Wie man Verluste verkraftet...
... ob man sie je verkraftet... hängt auch davon ab, wieviel stützende Kraft man durch den Trost und die Auffang
bereitschaft des eigenen sozialen Netzes, wie einzelne enge (Gesprächs-) Freunde, die (Ausgeh-) Clique, die (*einfachda*-) Familie in so einer Situation erhalten kann... Krampfhaft oder auch nur so wie immer an der Normalität anderer
draußen vor der Tür teilzunehmen, kann, wie du es beschreibst, in der ersten Zeit ein Kraftakt sein, und ist auch kein *konfrontationstherapeutisches Überwindungs-Erfolgsrezept*... Mich hat es auch nach (vielen!) Monaten noch gebeutelt, ihn aus der Ferne zu sehen...
Und genauso braucht man die Momente, wo man voll und ganz und bis über beide Ohren
in der Trauer drin ist und voll und ganz sieht was da mit einem abgeht…diesen Schmerz auch zu empfinden. Der einem zeigt, daß da vorher auch diese anderen intensiven Gefühle waren. Daß man in der Lage ist, so etwas großes zu empfinden, was vorher so schön und wertvoll war, daß es jetzt so weh tut.
@*****ing
Das waren in meinen schlimmsten Monaten auch meine Gedanken... wie erschreckend tief
und auch körperlich sich ein Trennungsschmerz anfühlen kann... ein in seiner Endgültigkeit zunächst umfassender Verlust, der dem, den man empfindet, wenn man einen Menschen wegen eines Todesfalls verliert, sehr sehr nahe kommen kann...
ich war fassungslos, für eine ganze Zeit noch mehr:
völlig aus meiner Fassung geraten... wegen des insgesamten Verlaufs dieser (sprechen wir es aus:) Liebe, der unterschiedlichen Wahrnehmung der "Protagonisten" (ich und er ≠ er und ich),
und auch, was die schlussendlichen (sich mir damals in ihrer Schlüssigkeit noch entziehenden) beinharten Umstände der 'Abservierung' betraf... und einfach nur noch "in pain"...
Immer wird gesagt: Die Zeit heilt alle Wunden.
Aber eigentlich ist es wohl eher so, dass der Schmerz bloss dumpfer wird, versteckt, vergraben. Man nicht mehr so oft dran denkt.
Ich glaube, richtig geheilt ist man nur, wenn man neue Liebe findet. Keine Ahnung.
@*******ger
Ja... auch das kann ich bestätigen... und obwohl der Verlust dieser noch nie zuvor empfundenen Nähe und einer schier unglaublichen Vertrautheit, eines wertvollen Zeitzeugen und eines äußerst vergnüglichen Weggefährten über den Verlust des Betreffenden selbst mittlerweile längst hinaus geht... berührt mich die
damalige (!) Verbundenheit, selten zwar, aber dann und wann... nach all den Jahren...
immer noch. Sollten in einem persönlichen Gespräch etwa, die Erinnerungen an manches auch im Nachhinein noch unfassbare Detail wieder aus den gut abgeschirmten Tiefen an die sensible Bewusstseinsoberfläche steigen... kann ich sowohl die Intensität dieser Beziehung, als auch den mich damals fast zerreißenden
Abschiedsschmerz unvermindert nachfühlen, mit einer mich
immer noch unwillkürlich zu Tränen rührenden Intensität, die mich nach all der Zeit selbst erstaunt... aber mir auch zeigt, wie empfindungs- und eben auch
liebesfähig man ist... ich bin... und
dieser Gedanke ist doch tröstlich:
deine Trauer ist eine Qualität !
... dir dafür eine Strauß