"Kennt Ihr das Gefühl, von welchem ich oben schrieb?"
Ich geh´ mal davon aus "Leider hatte ich nur sehr selten das Gefühl, auch nur annähernd durch diese Erlebnisse befriedigt zu werden."
Das "Vielmehr kommt es mir so vor, als würde ich an der völlig falschen Stelle suchen – und dabei nicht einmal genau wissen, wonach.".
Und das "kam aber anschließend im Regelfall zu dem Ergebnis: das hat sich ja jetzt mal wieder so gar nicht gelohnt, hätte ich mal lieber zu Hause einen zweistündigen Masturbationsmarathon gestartet."
Ja, kenne ich. Das ist selten. Wie Momente des absoluten Glücks selten (und extrem flüchtig) sind.
Hirschhausen hat das mal ganz nett beschrieben, wäre Glück von Dauer, wir wären verhungert oder vom Säbelzahntiger gefressen worden. Seinem/r Verständnis/Interpretation nach ist die Natur nicht darauf angelegt. Und Glück wäre kein Glück, wäre es nicht selten. Aber der Wunsch, das Streben danach ist halt entgegen gerichtet zur Häufigkeit. Da braucht´s reichlich davon Widersprüche aushalten zu können.
Auch das mit der Suche, "wo und wonach", ist so alt wie die Menschheitsgeschichte. Du bist wohl ziemlich früh an dem Punkt - Stichwort "quater-life-crisis" sehr schön
.
Auch mit dem "wo und wonach" geht´s mir immer wieder so. Außer in kürzeren und längeren Hochphasen, frisch- oder doll-verliebt, liebend, Familienglück (auch liebend), einem "Lauf", einem "flow".
Und auch das "nicht gelohnt" kenne ich, wobei das natürlich auch eine rückwärts gerichtete Betrachtung, Wertung und damit plastisch ist. "Lohnen" beinhaltet ja ggf. was "geschäftliches", ich glaube das meinst Du hier aber nicht, oder?
Die rückwärts gerichtete Betrachtung setzt halt unterschiedlich früh ein, manchmal schon vor dem Akt
Und tatsächlich habe ich das losgelöst von Liebesbeziehung erlebt. Und irgendwie tobt sich die Lust sowieso im Kontinuum zwischen Geilheit und Geborgenheit aus. Wenn ich mich auch grundsätzlich eher als demisexuell fühle
"Zweistündiger Masturbations-Marathon"
, das dann doch lieber gemeinsam.
Um der Libido zu genügen tun´s allein auch 10 Minuten. Dann wieder nach dem Triebabbau anderen Dingen zuwenden.
. Was nicht ausschließt Selbstliebe, auch die körperliche, zu kultivieren und zu zelebrieren.
Ich habe halt über die Jahre die Libido als eigene Kraft kennen gelernt, die ganz unterschiedliche Ausprägungen annehmen, unterschiedlich gelebt und "behandelt" werden kann.
"Habt Ihr selbst schon einmal eine Dating- und/oder Sexpause eingelegt?"
Joah. Aber bewusst eher nicht. Eher aus Lustlosigkeit, Abwesenheit von Lust oder Anwesenheit von Frust.
Die Überlegung des bewussten Verzichts habe ich schon mal geführt, aber nicht umgesetzt. Das würde für mich dann aber auch Masturbation mit einschließen.
"Was waren Eure Erfahrungen dabei?"
Naja, da es eben keine bewusste Entscheidung war, hat auch nichts gefehlt. "Problematisch" wurde es an den Punkten, an denen die Libido einen anderen Standpunkt eingenommen hat als die Seele - wer bin ich, und wenn ja wie viele :-P. Das waren dann widerstreitende Empfindungen. Da habe ich mich entschieden der Libido freien Lauf zu lassen. Was aber durchaus zu mehr obiger Erfahrung geführt hat. Nicht immer. Aber eben auch.
"Haltet Ihr die Idee für totalen Humbug – falls ja, wieso?"
Auf keinen Fall. Ich glaube das kann mit neuen Erfahrungen und Bewusstseinsveränderung/-erweiterung einhergehen. Ich habe spontan ans Heilfasten denken müssen, den Verzicht komplett auf´s Essen. Ich kann mir gut vorstellen, es spielen sich ähnliche Vorgänge beim Verzicht auf Sex ab.
Du magst nicht: "alles vom Tier", als ich darauf "verzichtet" habe fingen ganz viele Prozesse an ... bewusster, freiwilliger Verzicht setzt wahrscheinlich immer etwas in Bewegung.
Schließlich fiel mir auch Tantra ein wie schon jemandem hier vorher.
Wahrscheinlich weil ich mich mit dem Gedanken trage eine Seminar zu besuchen, um da meinen Horizont zu erweitern.
Die Vorrednerin verquickte das jetzt mit "esoterisch". Das hat ggf. Geschmäckle, es gibt aber solche und solche Esoterik ... ich halte es da eher mit der Birkenbiehl´schen. Und Tantra umfasst ja eben gerade nicht nur den Sex. Wenn auch den im besonderen.
Ansonsten schließ´ ich mich den einigen Vorschreiben an: probier´ es aus. Lassen kannst Du´s immer. Ob´s Dir gut tut, was für Erfahrungen es Dir bringt, erfährst Du eh nur durch durch´s Tun. Und Du machst eh was Du willst. Und wolltest in/mit dem Teilen ma´ gucken was hier so geschrieben wird
Viel Spaß! Berichte mal. Und
für den Gedankenanstoß.