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Gibt es mehr devote Frauen als Männer? Wenn ja, warum?

***en Mann
4.171 Beiträge
Studien hier im Joy veröffentlichen? .
Das habe ich mir abgewöhnt.
Warum sollte es keine Weiblich Subs als Managerin geben?.
*********inee
3.588 Beiträge
*****a42:
Du hast natürlich nicht unrecht, aber gefühlt, gibt es auch für mich mehr devote Frauen, als Männer.
Dieser Eindruck entsteht bei mir im Forum. Dort lese ich mehr Theman von und über weibliche Subs.

Das ist mir auch schon aufgefallen. Vorallem weil man oft nur in einer Geschlechterkonstellation etwas dazu schreibt und das ist echt oft Maledom und Femsub.

Desweiteren wirkts so auf mich, als würden sich weniger devote Männer und dominante Frauen in den Foren beteiligen als umgekehrt. Wenn man sich aber die Gruppen die sich allein mit Malesubs und Femdoms befassen, dann sind die doch sehr gross. Des weiteren lernt man ausserhalb vom Forum sehr viele Malesubs und und Femdoms kennen (wenn man sich in dieser Konstellation bewegt) denen man sonst nicht begegnen würde.

Ich denke die Wirkung und Masse die man im Forum und den Gruppen mitbekommt hat auch eine Wirkung darauf, welche Mengenverteilung wir wahrnehmen. Darum denke ich, dass diese Punkte dazu führen, dass es vermeintlich mehr devote Frauen gibt:

  • Im Forum wird oft bei einer Themenerstellung und in der Themenbeteiligung nur in der eigenen Konstellation geschrieben. (Maledom fragt: "Wie straft ihr Herren eure Sklavin?" Femsub fragt: "Wie straft ihr Herren eure Sklavinnen?" Femdom fragt: "Wie straft ihr eure Sklaven?" Malesub frag: "Wie strafen euch eure Herrinnen?"

  • Es gibt mehr Femsubs und Maledoms die sich im Forum beteiligen (mehr oder weniger Regelmässig).

  • Es gibt auch viele Femdoms und Malesubs hier im Joy, aber im Verhälltnis gibts weniger, die sich im Forum und den Gruppen beteiligen (ausgeschlossen: Konstellationsbezogene Gruppen, in denen man "unter sich ist").


Ich denke dass dieses "Ungleichgewicht" dazu führt, dass man mehr devote Frauen wie andersrum wahrnimmt.
****al Mann
3.023 Beiträge
Du hast natürlich nicht unrecht, aber gefühlt, gibt es auch für mich mehr devote Frauen, als Männer.

War ja in erster Linie auf die "allseits bekannte O" bezogen.
Ich glaube, so bekannt ist die außerhalb unserer Filterblase gar nicht. Bis in die 90er gab es in Psychologiebüchern vorneinander abgeschriebene Aussagen, auf zehn an BDSM interessierte Männer käme eine Frau (und auch die war aus feministischer Sicht dann nur überredet oder hatte die eigene patriarchale Unterdrückung internalisiert und aus Verzweiflung erotisiert).
Nicht ohne Grund war ein Großteil der Fragen auch noch in den 2010ern in Bezug auf den Erfolg von SoG nicht nur die literarische Qualität, sondern auch, warum Frauen überhaupt solche Gedanken haben könnten. Und da ist eben wieder die Schiene über Umfeld und Ausgleich gefahren worden. Wie auch früher bei den Managern, bei denen auch eher selten "Naja die sind eben individuell masochistisch oder devot." gesagt wurde. Und auch in den RTL2-"Dokus" (sowas wie "Liebe Sünde" ist lange vergessen, selbst die eine "Unter deutschen Dächern" oder eine gewisse Meiser-Folge) kam das ja meist eher als dekadente Suche nach dem nächsten neuen Modekick vor, nicht nur beim Zuschauer, sondern auch bei den Beteiligten. Nicht als Neigung. Was logischerweise dazu führte, daß sich auch niemand mehr für Interviews fand und sich der Eindruck weiter verfestigte.

