Selbstfindung durch Sexpause?
Vorab möge man mir den reißerischen Thread-Titel verzeihen. Nun möchte ich einen Gedanken mit Euch teilen, der mir schon länger in der Birne herumgeistert und zu dem ich gerne ein paar Ansichten gelesen hätte.Ich bin seit meiner Volljährigkeit (zumindest im Vergleich zu meinen gleichaltrigen Freunden) sexuell sehr aktiv, war schon ein paar Male in Swingerclubs, hatte nicht gerade wenige Internet-Dates und überlebte eine Handvoll beziehungsähnlicher Anwandlungen. Man kann durchaus sagen, dass ich mich intensiv mit verschiedenen Konzepten und Spielarten sexueller Natur sowohl theoretisch als auch praktisch befasst habe. Leider hatte ich nur sehr selten das Gefühl, auch nur annähernd durch diese Erlebnisse befriedigt zu werden. Weder sexuell (generelle Orgasmusprobleme beim Sex und/oder eher egozentrische Sexualpartner pipapo) noch auf einer höheren Ebene à la „Ich lebe meine Phantasien/Neigungen/etc. aus!“. Vielmehr kommt es mir so vor, als würde ich an der völlig falschen Stelle suchen – und dabei nicht einmal genau wissen, wonach. (#quarterlifecrisis – juhu, noch ein Modebegriff!) Frohen Mutes habe ich mich immer wieder in sexuelle Kontexte gebracht (denn ich MÖCHTE ja Sex haben!), kam aber anschließend im Regelfall zu dem Ergebnis: das hat sich ja jetzt mal wieder so gar nicht gelohnt, hätte ich mal lieber zu Hause einen zweistündigen Masturbationsmarathon gestartet.
All diese ernüchternden Erlebnisse zusammenfassend kam mir der Gedanke, dass es vielleicht gut wäre, wenn ich der Dating- und Sexthematik für eine Weile den Rücken kehre. Ob für einen Monat oder ein Jahr – darauf kommt es im Detail vielleicht gar nicht an. Vielleicht ist es mehr der Schritt, sich der oft schon überfordernden Vielfalt an Gelegenheiten bewusst zu entziehen, den Fokus für eine Weile auf andere Dinge zu richten und – in meinen Augen der wohl wichtigste Punkt – sich der eigenen Sexualität aus einer Perspektive zu nähern, die keine anderen Menschen benötigt: nämlich aus der eigenen. So weit die Grobstruktur dieser Überlegung.
An dieser Stelle möchte ich Euch fragen: Kennt Ihr das Gefühl, von welchem ich oben schrieb? Habt Ihr selbst schon einmal eine Dating- und/oder Sexpause eingelegt? Was waren Eure Erfahrungen dabei? Haltet Ihr die Idee für totalen Humbug – falls ja, wieso? Es würde mich freuen, wenn wir uns ein bisschen austauschen könnten.
Vielen Dank im Voraus!