Zur Abgrenzung
Hallo ShadeM!
****eM:
Und ja, natürlich findet ein Stück weit Abgrenzung statt.
Das hast du aber genauso bei Swingern, BDSMlern etc.
Macht es einen Unterschied, welche.. nennen wir es Subkultur.. sich abgrenzt?
Ja!
Polyamory ist für mich kein nach außen hin identitätsstiftendes Merkmal.
**********************************n im Poly-Forum:
Ich geb dazu Mal ein Beispiel: Eine private Geburtstagsparty.
Ein Drittel der Menschen dort kannte ich, zwei Drittel nicht. Munteres Treiben. An der Bar kam das Thema "Eifersucht & Betrügen" auf und hielt sich dort über zwei/ drei Stunden (zwischendrin war ich auf der Tanzfläche). In wechselnder Besetzung wurden Hypothesen in den Raum gestellt, diverse Geschichten ausgetauscht, bei Betrüblichem Trost gespendet, analysiert und/ oder mit Galgen-Humor aufgelöst. Und auch ich erzählte hier und dort Annekdoten aus meinem Leben. Von monogamen und offenen Beziehungskonstrukten...
"Polyamory" war nie Thema. "Ob Menschen, die sich auf offene Beziehungsformen einlassen mehrere Menschen lieben können und dürfen", hat niemand in Frage gestellt. Mir ging es auch nie darum, mich von den anderen Anwesenden als "Poly" abzugrenzen.
Mir ging es um unsere Gemeinsamkeiten. Dass auch Menschen, die sich bewusst entschieden haben, sich und ihrem Partner Freiheiten zuzugestehen, manchmal mit Eifersucht zu kämpfen haben. Dass wir doch alle irgendwie versuchen, unsere Bedürfnisse und die Bedürfnisse unseres Partners unter einen Hut zu bekommen.
Nun, ich befinde mich zur Zeit mehr oder weniger in einer Art Selbstfindungsphase. Rückschau, Selbstreflexion, mich in der Welt verorten. Da wurde mir zwischenzeitlich der Poly-Begriff sehr wichtig. "Zu wichtig." Glücklicher Weise haben mich meine alten Freunde darauf aufmerksam gemacht.
Im Leben trennen uns "identitätsstiftende Begrifflichkeiten" allzu leicht von unseren Mitmenschen. Gerade, wenn es um Liebe geht, ist diese Trennung doch reichlich paradox.
.
Ehrlichkeit ist schön und gut.
Doch bei der Auswahl eines Spielgefährten reicht mir die Info:
"Ich bin in festen Händen. (Ich habe den Freifahrtsschein.) Es wird sich nicht mehr daraus entwickeln."
Das ist kurz und knapp.
Manche Frauen suchen genau nach diesem "es wird sich nicht mehr daraus entwickeln".
Andere Frauen suchen nach dem genauen Gegenteil.
So hat die Frau die Wahl in einem für sie ausschlaggebenden Punkt.
Dazu ist Ehrlichkeit gut.
Wie genau diese "festen Hände" aussehen und wieviele es sind, interessiert bei Anbahnung einer Freundschaft+ doch gar nicht.
Hauptsache, der Mann ist mit sich und der Welt im Reinen.
Den Eindruck machst Du aber nicht, wenn Du etwas zum Thema machst, was anfürsich Deine Privat-Sache ist: Deine Liebe zu Anderen.
Ich finde das noch schlimmer als einen Mann, der beim Kennenlernen über seine Ex spricht.