Aber ich ich denke, das wird dann wirklich trotzdem OT.

Dieser Eindruck entsteht bei mir im Forum. Dort lese ich mehr Theman von und über weibliche Subs.

Interessanter Punkt. Kann durchaus sein, daß manche Themen eher aus einem bestimmten "Neigungswinkel" *g* angeschnitten werden. "Wie gestalte ich meine erste Session?" wird logischerweise von Doms gefragt, und "Wie werde ich gut als Sub?" oder "Darf Dom das wirklich?" eher von Frauen (warum auch immer), da sind Malesubs schon mal unsichtbarer. Kann natürlich sein, daß ich mit meinem Gefühl da auch einem Irrtum aufsitze. Dafür findet man die Malesubs dann überproportional eher bei "Ich finde keine Herrin." oder "Die wollen eigentlich alle Geld."
Und bei neutraleren Themen ist es mir eigentlich gar nicht so wichtig, wer aus welcher Richtung kommt, wenn es nicht deutlich im Text steht (im Profil gucke ich eh nicht).

Wie das Verhältnis tatsächlich ist, könnte eine Studie herausfinden.
Ob es dazu schon welche gibt?

Prinzipiell schon. Ein paar wurden ja oben verlinkt, in "Die Wahl der Qual" oder in der Chronik bei Datenschlag sollte noch mehr zu finden sein..
Wie repräsentativ die wirklich immer sind, weiß ich nicht. Oft ist die Anzahl der Befragten ja recht klein gewesen, so daß die Aussagen von wenigen Personen schon prozentual deutlich etwas ändern konnten. Und auch die Werbung für die Teilnahme ist sehr unterschiedlich, was natürlich auch wieder die Ergebnisse beeinflusst.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Literatur ist ja ohnehin immer so ein Sonderfall - SoG ist ja im Prinzip nichts anderes als die vorher so beliebten Groschenheftchen - nur überwiegend schlechter geschrieben. Es gibt einen Grund warum solche Literatur gerne unter 'Mummyporn' zusammengefasst wird.

In der Groschenliteratur ist der Mann immer der große starke Held mit irgendeiner obskuren Macke die die einfühlsame Frau dann kuriert - aber das ist eben das besondere am Kopfkino. Da lässt sich leicht devot sein wenn der 'Held' ja grundsätzlich nur das und so tut wie man es ihm gedanklich erlaubt. Real sieht das dann ganz anders aus, der starke komplizierte Held würde da von den meisten eben noch dahinschmachtenden Frauen vermutlich ein 'du bist ja wohl nicht ganz dicht, das mach ich auf keinen Fall' kassieren und sich verwirrt die Äuglein reiben ...

Gelegentlich auch mal 'phantasiedevot' bin sogar ich - aber ich kann es niemandem empfehlen, das auf eine reale Probe stellen zu wollen. Das würde für den Kandidaten alles andere als befriedigend enden - schon allein wenn ich den Versuch ahne würden meine Augenbrauen spontan spöttisch in die Höhe schnellen und das Glitzern in meinen Augen würde deutlich verraten was ich denke: Du bildest dir allen Ernstes ein dass du das bei mir versuchen kannst? Tritt mal lieber einen Schritt von den Gleisen runter bevor du dich fragst wo der Zug herkam der dich gleich überrollt!
*****a42 Frau
13.557 Beiträge
JOY-Angels 
Ich bin da ganz bei dir. Habe mit Groschenromanen dieselben Erfahrungen gemacht.
phantasiedevot ist ein schöner Ausdruck. Und du beschreibst den klassischen Handlungsverlauf.
Egal ob Angeliquie, oder die Reihen von Julia und Co.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass gerade das Buch "Die Geschichte der O", dass 1954 veröffentlicht wurde, in manchen Ländern zum Bestseller (!) wurde und, ich glaube in den 70 gern ins Kino kam, doch im Laufe der Jahrzehnte weit verbreitet und viele Köpfe geprägt hat. Noch heute, Jahrzente danach, ist es bekannt. Ich selbst habe es in jungen Jahren auch gelesen, es stand im Regal meiner Eltern.

