: muss ich noch einmal erwähnen, dass und inwiefern Katzen auf völlig andere Nahrung spezialisiert sind als wir?
Eine gewagte und ziemlich überhebliche These. Dies würde defakto nur höher entwickelten, auf Atmung basierenden Lebewesen soetwas wie Empfindungen zusprechen. Selbst eine Qualle hätte demnach keinerlei Empfindungen.
Atmung als Kriterium? Ich komme hier nicht mit. Also, mal ganz abgesehen davon, dass auch Pflanzen atmen.
Ich sprach von einem Nervensystem, bestehend aus Sinneszellen/ Schmerzrezeptoren, sensorischen Neuronen, einem ZNS inklusive Gehirn und ggf. Motoneuronen mit Muskeln, die für eine unmittelbare Flucht vor Gefahren notwendig wären.
Mir ist aber auch klar - und das hast du ja auch selbst zugegeben - dass es dir um den Punkt gar nicht geht. Du setzt die Empfindungsmöglichkeiten von Pflanzen mit den von Tieren gleich (btw., erstreckt sich diese Gleichsetzung auch auf Tiere und Menschen? Warum sollte es dann lediglich ok sein, erstere im großen Stile zu töten?), um daraus weiter zu stricken, dass wenn überhaupt Pflanzen sterben, dann ist es doch egal, wieviele es sind, und weiterhin, dass wenn Pflanzen umgebracht werden, dann ist das Töten von Tieren doch auch völlig normal und ok.
Du verstehst hingegen nicht, dass es ethisch motivierten Veganern darum geht, Leid so gut wie möglich einzuschränken.
Keiner von uns sieht sich als Heiliger oder obliegt der Illusion, durch sein Leben keinen Schaden zu verursachen.
Der Punkt ist, dass wir uns unseres Handelns und unserer Verantwortung bewusst sind, und deswegen bestrebt sind, Leid und Schaden zu weit von anderen Lebewesen abzuwenden, wie es uns als Individuen möglich ist. Das steht im Gegensatz zu einer Einstellung, die uneingeschränkte Bedürfnisbefriedigung zur Maxime hat und dies rechtfertigt mit "Leid gibt's sowieso, also ist der Rest auch völlig peng."
Veganismus hat übrigens auch nichts mit Religion zu tun.
Religion basiert auf Glauben. Veganismus basiert auf Fakten. Das Essen von Tieren und deren Produkten verursacht vermeidbares Leid, also lasse ich es bleiben.
Damit ist dann (wiederholt) auch die Frage geklärt, wieviel Veganismus mit dem Schlucken von Sperma zu tun hat: gar nichts.