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Fetisch in der Beziehung - wie geh ich damit um?

Also so wie ich das lese, seid ihr doch auf einem ganz guten Weg.
Ihr kommuniziert offen miteinander, was ihr wollt und was nicht.
Du probierst ihm zuliebe ja Einiges aus, schreibst aber auch, dass ihr ebenso "normalen" Sex habt und er auch auf dich eingeht. Dazu habt ihr ne längere Beziehung, seid verheiratet, habt Kinder...
Die Frage, die sich mir stellt: Woher kommt die Verzweiflung? *gruebel*

Wie schätzt er die Lage ein?
Denkt er auch an Trennung?
Wie reagiert er, wenn du etwas nicht magst? Hat er Verständnis?
Wie viel Raum nimmt dieses Thema ein? Streitet ihr (oft) deswegen?
Wie läuft die Beziehung ansonsten?
Liebt ihr euch?

Wenn der einzige Punkt ist, dass du seinen Fetisch nicht zu 100 % mit ihm auslebst, sehe ich da keinen Grund für eine Trennung (so lange es doch ein für beide befriedigendes Sexleben und eine ansonsten harmonische Ehe gibt).
*****uit Paar
219 Beiträge
...so vieles ähnlich
Also nachdem ich hier das Thema und die Beiträge dazu gelesen habe und ich vieles nachvollziehen kann, teilweise selber so erlebt habe und erlebe, möchte ich auch noch etwas zur Diskussion beitragen.

Ich war viele Jahre verheiratet und habe auch Kinder. In den vielen Jahren meiner Ehe gab es eher wenig Sex, im Nachhinein betrachtet wahrscheinlich genau deshalb. Immer mehr fand ich Latex toll und wollte es anziehen, spüren, an meiner Partnerin sehen, Sex darin haben. Irgendwann gab es mal ein "Sex- / Beziehungs-Krisengespräch" mit der Frage meiner Frau was ich mir denn (sexuell) so wünschen würde. Als ich dann mutig war und meine Vorstellung mich in Latex zu kleiden geäußert habe, wäre das fast schon das Ende der Ehe gewesen. Irgendwie haben wir uns (der Kinder zuliebe) wieder zusammengefunden. Jahre später kam das Aus. Sie hat es beendet und mich damit befreit! Mir hätte nichts besseres passieren können.

Kurz darauf traf ich meine jetzige Partnerin die dem Thema Latex sehr offen gegenüber steht. Sie "braucht" es zwar nicht, trägt es aber vor allem auf Fetischparties gerne und immer wieder auch beim Sex. Sie findet es schön, wenn ich dann noch geiler auf sie bin als so schon.
Und jetzt kommt das eigentlich für mich und für sie tolle: ich habe vorher noch nie "normalen" Sex so geil gefunden und so genossen wie mit ihr. Ich habe noch nie beim "normalen" Sex solche sexuelle Erfüllung gefunden wie mit ihr. Und weil das so ist und sie das auch spürt und weiß, erfüllt sie auch gerne meine Latex-Fetisch Wünsche und Vorstellungen. Dabei gibt es keine "Quote" - so oft mit und so oft ohne. Es ist und findet so statt wie es kommt.

ABER: auch hier gibt es einen Punkt, der sehr ähnlich ist wie von Dir beschrieben: ich kann mir noch viel mehr vorstellen, als meine Partnerin mitzumachen bereit ist. Ich würde gerne Masken und Hauben tragen, mich in einem Vakkumbett fixieren lassen und ja, sogar Atemreduktion kann ich mir als sehr geil vorstellen. Das sind aber alles Dinge, die sie nicht teilt und auch nicht ausprobieren möchte. Sie braucht es ja nicht selbst mögen, aber wenn ich das tun könnte auch wenn sie dabei ist wäre das schon toll. Wobei sie sich noch vorstellen könnte zumindest dabei zu sein wenn ich in ein Vakuumbett liege.

Zu Anfang unserer Beziehung meinte sie, es wäre für sie auch okay, wenn ich das mit jemand anderem ausprobiere und lebe, mittlerweile würde sie mich dafür nicht "hergeben" wollen. Sicher auch, weil das für mich eine stark sexuell erregende Komponente hat.
Andererseits könnte ich mir genau aus demselben Grund nicht (mehr) vorstellen, das mit jemand anderem auszuleben. Sexuelle Dinge möchte ich mit niemand anderem als mit Ihr teilen. Ich bin aber einfach so unglaublich glücklich damit, dass sie meinen Fetisch so weit gut findet, dass das Bedürfnis die anderen Dinge zu probieren nicht (mehr) entscheidend ist.