Die devote Rolle der Frau passt eben auch viel beser in die klassische Rollenverteilung.
Die devote Rolle des Mannes stößt in der Gesellschaft dann doch eher auf Unverständnis.
Darum herrscht vielleicht mehr Schweigen darüber?
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
JOY-Angels 
gesellschaftliche Konventionen
Es ist ganz ohne Zweifel so, dass das hier diskutierte Ungleichgewicht, so wie viele anderen Geschlechter-Ungleichgewichte aus den gesellschaftlichen Konventionen kommen, mit denen wir aufwachsen und täglich konfrontiert sind durch: Erziehung durch die Eltern, sozialer Druck unter Gleichaltrigen (Schulklasse), erwachsene reale Rollenvorbilder, Literatur&Film, Werbung usw.. Und diese vielen Kanäle laufen während unseres gesamten Lebens und ständig und prägen und konditionieren uns. Und fast alle helfen fleißig dabei mit, weil es eben auch "leichter" ist, rollenkonform zu agieren: konventionelle Eltern sein, sich in der Schulklasse anpassen, geschlechterkonforme Berufswahl, Werbung dient dem Verkauf, also bedient sie Klishees und Vorurteile, Filme müssen ihre Kosten reinholen und übertreffen, usw..

Und somit ist es immer leichter für uns, uns so zu verhalten, wie es die gesellschaftlichen Konventionen von Männern und Frauen erwarten. Und wer daraus ausbricht, muss sich anstrengen, muss Druck und ggf. Ablehnung aushalten, sich erklären, usw. Als Mann Elternzeit nehmen, während die Frau Karriere macht? (Looser!) Sich als Frau einfach sexuell zu nehmen, was ihr gefällt? (Schlampe!) Sich als Mann weiblich kleiden und als devot outen? (Sissy!) Als Frau bestimmen und sich nicht Mode/Beauty-Diktaten zu unterwerfen? (Mannsweib!) Alles nicht einfach, denn dafür braucht man Eier(stöcke)! Und weil es eben bequemer und einfacher ist, sich den alten Konventionen anzupassen, enstehen solche statitischen Ungleichgewichte.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Das ist so einfach dahin formuliert, in Wirklichkeit aber natürlich wesentlich komplexer ...
ie viele Leute wirst du wohl finden die von sich behaupten, tatsächlich dem gesellschaftlichen Mainstream zu entsprechen? Jeder glaubt doch für sich, seinen eigenen Kopf zu haben und eigene Vorstellungen umzusetzen - und in gewisser Weise stimmt das wohl auch. Es ist nicht immer als solches erkennbar ... Bunte Haare und abgefahrene Klamotten bedeuten keinen offenen Geist - die können auf ihre Weise genauso spießig sein wie irgendein theoretischer Durchschnitt.

