schwierige Frage
Schwierige Frage, auf die es bestimmt nicht "die allgemein gültige Antwort" gibt.
Was schon öfters angesprochen wurde: eigentlich ist man(n)/frau ja ganz glücklich verheiratet (egal ob seit 5 oder seit 25 Jahren). Aber in der Beziehung fehlt es an einem nicht ganz unentscheidendem Punkt: in Sachen Sex stimmt es leider nicht (warum auch immer, da gibt es die unterschiedlichsten Gründe).
Nun, was tun dagegen:
• sich trennen: vielleicht die beste Lösung, aber nicht immer die einfachste, vor allem, wenn Kinder im Hause sind. Außerdem: außer in Sachen Sex stimmt es ja in der Beziehung
• schauen, dass man die sexuellen Bedürfnisse woanders befriedigt: das ist das, was viele Männer machen. Rein/Raus, egal wo und mit wem, Hauptsache die eigene Libido ist befriedigt. Nicht so mein Ding
• sich eine "Geliebte" zulegen: eigentlich eine gute Sache, hat nur einen Haken: entweder man(n) hängt sich zu sehr an seine Geliebte, dann sollte man(n) auch den Mut aufbringen, die bestehende Beziehung zu beenden. Haken 2: die Geliebte erwartet mehr, als man(n) ihr eigentlich zugestehen will. Sie fängt an, sich an ihn zu klammern, setzt ihn unter Druck und das geht meistens schief.
• beste Lösung, die ich persönlich bislang gefunden habe: beide sind gebunden, beide sind nicht wirklich zufrieden mit iher Beziehung, wollen aber die bestehenden Bindungen nicht beenden. Die neue Beziehung zwischen den beiden besteht nicht nur aus sexuellen Bedürfnissen, sondern es ist auch sehr viel Sympathie mit ihm Spiel. Aber beide kennen die Grenzen und respektieren sie auch. Keine Eifersüchteleien, das ist Voraussetzung. Ergebnis: beide respektieren, dass der neue Partner gebunden ist und daran nichts ändern will. Beide haben ihren Spaß am "Fremdgehen" (oder meinetwegen auch am "Bekanntgehen"), ohne gleich ein schlechtes Gewissen zu haben. Und beide akzeptieren, dass (vielleicht zumindest im Moment) man(n) oder frau halt nicht die Lebenspartnerin ist, sondern "nur" die Nummer 2 (die auch mal vor Nummer 1 liegen kann). Beide sind zufriedener mit ihrer bisherigen Beziehung: die "non-sexualen"-Bedürfnisse werden in der Ehe (oder Lebensgemeinschaft) befriedigt, die sexuellen und darüber hinaus auch die emotionalen Bedürfnisse beim "Fremdgehen".
Mein Fazit: Fremdgehen ja, aber nicht nur deswegen, weil man seine sexuellen Bedürfnisse (mit wem auch immer) befriedigen will. Dann können (ich sage ausdrücklich können, nicht "müssen"), alle Beteiligten davon profitieren. In der Ehe/Hauptbeziehung herrscht Frieden, weil man(n)/frau sich die sexuellen Bedürfnisse und vielleicht auch die Anlehnungsbedürfnisse anderweitig befriedigt. Und der Rest läuft weiter wie gewohnt.
Ob man(n)/frau das Fremdgehen als Belastung oder als an sich gute Einrichtung empfindet, hängt dabei von den persönlichen Befindlichkeiten ab.