macht Frau es sich zu einfach ?
warum haben männer interesse am fremd gehen , - weil es eine Frau (wahrscheinlich auch gebunden) gibt, welche sich ebenso dem Trieb hingibt, wie es der Mann macht.
Und doch scheint es immer recht einfach, den Stinkefinger auf die Männer zu richten, wenn Frau sich betrogen fühlt. Zu einfach; und deswegen mal die wissenschaftliche Sichtweise diesbezüglich.
Monogamie
Die Idee der echten Monogamie sind allerdings freie und wirklich emanzipierte Männer und Frauen, denen es um Liebe und Partnerschaft geht und die daher die Monogamie freiwillig leben.
Wenn es nun eine menschliche Veranlagung zur Monogamie gibt, dann müßte es eigentlich auch eine Veranlagung zu dieser Veranlagung geben, damit sie überhaupt gelebt werden kann. Doch diese Veranlagung wird sozusagen an der Nase herum geführt.
Der Mensch ist polygam
DNA-Analysen bezeugen die Evolutionsgeschichte - Weibliche Gene prägen die nächste Generation
Tucson - Im Internet und auf Plakatwänden werben Firmen mit Misstrauen für Vaterschaftstests: "Sind das Ihre Augen?" Sie stellen die Treue der Frau infrage, obwohl es mit der männlichen oft nicht weit her ist. Gleichzeitig wächst die Scheidungsrate, aber auch die gesellschaftliche Akzeptanz der Patch-Work-Familie. Warum das Glück einer Partnerschaft nicht ein zweites Mal wagen und vielleicht weitere Kinder zeugen?
Auf manche Männer trifft genau dieses Modell zu - offenbar eine moderne Version des alten Trends zum polygamen Reproduktionsverhalten, glaubt Michael Hammer von der University of Arizona in Tucson. Andere Männer blieben dagegen kinderlos - und zwar wesentlich mehr als Frauen.
Zusammen mit seinen Kollegen stellte der Evolutionsgenetiker außerdem fest, dass Frauen ihre Gene doppelt so oft an die nächste Generation vererben im Vergleich zu Männern. Denn diese verlieren das Spiel um die Fortpflanzung häufiger im Kampf gegen erfolgreichere Geschlechtsgenossen.
Und falls es einen Trend zur Monogamie gäbe, sei er zu jung, um sich im Erbgut wieder zu finden: "Wir halten uns für eine monogame Spezies, aber die evolutionäre Vorgeschichte der Menschheit ist vermutlich leicht polygam", sagt Jason Wilder, der zusammen mit Hammer unter anderem 389 DNA-Proben aus zehn Bevölkerungsgruppen der verschiedensten Erdregionen untersuchte.
Die Ergebnisse stellen sie jetzt in den Fachzeitschriften "Nature Genetics" und "Molecular Biology and Evolution" vor.
Um herauszubekommen, ob Frauen oder Männer weiter "herumstreuen", während sie sich die "Hörner abstoßen", hatten die Wissenschaftler bestimmte Veränderungen verglichen, die einerseits bei mütterlich vererbten Genen auftreten und andererseits bei väterlichen: DNA der Mitochondrien - Zellbestandteile, die nur mit der Eizelle weitergegeben werden - und das Y-Chromosom. Bislang hatten Forscher angenommen, dass eine so genannte Patrilokalität, wie sie in heute in rund 70 Prozent der Weltkulturen ausgeübt wird, die Genveränderungen beeinflusst. Denn Frauen ziehen eher an den Wohnort des Ehegatten als umgekehrt. Frühere Studien fanden dementsprechend mehr Unterschiede in der Y-Sequenz. Aber das Team aus Arizona stellte mithilfe einer neuen Technik nun fest, dass Y-Chromosomen und mitochondriale DNA (mtDNA) innerhalb der verschiedenen Populationen ähnliche Variationsraten besitzen. Obwohl sich zum Beispiel mtDNA und Y-Chromosom im Vergleich anders verhalten. So lebte Urvater Adam laut Berechnungen vor etwa 100 000 Jahren, Urmutter Eva aber schon vor 200 000.
Zwar heißt das noch nicht, dass Männer wie Kater weit streuen, so die Forscher, "aber Y-Chromosomen kamen herum". Vielleicht mit dem Seemann, der in jedem Hafen ein Mädchen hatte, oder es waren die rätselhaften Fremden, mit denen sich Dorfmädchen einließen. Die globalen Muster von mtDNA oder Y-Chromosom hängen offenbar mit dem Fortpflanzungsverhalten unserer Vorfahren zusammen: "It's all about sex."
von Sonja Kastilan