Und selbst wenn man sich gegen Normen stemmt, man kann nicht verhindern dass sie trotzdem auf dem einen oder anderen Wege Einzug ins eigene Selbstbild halten und man sich damit herumschlagen muss. Rein formal habe ich mich nie viel darum geschert was ich als Frau vermeintlich tun dürfte und was nicht - deswegen kann ich mit der Bezeichnung 'Mannweib' trotzdem meine Probleme haben, auch wenn mich das von nichts abhält ...
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
JOY-Angels 
Du hast total Recht @*****de2, und die von dir beschriebenen Effekte kann fast jeder an sich selbst feststellen, nämlich in der Rückschau und im Vergleich von Lebensphasen: Fast jeder fühlt sich in der Pubertät unverstanden und einsam und als total besonders. Und wenn wir dann aber ab Mitte 20 mit anderen ehrlich darüber sprechen können, wie wir uns damals gefühlt haben, stellen wir fest, dass wir uns in der Zeit im Grunde alle sehr ähnlich gefühlt haben. Und etwas andersherum erleben ganz viele Leute, wenn sie selbst eine Familie gründen, den Effekt, dass sie, egal wie individuell, alternativ und emanzipiert sie vorher waren, auf einmal genau wie so viele andere ein völlig spießiges Konzept fahren und mit den Kindern ganz ähnliche Erziehungsfehler machen wie die eigenen Eltern. Beides sind psychologisch völlig "normale", also übliche Entwicklungen.
Aber dennoch haben wir Menschen die Möglichkeit, diese Normalität zu reflektieren und zu transzendieren. Und das meine ich mit der Anstrengung. Und das heißt nicht nur, in einer bestimmten Lebensphase mal grüne Haare gehabt zu haben. Es bedeutet, aktiv zu werden, und z.B. alternative Beziehungsformen auszuprobieren. Insofern unterstützt der Joyclub das, aber durch den statistischen Druck der vielen devoten Frauenprofile und der vielen dominanten Männerprofile (was dabei auch immer das Huhn und das Ei ist), wirkt er auch dagagen.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Persönlich glaube ich ja dass man dann anfängt, bei sich selbst anzukommen, wenn man aufhört etwas zu müssen und sich mehr darauf konzentriert, etwas zu wollen. Es ist ein unglaublich befreiendes Gefühl wenn die Frage, was andere darüber denken mögen, ob nun spießig oder was auch immer, einem ein amüsiertes Schmunzeln entlockt statt der verzweifelten Überlegung, was man tun müsse um diese Meinung zu ändern ...

Ich glaube nicht dass Dominanz oder Devotion im sexuellen Bereich irgendwelche Rollen tatsächlich fixieren - das erscheint mir nur vordergründig betrachtet so. Einen großen Teil der Frauen, mit denen ich hier Kontakt hatte und die sich selbst als sexuell devot einstufen empfinde ich als ausgesprochen selbstbewusst, klug und durchsetzungsfähig - sie wählen ihre sexuelle Neigung selbstbestimmt und bewusst, mit dem Bild einer verhuschten Mutti die devot ist weil sie sich selbst nichts zutraut hat das nach meiner Wahrnehmung so gut wie nie etwas zu tun.

Bei der Angabe 'dominant' bei Männern sehe ich das etwas kritischer, mag an meinem Blickwinkel liegen. Auch da habe ich schon Männer kennen gelernt die mir intelligent und selbstreflektiert erscheinen, die Quote ist aber erheblich schlechter als die bei den Frauen. Ich würde die eher bei 10% ansiedeln. Bei Männern mit devot als Angabe sieht die Bilanz deutlich besser aus was meinen Eindruck angeht.

Ich glaube dass man einer ungewollten Klischeebildung nicht entgegenwirkt indem man möglichst auffällig irgendeine abweichende Gesinnung vor sich her trägt sondern in dem man genauer hinsieht und stärker differenziert statt sich durch vermeintliche Stereotypen gleich Urteile zu bilden ...
*******kel Mann
334 Beiträge
Jetzt wird hier seit Wochen versucht devot und dominant so zu definieren das es sowohl auf Sex als auch soziale Verhalten kombieniert wird.
Erstmal muss man den SM Bereich ausgrenzen, denn da geht es nicht um Sex sondern ich nenne es mal einen Fetisch zu bedienen, bei dem es eigentlich kein dom oder sub gibt

Es gibt alpha und Herdentier. Im Leben werden alphas immer dominant und Herden immer mitlaufen.
Sexuell sieht das schon komplizierter aus.
Einige sind so dominant, dass sie auch dort nicht in der Lage sind die Kontrolle abzugeben.
Dann gibt es Leute die so devot sind das sie gar kein Bestreben haben die Kontrolle zu übernehmen.
Bei beiden Gruppen finden sich jede Menge psychologisch interessante Symptome die ich um niemande zu beleidigen nicht näher erörtern werde.

