Hallo zusammen,
wir sind zwar schon weit abgeschweift (es ging ja nur um das wie und wo Kontakte knüpfen) und irgendwie scheinen wir bei der Erwartungshaltung für eine Beziehung zu sein.
Jetzt mal allgemein ohne BDSM: beide Menschen haben Vorstellungen und Erwartungen an sich selbst und den Gegenüber. Beide sollten aber die Erwartung nicht so hoch schrauben, dass keine Luft mehr für das Entdecken des Gegenübers und dem Finden eines gemeinsamen Konsens für die Zukunft bleibt....
Bei BDSM Beziehungen ist es ähnlich. (Ich verwende mal aktiv und passiv das ist für mich einfacher als alle Konstellationsvarianten zu benennen) Beide - aktiv wie aus passiv - legen die Messlatte für das Gegenüber so hoch, dass diese nicht erreicht werden kann. In dem Moment wo der aktive nicht bereit ist, über eine Messlatte zu springen sondern statt dessen sagt: passiver nimm mal die Messlatte weg und dann schauen wir mal und sich der passive darauf einlässt - erst in dem Moment kann etwas entstehen, lässt man sich auf den anderen ein.
Ich habe vor jetzt 16 Jahren ein langes Streitgespräch mit jemandem gehabt. Es ging darum, dass der aktive sich doch das Vertrauen des passiven erarbeiten müsse usw. Ich erhielt folgende Antwort: "Du (ich bin passiv) denkst falsch. Erst wenn der passive das Urvertrauen hat, dass ihm der aktive nichts böses will und auf ihn acht gibt, erst dann ist Entwicklung und Entfaltung möglich. Was besprochen wird, ist der Rahmen z.B. sind die Werte ähnlich, gibt es ähnliche Lebenseinstellungen, wo sind Gemeinsamkeiten und wo Unterschiede und ist man grundsätzlich bereit, zu führen/sich führen zu lassen." Dies habe ich viele Jahre nicht begriffen. Erst jetzt nach einigem negativen Lehrgeld und heute sage ich: Derjenige hat absolut Recht gehabt. Wenn der passive gleich zu Anfang zig Wünsche und Erwartungen ausspricht und hofft, dass der aktive "über das Stöckchen springt" wird der passive - sobald der aktive dies tut - die nächste Markierung legen usw. (topping from the bottom). Wenn der Rahmen steht und der passive folgen möchte, dann kann er sich überraschen lassen wohin der Weg führt. Der aktive spürt i.d.R. was gefällt und was nicht und so kann der Tanz der Sinne beginnen und sich etwas schönes gemeinsames entwickeln.
Es wird für passive bei Gesprächen immer die Gelegenheit geben, hier und da einzustreuen was mehr oder weniger gefällt, aber nicht er bestimmt ob schon jetzt die 1. Kreuzung oder doch erst die 3. Kreuzung genommen wird.
Liebe Grüße in die Runde und.... seid doch einfach neugierig auf Euer Gegenüber
nina
wir sind zwar schon weit abgeschweift (es ging ja nur um das wie und wo Kontakte knüpfen) und irgendwie scheinen wir bei der Erwartungshaltung für eine Beziehung zu sein.
Jetzt mal allgemein ohne BDSM: beide Menschen haben Vorstellungen und Erwartungen an sich selbst und den Gegenüber. Beide sollten aber die Erwartung nicht so hoch schrauben, dass keine Luft mehr für das Entdecken des Gegenübers und dem Finden eines gemeinsamen Konsens für die Zukunft bleibt....
Bei BDSM Beziehungen ist es ähnlich. (Ich verwende mal aktiv und passiv das ist für mich einfacher als alle Konstellationsvarianten zu benennen) Beide - aktiv wie aus passiv - legen die Messlatte für das Gegenüber so hoch, dass diese nicht erreicht werden kann. In dem Moment wo der aktive nicht bereit ist, über eine Messlatte zu springen sondern statt dessen sagt: passiver nimm mal die Messlatte weg und dann schauen wir mal und sich der passive darauf einlässt - erst in dem Moment kann etwas entstehen, lässt man sich auf den anderen ein.
Ich habe vor jetzt 16 Jahren ein langes Streitgespräch mit jemandem gehabt. Es ging darum, dass der aktive sich doch das Vertrauen des passiven erarbeiten müsse usw. Ich erhielt folgende Antwort: "Du (ich bin passiv) denkst falsch. Erst wenn der passive das Urvertrauen hat, dass ihm der aktive nichts böses will und auf ihn acht gibt, erst dann ist Entwicklung und Entfaltung möglich. Was besprochen wird, ist der Rahmen z.B. sind die Werte ähnlich, gibt es ähnliche Lebenseinstellungen, wo sind Gemeinsamkeiten und wo Unterschiede und ist man grundsätzlich bereit, zu führen/sich führen zu lassen." Dies habe ich viele Jahre nicht begriffen. Erst jetzt nach einigem negativen Lehrgeld und heute sage ich: Derjenige hat absolut Recht gehabt. Wenn der passive gleich zu Anfang zig Wünsche und Erwartungen ausspricht und hofft, dass der aktive "über das Stöckchen springt" wird der passive - sobald der aktive dies tut - die nächste Markierung legen usw. (topping from the bottom). Wenn der Rahmen steht und der passive folgen möchte, dann kann er sich überraschen lassen wohin der Weg führt. Der aktive spürt i.d.R. was gefällt und was nicht und so kann der Tanz der Sinne beginnen und sich etwas schönes gemeinsames entwickeln.
Es wird für passive bei Gesprächen immer die Gelegenheit geben, hier und da einzustreuen was mehr oder weniger gefällt, aber nicht er bestimmt ob schon jetzt die 1. Kreuzung oder doch erst die 3. Kreuzung genommen wird.
Liebe Grüße in die Runde und.... seid doch einfach neugierig auf Euer Gegenüber
nina