Lieber TE,
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es zwei Zugänge zu diesem Thema gibt:
1.) Du suchst zuerst einmal ohne BDSM-Bezug, und versuchst dann, diesen Filter einzubringen (Gretchenfrage: Wie hältst du es mit BDSM?)
2.) Du suchst von vornherein nur unter BDSMlern (bzw. filterst danach) und brauchst das Thema dann später nicht mehr anschneiden.
Beides hat seine Vor- und Nachteile. Mit denen du schon deine Erfahrungen gemacht hast.
ad 1.) Die Zielgruppe ist erst einmal viel größer, nahezu 100%. Aber du wirst darunter viele Frauen haben, die mit BDSM nichts anfangen können, und dann hast du vielleicht eine Beziehung (oder es könnte eine draus werden), aber ohne diesen Aspekt dabei. Dann stehst du vor der Entscheidung, ob du sie behalten willst, auch wenn dir etwas dabei fehlt, oder canceln und weitersuchen.
ad 2.) Die Zielgruppe ist mit eingeschaltetem BDSM-Filter erst einmal viel kleiner. Das heißt nicht, dass du dich auf die BDSM-Szene beschränken musst, aber du solltest klar stellen, dass ohne BDSM nichts geht (und zwar in der von dir gewünschten Ausrichtung, also FemDom). Ich habe für mich festgestellt, dass es letztlich zielführender war, auf diese Weise zu suchen, und bin immerhin zu einigen sehr befriedigenden Beziehungen gekommen.
Was für dich besser ist, das kannst nur du wissen. Ich habe aber beim Durchlesen deiner Beiträge das Gefühl, dass dir die Beziehung an sich wichtiger ist als das BDSM, und dieses dann das "Sahnehäubchen" darauf wäre. Dann kommen die üblichen Suchmechanismen für dich in Frage, online wie offline, auf die ich hoffentlich nicht näher eingehen muss.
Sagen wir, du hast eine Partnerin gefunden und ihr seid erst mal zusammen. Aber noch ohne BDSM. Wie bringst du jetzt diese Komponente am besten in eure Beziehung rein?
Natürlich kannst du jetzt hergehen und das volle Programm vor ihr ausbreiten, mit allen Begriffen, die man so kennt, deinen konkreten Wünschen und Plänen. Das hat den Vorteil, wenn du sie nicht gleich damit verschreckst, hast du wahrscheinlich gewonnen. Der Nachteil ist, dass die Wahrscheinlichkeit, DASS du sie verschreckst, ziemlich hoch ist. Das kann man von außen unmöglich beurteilen, es hängt von viel zu vielen Faktoren ab, ob sie sich darauf einlässt oder nicht. Nur möchte ich noch den Aspekt einwerfen, dass eine Frau mit dominanter Ader, wie du sie gern hättest, ziemlich bald draufkommen wird, dass sie eher nicht deine Wunscherfüllerin sein möchte. Außer natürlich, du ziehst den Lottosechser und eure Wünsche sind für euch beide so erfüllend, dass sie kein Problem damit hat. Was wahrscheinlich deine Vorstellung ist.
Die andere Möglichkeit wäre, den Begriff BDSM erst mal komplett außen vor zu lassen. Sondern erst einmal eine reine Vanilla-Beziehung zu etablieren, und dann Elemente einzuführen, in denen du ihr aktiv dienst oder sie dich dominiert. Du kannst dich ihr freiwillig hingeben und mal schauen, wie sie darauf reagiert. Immer, wenn ihr etwas zu gefallen scheint, nimmst du es als festen Bestandteil auf und baust darauf auf. Auf die Details gehe ich jetzt gar nicht ein, aber du hast sicher schon mal von FLR gehört (wenn nicht, dann google danach). Das muss nicht unbedingt von der Frau ausgehen, du kannst von dir aus in die Rolle des submissiven Mannes schlüpfen und sie verwöhnen, Entscheidungen ihr überlassen usw. Wenn du das Gefühl hast, es gefällt ihr, dann kannst du sie auch mal um einen Gefallen bitten, z.B. dass sie dich beim Sex dominieren möge.
Die Entscheidung liegt immer bei dir, wie du es angehst, es ist dein Leben. Wie gesagt, nach dem, was du schreibst, würde ich dir empfehlen, zuerst einmal eine Frau zu suchen, die eine Beziehung mit dir eingehen möchte, dann hast du schon einmal den "Kuschelfaktor". Und dann baust du langsam und vorsichtig, ohne das Kind beim Namen zu nennen, den BDSM-Faktor mit ein. Vielleicht fällt ihr irgendwann einmal auf, wie sich die Machtverhältnisse zu ihren Gunsten verschieben, und sie spricht es an, dann kannst du ja Tacheles reden.
BDSM-Stammtische sind dafür eher weniger geeignet, aber es wurde ja schon angesprochen, dass sie prinzipiell nicht als Partnerbörsen gedacht sind. Aber natürlich schadet es auch nicht, sich dort umzutun und einfach Leute kennenzulernen, einfach als Erweiterung des eigenen Bekanntschaftsbereiches. Man weiß nie, wo man die eine und einzige Frau kennenlernen könnte, das kann am Elternabend der Volksschule ebenso sein wie an der Theke im Stamm(tisch)lokals.
Er von Drachenliebe schrieb