Dann gibt es die Gruppe die im Bett genau die gegenteilige Rolle übernehmen, die sie im sozialen Leben ausfüllen.
Ein ganz normales Bedürfnis nach Gleichgewicht. Ob das jetzt der/die Führungsperson ist die dann zur Sklavin wird oder Domina läuft oder der/die untere Angestellten der/die zum Dom wird.

Alle anderen gehören zu denen, die erkannt haben, dass es auf der subseite leichter ist sich fallen zu lassen als auf der domseite. Eine Hälfte wählt dazu komplett die devote Seite, der Rest sind dominante die dann, wenn sich die Möglichkeit bietet switchen.

Daher denke ich, das es sexuell mehr Leute gibt die die subseite wählen als die domseite, unabhängig vom Geschlecht.
Das gefühlt mehr Frauen als Männer devot sind liegt wahscheinlich daran, das gerade bdsm unerfahrene Frauen es schwer fällt, sich vorzustellen wie sie einen Mann dominieren sollen. Denn sie fragen sich wie sie einen körperlich überlegenen dominieren sollen.
Denn auffällig ist eines, während maleDoms eher zum sexuellen D/s neigen, sind es bei FemDom mehr die zum SM neigen. Dadurch ergibt sich gerade in dem Bereich "nicht maso Mann sucht nichtSado Femdom" ein extremes Ungleichgewicht.

Auffällig ist nämlich auch, das fast alle Femdom als Sub angefangen haben und sehr viele sich immer noch als Switcher einstufen. Während sehr viele malesubs als Dom angefangen haben.
Dagegen kenne ich sehr wenige Femsubs die als Dom und maleDoms die als sub angefangen haben.
Das kann nur den Hintergrund haben, das man sich zu Anfang in das klassische Rollenverhalten einfügt und erst mit Zeit und Erfahrung seine wahre Neigung findet.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
*********s_nrw:
Es gibt alpha und Herdentier. Im Leben werden alphas immer dominant und Herden immer mitlaufen.

Klingt einfach und plausibel, ist bloß leider völlig falsch. Alpha-Tiere und Herden haben so gut wie nichts miteinander zu tun denn da geht es um völlig verschiedene Sozialsysteme. Als Alpha-Tiere bezeichnet man die 'Leittiere' in kleineren, sozial stark aufeinander bezogenen Gruppen, üblicherweise Familien. Und, oh Wunder, die Alpha-Tiere sind schlichtweg die Eltern, ohne Ausnahme. Die genetische Prädisposition dabei ist, dass sie Nachwuchs erzeugen können, mehr ist nicht nötig um dominant zu werden. Diese Rolle nehmen sie ganz automatisch durch ihr höheres Alter und ihre größere Erfahrung ein. Sicher gibt es auch Persönlichkeitsmerkmale, die bessere Führungseigenschaften ermöglichen, Selbstbewusstsein ist eines davon. Selbstbewusstsein wird aber zu einem erheblichen Teil erlernt und hat insofern mit Vererbung nicht so viel zu tun.

Im Gegensatz dazu beispielsweise eine Pferdeherde. Keiner käme auf die Idee, den Hengst als Alpha-Tier zu betrachten. Er ist zuständig dafür, Konkurrenten für seine Position zu vertreiben solange er es kann und Nachwuchs zu zeugen - ansonsten gibt es da kaum soziales Gefüge zu den Stuten. Die Stuten leben ihrerseits in matrilinearen Kleingruppen, 'Anführerin' der Herde ist meistens eine besonders erfahrene Altstute. Die zwingt aber niemandem irgendetwas auf, außer ihr bei Bedarf aus dem Weg zu gehen, die anderen Stuten sind nur klug genug ihr zu folgen weil sie besser weiß wo es Schutz und Futter gibt.
*****a_S Mann
8.115 Beiträge
JOY-Angels 
weitere statistische Erwägungen
Auch ich finde es ein wenig zu einfach, die Erklärungsgrundlage nur in der Biologie festzumachen (Alpha, Herde, usw.), weil der Mensch eben eine sehr komplexe Kultur aufgebaut hat, die wir über Jahre erlernen, und die uns mindestens genau so stark prägt wie unsere biologischen Körper.