Die Frage ist nun, ob Du seine Wünsche bis zu einem gewissen Grad mittragen kannst, so ähnlich wie in meinem beschriebenen "Fall", oder ob auch das schon ein NoGo ist. Wenn das gar nicht geht, dann wird es sicher über kurz oder lang zum Bruch kommen. Ich habe meine Bedürfnisse zu lange nicht ausleben können und bin froh, dass das jetzt der Fall ist. Unterdrückte Vorstellungen und nicht erfüllte Wünsche machen beide Seiten unglücklich und dann ist eine Trennung besser.

Vielleicht ist es dann aber auch so wie beschrieben: durch die Erfüllung bestimmter Vorstellungen tritt das andere in den Hintergrund, ist vielleicht nicht mehr so wichtig?

Jetzt habe ich viel aus meiner Sicht (der eines Mannes, dem es ähnlich geht / ging) beschrieben, aber vielleicht hilft ja gerade das?

Ich wünsche Euch beiden, dass Ihr eine gute Lösung findet.
Hallo,
wie ich es verstehe, hat er dir seinen Fetisch vir längerer Zeit gestanden. Du bist, neben eurem normalen Sexleben, darauf eingegangen. Seinen Fetisch endlich ausprobieren zu können, hat ihn gekickt und so haben seine Wünsche Beine bekommen.

Ich kann sehr gut verstehen, dass Katheter, also ein Kliniksex Kink nebst Latex und Vakuumbett dich überfordern und auch abschrecken. Sas muss nicht jeder mögen.

Eine professionelle Domina, die könnt ihr auch zu zweit kontaktieren und du kannst mitbestimmen, wieviel Sex passieren darf und was bitte nicht. Du wärst quasi die Kundin, dein Mann das Auftragsobjekt.

Wäre das für dich vorstellbar?

Dominas sind meist eh unberührbar, selbst wenn deinem Mann bei der Session einer abgeht, lebt er nur seine Neigung aus.

Ihm das verbieten zu wollen hat meiner Meinung nach wenig Sinn. Entweder er geht irgendwann heimlich Wege sich auszuleben oder er verzichtet und wird leiden, weil ihm etwas Wichtiges fehlt.

Es gibt leider sehr viele submissive Männer, die sich eine normale Frau suchen und mit ihrem Kink nicht klarkommen. Sie leben in gewisser Weise eine Lüge. Aus Angst niemanden zu finden, weil ihnen eine SM Beziehung zu krass wäre, verschweigen sie ihre Neigung. Sie möchten eigentlich nur ab und zu SM und eigentlich die Liebe zu einer normalen Frau.

Sprich mit ihm darüber. Was er eigentlich wirklich will. Und sag ihm was du willst und auch was dir Sorgen macht. Vielleicht findet ihr doch einen Weg, mit dem ihr beide zufrieden sein könnt.

Schreibt Sie
Oh das kommt mir irgendwie bekannt vor......
Ich wusste aber vorher das sie damit einen Fetisch hat (Latex) und auch Dinge darüber hinaus.
Mir hatte das anfangs nie was ausgemacht weil ich schon immer ein sehr offener Mensch gewesen bin und auch in dieser Welt einiges gesehen und erlebt habe.
Sie war naturdevot und sowieso schon Exot (TS).
Die Beziehung war wundervoll..........so frei und offen konnte ich mit Personen selten.......wir dachten praktisch laut miteinander.......bis ich immer mehr verstand wie wichtig ihr Fetisch für sie ist.......
Ihre Welt drehte sich praktisch fast nur darum, von Reparaturen über Kleidung, Partys, Kontakte, Utensilien, andere Plastikkleidung, Fotosessions, Masken, Strom etc.
Natürlich hatte ich alles mal probiert, auch ein Vakkumbett, denn ich wollte wissen wie sich das anfühlt wenn sie darin liegt (Üüüüberhaupt nix für mich).
Sie lief auch tagsüber schichtweise damit rum (auch unter normaler Kleidung), schlief auch manchmal damit.

