~ Zum eigentlichen Threadthema:
Mir persönlich hat es keinen nennenswerten Unterschied darin gemacht ob und mit wem ich mich fester verbunden habe. In manchen Fällen hat sich seit meinem Outing sogar vieles ins Positive entwickelt.
Ich habe gute Freunde und Bekannte in meinem Kreis die selbst ein wenig queer sind und dadurch mir gegenüber sehr offen sind und nebenbei erwähnt hab ich eine feste Beziehung mit einer tollen Frau seit nun circa einem Jahr mehr oder weniger gerade weil ich selbst trans* bin.
Der Haken an der Sache mag vielleicht sein, dass der Mensch nunmal von Exemplar zu Exemplar unterschiedlich ist und ich z.B. nie zur Gattung der Jäger gehört habe. Ich habe nie aktiv nach einem Partner gesucht, ich habe mich nie daran zerstört alleine zu sein... es hat sich alles so entwickelt.
Und wenn meine Frau nicht gewesen wäre wäre ich warscheinlich noch immer Solo unterwegs, ohne dass es mich nennenswert gestört hätte.
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Meine Ex hatte auch kein Problem mit der Tatsache dass ich "anders war", im Gegenteil, es hat sie gereizt, sie war neugierig und hat daraufhin selbst experimentiert. Feste männliche Partner in dem Sinne hatte ich nie, aber einige die in Clubs auf mich aufmerksam wurden.
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~ Nun zur Entwicklung des Threads:
Was mich allerdings ein wenig stört ist die Art und Weise wie jede/r mit jeder/m umgeht und das ist zum Beispiel ein Grund warum ich mich eigentlich vom Forum, speziell diesem Themenbereich, fernhalte.
Ich sehe zum Beispiel Aussagen von Leuten wie Jasmin71, welche schlechte Erfahrungen gemacht haben und nun ihren Groll auf aggressive Art und Weise verteilen dass man meinen könnte diese Aussagen seien Gesetz und wenn ich selbst nun anders bin hab ich gelitten.
Nur weil ein Mensch gewisse Erfahrungen gemacht hat müssen es andere Menschen nicht auch haben.
Dann gibt es andere, zumeist aus der TS/TG Ecke, die der Meinung sind es gibt fixe Regeln. Ich müsse dies/das/und jenes machen damit ich TS bin und so weiter - Fuck it, no!
Diese Engstirnigkeit - Dieses "Gezielte nach Triggern suchen um des Triggers Willen getriggert zu sein" - pisst mich, gerade hier, sodermaßen an, dass ich mich fremdschäme und zum Teil verstehen/nachvollziehen kann, dass es Menschen gibt die mit unser einer Probleme haben. Sorry, ich will nicht zu DIESEM Teil gehören.
Ich habe auch meine Ecken und Kanten, ich stehe zu diesen. Ich will keine Extrawurst und ich will nicht bevormundet werden. Ich bin "Ich" und ich weiß was ich bin und was ich denke und ich will mich nicht von anderen in eine Form prügeln lassen nur weil ich, zum Teil, zu meinen Ecken und Kanten stehe.
Wenn jemand was falsches zu mir sagt, hat er/sie es einfach bei mir vergeigt - Punkt, Thema zu Ende, kannst gehen. Aber mir da n' Schuh draus binden und nen Kurzschluss vermitteln? Ne, hab genug andere und wichtigere Probleme um die ich mich kümmern muss.
~ Thema 3: Verhalten von Männern gegenüber TI
Meiner Erfahrung nach, und ich bin nun seit circa 2,5 Jahren "geoutet", ist es Schwachsinn zu sagen, dass speziell Männer aus gewissen Herkunftsbereichen sich uns gegenüber mies verhalten. Egal woher, aus allen Bereichen verhalten sich einige schlecht.
Als ich mich, im Rahmen eines Klinikaufenthaltes, "geoutet" hatte hatte ich im Hinblick auf meine Mitpatienten auch Bedenken, gar Ängste. Unterm Strich war es aber der Mitpatient mit türkischen Wurzeln der zuerst auf mich zukam und mir sagte: "Du hast Mut und du hast Eier. Aber in DEM Sinne, dass man Eier haben muss um für sich selbst zu sagen, dass sie einem/einer Probleme bereiten".
Das war der aufmunternste Spruch meiner gesamten Prä-Transitionsphase und gab mir den dicksten Schub an Ego um die Sache nach 20 Jahren Versteckspiel durchzuziehen.
In der Zeit danach waren es hauptsächlich die konservativen deutschen Männer die sich mir gegenüber blöd verhalten haben.
~
Sorry für den Roman!
Sorry für den Trigger!
Kein Sorry für Leute die sich angesprochen fühlen!
Und Danke wenn jemand Nutzen aus meinem Beitrag ziehen kann!