Aber ansonsten stimme ich den statistischen Beobachtungen von @*********s_nrw zu. Ich kann dabei natürlich auch nur auf meine Erfahrung in der BDSM-Szene zugreifen, aber habe über die Jahre ganz schön viele Leute kennengelernt, und kann vieles bestätigen:
• Viele BDSMer haben ihre Neigung als Gleichgewicht zu Beruf und Alltag.
• Viele BDSMer genießen das Sich-Fallenlassen-Können der Subseite.
• Ich glaube auch, dass wenn alle ehrlich ihre Neigung erkennen und angeben würden, es letztlich sowohl bei den Frauen als auch bei den Männern mehr Subs gibt.
• Und ja, interessante Beobachtung, dass Frauen eher auf SM und Männer eher auf DS stehen. Hatte ich bisher nicht auf dem Schirm, aber ich glaube, du hast recht!
• Und ja, auch ich kenne mehr FemDoms, die erst Sub waren als andersherum, und mehr MaleSubs, die erst Dom waren. Das erzeugt eine interessante Altersverschränkung, wodurch die Doms eher älter sind, egal welchen Geschlechts.
• Und ja, bei der Passung DS-FemDom & DS-MaleSub ist das Ungleichgewicht am höchsten.

Und @*****de2: Ja, natürlich sind viele Subs total selbstbewusste Personen, genauso wie viele Doms sich manchmal ganz ganz klein fühlen. Daher ja auch dieser Ausgleich, der - wie DomAndreas_nrw aber richtig einschränkt - aber nicht für alle gilt.

Und ja, die Angaben dominant-devot hier im Joy sind - für uns BDSMer - sehr kritisch zu sehen. Man kann es eben anklicken, und es wird angeklickt. Aber da es in der Bevölkerung ungefähr so viele BDSMer gibt wie Homosexuelle, und etwa so viele Leute mit BDSM-Fantasien wie Bisexuelle&Homophile, und im Joy sicherlich ein wenig mehr BDSMer sind als in der allgemeinen Bevölkerung, würde ich schätzen, dass hier dennoch nur 10% BDSMer und 30% Leute mit BDSM Fantasien sind. Dennoch klicken aber deutlich mehr als die Hälfte der Leute irgendwas bei dom/dev, und gefühlt 90% der Männer dom und 90% der Frauen dev. Ich glaube, ein Großteil macht das nur, um beim anderen Geschlecht möglichst gut anzukommen.
****al Mann
3.023 Beiträge
Ich glaube nicht dass Dominanz oder Devotion im sexuellen Bereich irgendwelche Rollen tatsächlich fixieren - das erscheint mir nur vordergründig betrachtet so. Einen großen Teil der Frauen, mit denen ich hier Kontakt hatte und die sich selbst als sexuell devot einstufen empfinde ich als ausgesprochen selbstbewusst, klug und durchsetzungsfähig - sie wählen ihre sexuelle Neigung selbstbestimmt und bewusst, mit dem Bild einer verhuschten Mutti die devot ist weil sie sich selbst nichts zutraut hat das nach meiner Wahrnehmung so gut wie nie etwas zu tun.

