Freie Liebe - Vielfalt der Lebens
Ich denke auch, dass jeder aufgeklärte Kopf keinerlei Problem mit der Akzeptanz und dem Respekt anderer Lebensentwürfe und Lebensstile hat, solange diese dieselbe Toleranz leben, die sie für sich selbst einfordern.
Ob die Gesellschaft allerdings bereit ist für eine problemfreie Akzeptanz des Wifesharing, wage ich zu bezweifeln.
Da findet sich der immer wieder gefährliche Mix aus Halbwissen, Angst vorm Unbekannten und Unsicherheit erzeugender Abweichung von den so bequemen Normen.
Schwierig ist in diesen Fragen ja auch immer nicht nur die andere Lebensstile ausgrenzende Minderheit der Dumpfbacken, sondern die schweigende Mehrheit.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die mutigen unter uns, die aus ihrer Liebe zum Wifesharing kein Hehl machen, neben der Bewunderung einiger auch die offene Häme der anderen ertragen müssen, ohne dass sie auf Beistand hoffen dürfen.
In den heutigen Zeiten kommt leider hinzu, dass gerade im Internet jeder denkt, er dürfe alles, nur weil er es kann.
Was viel zu Oft zum Missbrauch dieses Bekenntnisses zum gesellschaftlichen "Aufbruch" führen könnte. Da gibt es leider echt viel zu durchgeknallte Typen.
Die Kunst (Film, Theater, Literatur, etc.) beschäftigt sich ja immer ausführlicher mit dem Thema und wird so auf Dauer sicher einiges bewirken. Auch habe ich schon einige Frauenmagazine sich mit dem Thema auseinander setzen sehen. Aber es ist sicher noch kein Thema für die Süddeutsche oder die FAZ. Und war vielleicht bisher auch nur Ziel von Auflage heischendem Voyeurismus.
Obwohl irgendwie ist ja BDSM auch gesellschaftsfähiger geworden und wurde unverblümt als "Weltliteratur" in der U Bahn konsumiert. Aber auch offen zuhause und in der Nachbarschaft gelebt? Gar akzeptiert? Denke nicht wirklich.
Bleibt für den Austausch über diese Themen doch wohl nur der intime Freundeskreis oder Foren wie hier im Joyclub.
Aber spannendes Thema.