Kann... muss nicht ...
Dazu gibt es nicht eine Weltwahrheit, wohl aber einige Faktoren, die darauf einwirken.
Sexualität ist sowohl Ausdruck wie Nahrungsquelle und natürlich verändert sich Partnerschaft in den Qualitäten.
Die Nahrungsquelle nutzt sich definitiv ein wenig ab und wandelt sich. Das ist, als würde man jeden Tag sein Lieblingsessen essen. Irgendwann ist es nichts Besonderes mehr und wenn man es dann noch übertreibt, ist auch mal eine Pause angesagt. Essen muss man dennoch - Menue und Menge darf sich wandeln.
Zu Beginn ist alles neu, man hat Spaß an der Verführung, die beste Version seines selbst zu sein, angefangen von der Wahl des Outfits über die des Restaurants.
Niemand findet sich über Jahre täglich im kleinen schwarzen im schicken Restaurant wieder, umso wichtiger, beide Qualitäten zu geniessen. Miteinander vertraut alltäglich zu sein und nicht zu vergessen, regelmässig Anlässe zu schaffen, füreinander besonders zu sein.
Das wirkt eben auch auf den Sex. Sexuelles Begehren ist motiviert von Emotionen. Das kann sich verändern, kann auch mal "faul" werden. Wenn Sexualität nicht mehr möglich ist, das Begehren ausbleibt, kann man davon ausgehen, dass ein anderes Problem zwischen dem Paar steht oder das Paar wesentliche tragende Aspekte verloren hat.
Selbstverständlich gibt es auch glückliche sexlose Paare. Das hängt damit zusammen, welchen Stellenwert die Sexualität für die Beteiligten hat und auch wie tragend die darüber hinaus gehende Freundschaft ist.
Ebenso kommt es natürlich auch vor, dass man auf Partner stösst, die zu Beginn performen und sich dann verweigern.
Das ist dem Umstand geschuldet, dass man zu Beginn nur die Sonnenseite des Gegenübers kennen lernt, erst mit der Zeit zeigen sich die Schatten. Es gibt Menschen, die sind wie Tag und Nacht. Insbesondere Menschen mit Persönlichkeitsstörungen zeigen extreme unterschiedliche Verhaltensweisen. Da gibt es dann tatsächlich zwischen wilder Ekstase und Verweigerung keinen Spielraum.
Und natürlich gibt es auch einfach berechnende Menschen, die im Grunde in einem Partner nur jemanden suchen, der sie durch's Leben trägt. Die müssen zu Beginn natürlich auch überzeugen, bis sie ihrer Sache sicher sind.
Wandel ist durchaus im Rahmen des gesunden, ebenso wie Phasen von Euphorie und Faulheit. Wenn es in die extremen Ausschläge geht, dann ist das nichts gesundes mehr. Dann ist definitiv die Partnerschaft selbst erkrankt, möglicherweise auch mindestens einer der Beteiligten.