Prinzipiell richtig.
Ich hätte nur ein Problem mit der "Wahl". Mir fällt spontan niemand ein, der mir mal "Und dann habe ich mich entschlossen, devot (bzw dominant) zu sein." gesagt hätte, dafür einige, die (teils per Ausschluss und mangels anderer Indizien) bei "Ich bin wohl schon immer so." gelandet sind.
Wäre übrigens auch ein Gegenargument zum "Ausgleich" (ja, ich weiß, daß das schon mit "aber nicht alle" eingeschränkt worden ist), denn selbst bei frühen Einflüssen korrelieren deren Auswirkungen ja nicht zwangsläufig mit späterem Beruf oder Karriere.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Wählen klingt in diesem Falle missverständlich, da hast du völlig Recht. Ich meinte damit auch nicht, dass die Neigung eine reine Willensentscheidung gewesen wäre. Mein Gedanke war eher dass man sich bei einer Neigung natürlich auch entscheiden kann ob und wie weit man sie auslebt oder nicht - mit allen Konsequenzen die sich aus den verschiedenen Modellen ergeben. Was ich also meinte war, dass nach meinem Eindruck die Frauen von denen ich sprach sich offen und selbstbewusst zu ihrer Neigung bekennen, also die Wahl treffen das als Teil ihrer Persönlichkeit zu akzeptieren und es nicht zu verdrängen oder möglichst heimlich auszuleben.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Was die Frage, genetisch prädisponiert oder gesellschaftlich/kulturell bedingt angeht bin ich so weit der festen Überzeugung dass es sich um eine gelernte Komponente der Persönlichkeit handelt, wenn auch möglicherweise sehr früh gelernt. Mir ist kein Beispiel aus dem Tierreich bekannt in der Genetik für eine Varianz beim Sex sorgt - ich würde mich daher allein aus logischen Erwägungen sehr wundern wenn ausgerechnet beim Menschen auf einmal genetische Determinatoren für sexuelle Divergenzen aufträten.
****al Mann
3.023 Beiträge
Muss auch nicht unbedingt genetisch sein. Irgendwann hatte ich zB mal von schwerer Geburt als These gelesen. Gut, das ist dann auch schnell wieder ad acta gelegt worden. Die eine Erklärung gibt es vermutlich eh nicht, und für mich persönlich ist es eine Mischung aus irgendwelchen Anlagen und aus dem, was wir daraus machen, womit wir auch wieder bei deiner vorherigen Antwort wären.
Wobei ich auch nicht wüsste, woran man einen sadistischen Karpfen oder einen sexuell devoten Hamster genau erkennen könnte, falls sowas existiert.

Wäre aber ein Thema für sich.
*******kel Mann
334 Beiträge
Wobei ich auch nicht wüsste, woran man einen sadistischen Karpfen oder einen sexuell devoten Hamster genau erkennen könnte, falls sowas existiert.

Wenn diese Frage für dich sexuell relevant wird, hast du ein Problem *ggg*

Nur sind alle auf der Subseite wirklich devot?
Oder macht ihnen das manipulieren des Dom nur mehr Spaß, als einen Sub zu führen?
**********urple Paar
7.732 Beiträge
Deswegen lautet das Thema ...
... ja auch
Gibt es mehr devote Frauen als Männer? Wenn ja, warum?
und nicht "Tummeln sich mehr männliche oder mehr weibliche "Rollenspieler" auf der Sub-Seite".

Das wäre eine ganz andere, aber nicht minder interessante Frage.

Meine gefühlte Erfahrung aus 45 Jahren BDSM und 25 Jahren Szene:

Von 100 Frauen sind 60 sexuell devot, davon 30 auch im Alltag eher devot, 40 "alltagsdominant" und maximal 5 davon für mich auch sexuell wirklich dominant.

Von 100 Männern sind 5 wirklich devot, 20 lediglich sexuell devot, 15 wirklich dominant und auch sexuell dominant, und 60 opportunistische Rollenspieler ohne wirklichen dominanten oder devoten Hintergrund.

Begründung: Keine, da es einfach nur meine Erfahrungswerte sind. Daher braucht sich auch niemand auf den Schlips getreten fühlen, da ich mit dieser Einschätzung nicht den Anspruch erhebe eine repräsentative Statistik aufzustellen *g* .


