Spannendes Thema
Erstmal DAUMEN HOCH für den Bericht von Nina und ihrer Art zu leben und ihrer BDSM-Auslebung.
Das erfordert ja eine Menge Mut und ich finde es auch gut, das mehr und mehr Stellung dazu genommen wird, auch im Hinblick auf das Phänomen "Sich immer und überall irgendwie erklären zu müssen".
Für meinen Teil lebe ich zwar nicht in einer Beziehung, also nicht in einer eher langandauernden Beziehung, da das, auch aus bestimmten Gründen, nicht so möglich für mich ist, daher bin ich immer an den sog. "Spielbeziehungen" bzw. "Spielpartnerschaften " interessiert, welche für mich als gleichwertig zu sehen sind.
Ich habe für mich ein sog. "weibliches BDSM-geprägtes Alter-Ego" entwickelt, da halt die BDSM-Erotik und BDSM-Leidenschaft als Mann mit mir nicht funktioniert. Es ist für mich eine gewachsene Sache geworden, zwar im regulären Leben immer als zwar beziehungstechnisch und erotisch uninteressanter Mann zu leben, ABER halt in meinem persönlichen erotischen Leben mich einer Verwandlung zu unterziehen, welche mir im erotischen und beziehungstechnischen Sinne durchaus Vorteile bringt.
Da ich halt bi-sexuell veranlagt bin, was damals in meinen Teenagerzeiten latent vorhanden war, aber halt nicht richtig ausgeprägt war, wunderte ich mich immer, warum Beziehungen mit mir und heterosexuellen Mädels eh nicht funktionierten. Das lag und liegt heute noch an der AURA, welche ja jeden Menschen umgibt. Bei mir ist der Heteroanteil wohl unter 50% angesiedelt, gemäß der Erfahrungen oder auch Nicht-Erfahrungen, so konnte kein "Schuh daraus werden".
Die ganze BDSM-Erotik ist für mich die volle Offenbarung geworden, denn ich achte heute garnicht mehr auf von der Biologie vorgegebene Geschlechter, sondern NUR noch auf den jeweiligen MENSCHEN mit dem ich ein Play eingehe, egal ob nun Mann, oder Frau, andere Trans-Personen, oder Paare. Ich mache da keinerlei Unterschiede. Das ist halt der elementare Vorteil, welchen ich damals als verpeilter im Glauben heterosexueller Teenager, nie und nimmer haben konnte.
Es fühlt sich gut an und ich habe im Heute und Jetzt halt meine Nische, bzw. meinen erotischen PLAN-B gefunden, was durchaus am Anfang auch nicht so wirklich einfach war.
Am Anfang waren ja nur eher fetisch- und bdsm-geprägte Gedanken, noch keinerlei Möglichkeit der Auslebung. Daher hatte ich nur theoretische Vorstellungen, wie ich so als "TRANS-DOMSE", ne Wortschöpfung von mir, so aussehen kann oder auch wirken kann.
Aber, ich habe mir dann mal den Mut gefasst und mich als "Lady" gestyled, gemäß meiner der Phantasie entstammenden Rollenantlitze. Leder-Lady, Reiterin und Lehrerin.
Klar, am Anfang als ich die ersten Clubbesuche gemacht hatte, wurde man schon ein bissel argwöhnisch beäugt, so nach dem Motto: "Ist Ziggy Stardust von David Bowie gelandet" o.ä.
Aber ich hatte mich in meinem erotischen Vorhaben von niemandem beirren lassen, daran etwas zu ändern, da es ja mein persönlicher erotischer Entwurf der Lustauslebung darstellt.
Am Anfang war ich eh etwas zurückhaltender, habe viel beobachtet, wurde dann aber doch freier in meinen Gedanken und in meinem Handeln, konnte schamfreier Fragen stellen, welche aber auch immer gehaltvoll für mich beantwortet wurden.
Praktische Erfahrungen konnte ich in meiner "VERY-SPECIAL" Auslebung schon machen, es gab durchaus immer sehr schöne Momente und Erfahrungen. Klar, kann man niemals "EVERYBODY´s DARLING" sein o.ä. aber die meisten Menschen, welche ich so in meinem Clublife so getroffen habe, bis wohl auf ein paar eher wenige Ausnahmen, kommen mit mir als Mensch und halt mit meiner Art der Auslebung durchaus klar.
Ja, das ist ja auch das Wichtigste dabei, denn wir leben ja schließlich in einer doch aufgeklärten Zeit im 21.ten Jahrhundert und nicht mehr 1933-1945.
Klar ist auch, das man sich auf keinen Fall alles gefallen lassen muss, falls es doch mal zu extremen Meinungsäusserungen mit diskriminierender Tendenz kommen sollte.
STARK BLEIBEN und das Leben leben und erotisch optimal genießen.