*****a_S:
Dominante Frauen gelten in unserer Gesellschaft als ähnlich "verpönt" wie devote Männer. Das stimmt zwar, aber es würde lediglich dazu führen, dass die meisten Frauen devot und die meisten Männer dominant sind.
Das sehe ich nicht so. Die 'Trimmung' auf bestimmte gesellschaftliche Werte geht ja untrennbar mit der Entwicklung des Selbstbewusstseins und des Eigenbildes einher. Ich habe gerade einen sehr spannenden Beitrag gesehen in dem Säuglinge bewusst mit einem anderen Geschlecht präsentiert wurden. Die Testpersonen sollten sich mit dem Kind beschäftigen und hatten Spielzeuge zur Auswahl. Sie haben durch die Bank zu dem geschlechtsspezifischen Spielzeug gegriffen und waren im Nachhinein fest davon überzeugt das Kind hätte an diesen größeres Interesse gezeigt. Keinem ist aufgefallen dass das Kind ein anderes Geschlecht hatte als angegeben.
Man hat als Frau also zwei Möglichkeiten in der traditionellen Sozialisierung: Entweder man setzt sich gegen alles zur Wehr und steht dann größtenteils völlig allein da, was bei Kindern unter 10 erfahrungsgemäß selten gut ankommt - oder man weicht in gesellschaftlich tolerierte Bereiche aus und sublimiert sehr viel.
Zurück bleibt aber meist ein Selbstbild das eben diese negativen Zuschreibungen die man 'männlicher Dominanz' so zuschreibt für einen selbst überwiegend negativ konnotiert. Man muss erst mühsam lernen nicht nur zu allen anderen sondern auch zum eigenen Selbstbild 'scheiß drauf' zu sagen - und das ist alles andere als einfach.