Egal ob offene Beziehung oder strikte Monogamie - dass sich der Partner anderweitig verliebt, ist leider immer möglich und (leider) auch sehr menschlich.
Alternativ kann man das geliebte Gegenstück in den Keller sperren ohne Kontakt zu anderen Menschen - aber das fällt meines Erachtens dann in einen anderen Bereich.
Die Frage ist, was "muss" ich mir von anderen holen? Hier fiel der Satz: "das holen, was man vermisst" und da krankt es für mich schon.
Wenn ein Partner etwas in der Beziehung dauerhaft vermisst, ist das Ding sowieso zum scheitern verurteilt - weil irgendwann ein er oder eine sie kommt, die genau diese Lücke füllt. Ob der neue Partner dafür nicht zig andere Dinge vermissen lässt, sei dahingestellt (und wie wir alle wissen, ist das zu 99 % der Fall).
Für mich ist der offene Part einer Beziehung der, dass Sex mit anderen die Basis nicht gefährdet. Ich meinem Partner das Vergnügen in erotischer Hinsicht gönne (und er auch mir) und dieses auch gerne zB im Club mit ihm teile. Das er sich ggf Fetische erfüllt und Dinge erlebt, an denen der Partner zB kein ausgesprochenes Vergnügen findet - aus welchen Gründen auch immer.
Ein "Verbot" des Auslebens führt immer zur Unzufriedenheit - egal ob in offener oder monogamer Beziehung. Wenn es allerdings nur darum geht, eine erneute Kerne ins Bett zu schnitzen, sollte man einfach Single bleiben.
Gewisse Grenzen sind wichtig - damit beide sich im Rahmen der Beziehung auch wohl fühlen können, vertrauen und sich auf den anderen verlassen können. Das ist in einer offenen Beziehung nicht anders als in einer monogamen. Denn Vertrauensbruch und Lügen sind immer der Anfang vom Ende ...