Ich sehe das EP jetzt nicht sooo problematisch. Der TE will seine sub bestrafen. Schläge mögen jetzt nichts das Kreativste der Welt sein, aber sie sind ein Klassiker. So weit, so gut.
Man muss aber schon einiges beachten, es gibt da einige Grundregeln.
1. Sind Schläge als Bestrafung überhaupt wirksam? Wenn du eine Masochistin hast, wird sie sich höchstens darüber freuen und vielleicht noch absichtlich provozieren. Fail.
Wenn du z.B. mich schlägst, dann halte ich eine ganze Menge ziemlich stoisch aus. Und auf einmal wird es AUA! Ab dann wäre es eine wirkliche Bestrafung, die auch eine Verhaltensänderung bewirkt. Gleichzeitig aber auch heikel und grenzwertig.
Daher würde ich zuerst einmal festlegen: Soll die Bestrafung spielerisch sein? Oder wirklich, im Sinne von "das machst du mir nicht noch mal, dafür werde ich sorgen"? Wenn Letzteres, dann gibt es einen Abbruch nur im absoluten Notfall aka Safeword. Die Wohlfühlzone wird dann nämlich zwangsläufig verlassen werden. Das muss aber Teil der Beziehung sein dürfen, nicht jede hält das aus.
Und da gibt es natürlich dann noch mehr als Schläge, eigentlich alles, das schmerzhaft im Sinne von unangenehm und schwer auszuhalten ist. (Das meinten auch einige hier - probier dich mal durch: Klammern, Brennnesseln, Finalgon, Ingwer, Gymnastikübungen ...)
2. Schlaginstrumente gibt es sehr, sehr viele. Willst du hier einfach eine Aufzählung? Die kann kaum vollständig sein! Von der Reitgerte zum Paddle, von der Tawse zur Bullwhip, der Neunschwänzigen Katze zum Teppichklopfer, und den guten alten Rohrstock nicht zu vergessen (oder einfach der Haselnussstecken vom letzten Spaziergang) ...
Grundsätzlich: mehr Gewicht = tut mehr weh, geringere Aufprallfläche = tut mehr weh, mehr Länge = tut mehr weh. Ein Flogger mit schweren Lederriemen wird spürbarer sein als einer mit Latexbändern. Ein langer Stock mehr als ein kurzer. Usw.
(Ich für mich habe festgestellt, zu lang ist nicht gut, man braucht schon sehr viel Platz und Zielgenauigkeit dafür. Am besten hat sich Armlänge bewährt, finde ich. Maximal.)
Du wirst nicht bei einem Gerät bleiben können, sondern mehrere durchprobieren müssen, bis du "deines" gefunden hast, das bleibt dir nicht erspart. Aber eine Bitte: Überlasse Rosshaarpeitschen, Bullwhips oder Singletails den Fortgeschrittenen. Am Anfang findest du im Haushalt genug, das du einsetzen kannst: in der Küche Pfannenwender, im Bad Haarbürsten, im Schuhschrank Pantoffel, im Fitnessbereich Tischtennisschläger ... ich hatte eine sub, die hat Schläge mit der Haarbürste gehasst, obwohl sie eigentlich gerne gespankt wurde. Sie empfand das als demütigend - unnötig zu sagen, dass die Bürste DAS Instrument zur Disziplinierung wurde.
An die Grenzen gehen kannst du wahrscheinlich mit fast allem, je nach der Kraft, die du einsetzt, und der Anzahl der Schläge. Tipp: klein anfangen, steigern kann man immer noch. Ungeschehen machen nicht.
3. Am besten du lässt dir die Technik einmal zeigen und an dir korrigieren, das geht bei einschlägigen (!) Workshops, oder du suchst dir erfahrene Spanker, die es dir zeigen. Und dann übe! Schlag auf Polster, mach dir Markierungen, die du treffen willst. Und zwar nicht mit der ganzen Länge, sondern achte auf die Spitze: wo kommt sie auf? Dort tut es am meisten weh! Blöd, wenn du den Hintern striemen wolltest, und die Spitze schlägt rundherum und trifft genau auf die Klitoris. Danach kannst du die Strafe eigentlich als abgehakt betrachten.
Ich dachte einmal, mit einer Bullwhip schlüge man so, wie man es in Piratenfilmen sieht - die ganze Länge über den Rücken gezogen. Dann bekam ich eine Einschulung und durfte gezielt Kerzen ausschlagen. Viele Kerzen! (Damit es nicht fad wurde, war subbie in einem Pranger fixiert und die Kerze steckte in ihrer Pofalte, so hatte sie auch was davon.)
Wohin du schlagen sollst und wohin tunlichst nicht, das kannst du nachlesen bzw. lernst du auch im Workshop. Ich zähle nur die wichtigsten No-Go-Areas auf: Ohren, Hals, Nieren. Umgekehrt gut gehen Schultern, Brust, Hintern, Beine.
4. Fesseln: Warum nicht? Kann man gerne machen! Aber auch hier gilt: Man muss wissen, was man tut. Eine Einführung zum Fesseln würde hier den Rahmen sprengen, dafür gibt es ganze Bücher.
Überleg dir vielleicht mal, in welcher Haltung subbie ihre Strafschläge bekommen soll: über deine Knie gelegt? Auf allen Vieren am Bett, Tisch, Boden? Flach auf dem Bauch liegend? Stehend, mit Blick zur Wand?
Und dann denk drüber nach, ob und wie du sie in dieser Stellung fixieren kannst und willst. Ein Klassiker ist bäuchlings auf dem Bett, ein anderer über den Knien mit den Händen auf dem Rücken festgehalten/gefesselt. Vornüber gebeugt präsentiert den Hintern sehr schön. Grad wenn sub zum Zappeln/Ausweichen neigt, hilft Fesseln sehr. Natürlich kann man es auch verbieten, aber wie heißt es doch, Vertrauen ist gut ...
Er von Drachenliebe schrieb