Shade, ich hab nur noch Galgenhumor für diesen Thread übrig und ich hoffe, dass du ihn dir nicht allzusehr zu Herzen nimmst. Ich persönlich habe einige Dinge gelernt:
1.: Egal, wie oft man Dinge klar schreibt und korrigert: Wen einer einem nicht glauben oder nicht verstehen WILL, wird er es auch nicht tun. Hätte ich so arg nicht gedacht, aber es passt gerade wunderbar in unser Zeitalter des Postfaktischen und deckt sich mit meinen Erfahrungen mit Erdogan-, AfD, Homöopathieanhängern, Impfgegnern, Verschwörungstheoretikern jeder Couleur, Kreationisten/Ultrareligiösen etc. Eine Lösung zu dem Problem fällt mir ehrlich gesagt auch nicht ein, alle Erläuterungen und Erklärungen deinerseits waren Perlen vor die Säue. Du hättest auch das genau Gegenteil schreiben können, das Ergebnis wäre das Gleiche geblieben.
2.: Du kannst dich selbst fragen, ob du deiner Moral/Ethik treu bleiben willst und es weiterhin direkt so stehen lässt, oder ob du das eher für den ersten Eindruck verschweigst und auf Nachfrage oder beim 2., 3., xten Kontakt erwähnst. Das führt mich zu
3.: Menschen können mit Ehrlichkeit nicht unbedingt was anfangen. Direkte/komplette Offenheit wirkt auf manche verstörend. Eventuell liegt es daran, dass sie das so nicht gewohnt sind und dahinter große Argwohn steckt. Das kann man ihnen z.T. sicherlich nichtmal zum Vorwurf machen, da er geprägt ist von einem selbst ("wie würde ich handeln") und der Lebensgeschichte. Ich kann da n bissl nachfühlen: Meine Frau nennt mich manchmal naiv bzw. zu idealistisch, weil ich bei den Reaktionen der anderen zu sehr von mir auf andere schließe (trotz Abzugs) und mahnt mich zu mehr Vorsicht in meiner Offenheit unseres Beziehungstatus. Je älter ich werde, umso mehr glaube ich, dass sie recht hat.
4.: Eventuell ist das aber auch ein guter Filter. Ich persönlich habe im DIREKTEN Umfeld (studentisch geprägt) fast immer sehr gute Erfahrungen damit gemacht, offen zu sein - aber nicht immer direkt von Anfang an "mit der Tür ins Haus gefallen", sondern vorher zumindest kurz (mehrfaches Beschnuppern) abgecheckt. Man selektiert damit gut aus und mit meinen Freunden und guten Bekannten (wo sich eben auch erotische Situationen ergeben haben) ist genau so ein Austausch möglich, wie ich ihn selber gerne habe.
5.: siehe oben: Vielleicht solltest du F+ nicht direkt suchen, sondern eher nach netten, sexuell offenen Menschen, die zB gerne erotische Geschichten austauschen oder irgendwelches anderes eher "soft"-Zeugs (erot. Spiele? Ev gibts ja sogar ne Kinky Gruppe im JC?). Ev wird da dann mit der Zeit mehr draus.
6.: Was die Damen angeht: Wahrscheinlich ist was dran, dass die Begründung "polyamor" einfach aus den Haaren herbeigezogen ist und der Weg des geringsten Widerstands. Und ja, sehr wahrscheinlich ist bei vielen Frauen echt sowas wie ein versteckter Exklusivanspruch drin, um sich selbst nicht billig zu fühlen drin. Ka. Ich hatte mal die absurde Situation, wo sich n Mädel nach ner SEHR klar formulierten Sexgeschichte beschwert hat. Zitat: "Ka, ich hab mich irgendwie benutzt gefühlt --- wobei ja, du kannst natürlich auch anführen, dass ICH DICH benutzt habe, und das stimmt ja auch, weils klar abgemacht war... aber es fühlt sich trotzdem so an irgendwie.."
Was weiss ich.
Und letztens: Kudos, dass du so lange so fair und ruhig geblieben bist. Ich schwöre dir, ich wäre völlig ausgerastet und hätte den Thread schließen lassen. Hab mir schon überlegt, alles auszudrucken und ne Hörbuchfarce draus zu machen, damit manche Leute hier merken, wie unfassbar sie die Dinge verzerrt haben. Bzw eher damit andere merken, wie unfassbar man Dinge missverstehen will, wenn man sich an einer Vorstellung festgebissen hat, wie der TE sein MUSS.
Liebe Grüße, ich bin wahrscheinlich nur noch stiller und mit Galgenhumor amüsierter Zuschauer..