Wie gesagt ich bin sehr sehr tolerant.........trage selbst gern ausgefallenes, durchaus auch elastischen Lack........soll jeder so rumlaufen wie er sich wohlfühlt und kann tun und lassen was er will solang der keinem anderen Schaden zufügt.
Ich war natürlich auch damals viel in der Welt der Transsexuellen unterwegs, womit ich viel mehr anfangen konnte, denn mit Latex, ne, noch nie, schaue es mir nur gern an.
Wenn der Gedanke schon an luftdichte Kleidung bei mir kam oder Silikon (was ich meide wie die Pest in Kosmetika), nö, nix gut für Haut.
Aber egal jetzt, wir hatten eine schöne sehr innige Zeit miteinander, lebten alles aus, es war wie selbstverständlich, nur lebten wir uns wegen dem Fetisch immer mehr auseinander........
Sie hatte sogar mir zuliebe später oft normale Kleidung angezogen (was mir ebenso nicht gefiel dieses zum Gefallen), es wurde also immer komischer.

Ich ahnte das das dem Ende und deswegen das Ende sein würde......sie war wirklich besessen davon, (schon im Jugendalter fing das bei ihr an), fanatisch, fast kein Blick mehr nach links oder rechts/für andere Dinge.
Und das nervt - auf Dauer......
Es ist ja nicht nur ab und an mal.
Zudem letztendlich sehr öde/langweilig wenn jemand immer nur......devot, immer nur.....eingleisig mit all dem fährt und immer nur......einer nach Lust und Laune die Initiative ergreift.
Mit kochen und putzen zusammen war das ihre Erfüllung.
Ich träumte quasi davon das ich mal richtig durchgefickt wurde, sehnte mich danach, sie konnte es einfach nicht, war wie gelähmt, ich hatte gelernt was naturdevot bedeutet.
Wir trafen uns immer weniger, ich verabschiedete mich innerlich schon langsam, ja es tat weh, sehr weh, ich liebe sie noch heute, als Mensch, sie mich auch, werde das alles nie vergessen und manchmal muss man Menschen einfach ziehen lassen, ihren Weg gehen lassen wenn man merkt es tut beiden nicht gut, sie dachte ja genauso.
Selten kommt noch was von ihr, wenn sie schreibt, trifft sie immer voll ins Schwarze mit ihrem Herz aus Gold, eine ganz besondere Art hatte sie.

Das war meine Geschichte damit, es muss Dir ja nicht genauso ergehen, vielleicht ändert sich deine Sichtweise dazu ja doch noch oder ihr findet auf andere Weise damit einen Zugang.
Die Idee von BlueVelvet ist nicht ganz verkehrt, bucht eine (gute!) Domina, probiert es zusammen aus, Du kannst mit ihr alles vorher besprechen, dafür ist sie da, für die Wünsche und Fantasien jeglicher Couleur, brauchst Dich auch nicht schämen, ist alles normal, egal wie verrückt sie aussehen.
Vielleicht enddeckst Du Dich damit auch neu oder ganz andere Seiten an Dir, wer weiss ? Wie das im Leben manchmal so ist.
Aber ihr solltet schon offen und ehrlich miteinander sein, er ist dein Partner, er vertraut Dir, das ist gut, sprechen muss sein und gerade in dem Fall, das ist ein Fetisch - keine (banale) Vorliebe.
Ihr leidet beide
Liebe TE, ich war in einer ähnlichen Situation, und habe mich von meiner Frau getrennt. Dein Mann hat dir seine geheimen Wünsche offenbart. Ein Zeichen des Vertrauens in dich, und die Hoffnung seine Träume zu verwirklichen. Du warst entgegenkommend, dadurch mehr Sicherheit bei ihm... und die Phantasien steigern sich. Ich habe es dann auch mit anderen Partnern ausgelebt, was auch für einige Zeit funktioniert hat. Aber nachdem ich mein Kopfkino mit anderen Spielpartnern erfüllen konnte, kam der Wunsch, dafür einen festen Partner zu finden. Ich kenne das Problem mehr zu wollen. Und wenn dein Mann ähnlich ist wie ich, kommt es über kurz oder lang zur Trennung. Und deine Gedanken gehen auch in diese Richtung ihn ziehen zu lassen.
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