LG Black owns Purple (m)
"Etwa jede (Frau) und jeder Vierte (Mann) hat sadomasochistische Fantasien – wobei Frauen stärker zu masochistischen und Manner zu sadistischen Fantasien neigen."

Quelle:

https://www.emma.de/artikel/ … asien-sadomasochismus-265058
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
So verändert kann man das Zitat leicht missverstehen - die Aussage ist jedenfalls, dass die Gesamtzahl sadomasochistischer Phantasien bei Männern und Frauen bei dieser Studie gleich ist - die Ausrichtungen unterscheiden sich.
Gut, der erste Teil des Satzes ist zugegebenermaßen missverständlich und irritiert mich selbst ein bisschen. Wenn ich die von mir in Klammern eingefügte Geschlechtsbezeichnung Mann/Frau weglasse, könnte man es auch so verstehen, dass etwa jede/jeder Vierte sadomasochistische Fantasien hat - also gleich viele.

Für den Thread ist aber insbesondere der zweite Teil des Satzes relevant.

wobei Frauen stärker zu masochistischen und Manner zu sadistischen Fantasien neigen

*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Doch er stellt fest: Etwa jede und jeder Vierte hat sadomasochistische Fantasien

Im Originaltext finde ich das sehr eindeutig - alles andere würde an den Fähigkeiten des Schreibers zweifeln lassen.
******n78 Mann
604 Beiträge
Ich vermute ja schon länger, dass die sadistische Ader vieler Männer aus Schwäche resultiert - im realen Leben wenig hinbekommen und dann wenigstens mal im Dom-Sex das Alpha-Männchen raushängen lassen. Da wird ein Zusammenhang bestehen, das ganze Pascha-Verhalten usw., das sind oft wenig erfolgreiche Menschen, die da was kompensieren wollen und tradierte gesellschaftliche Normen für sich zu nutzen wissen.
Gut, Candite! Mea culpa. Maxima culpa!

Ich habe gerade wenig Bock auf Nebenkriegsschauplätze. Nur wenn der von mir zitierte Satz in dem von dir interpretierten (und eindeutigen) Sinne zu verstehen ist, dann frage ich mich, was der Autor/die Autorin überhaupt mitteilen wollte.

Auch nachstehender Satz ist übrigens aus dem Artikel zitiert:

"Die Mehrheit der sexuellen Fantasien von Frauen waren masochistischer Natur."

Und die Mehrheit ist nun mal mehr als jede Vierte...

Zugegeben, diese Aussage im Artikel bezieht sich wieder auf eine andere Studie, Masochismus und Devotion sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe, und nicht jede Fantasie wird auch ausgelebt. Dennoch bleibt stehen:

"wobei Frauen stärker zu masochistischen und Manner zu sadistischen Fantasien neigen"

Und den Artikel habe weder ich noch irgendein auf der Stufe eines Neandertalers stehen gebliebener Antifeminist geschrieben sondern "God Mother" höchschtpersönlixt.
Und die Mehrheit ist nun mal mehr als jede Vierte...

Du hast 400 Männer und 400 Frauen. Davon haben jeweils 100 BDSM Fantasien.

Bei den Männern haben offenbar weniger Männer masochistische als sadistische Fantasien.

Bei den Frauen haben mehr als 50 masochistische Fantasien und der Rest sadistische Fantasien. Mehrheit ist lediglich nicht quantifiziert worden. Mehr bedeutet nicht alle. Mehr ist bereits 60 zu 40.

So verständlich?

Ich hatte auch masochistische Fantasien. Da passierte Folgendes: ich dachte mir eine geile Session aus, wo eine Frau gefoltert wurde. Das fand ich richtig scharf und das war auch schon mal ich selbst. Ich habe mir versucht vorzustellen, wie das so ist. Die Regie lag immer bei mir. Ich war nie devot und immer wehrhaft.

Real kam dann nach dem ersten irrtümlichen Versuch auf sub Seite sehr zügig bei rum, wo ich richtig bin.

Ich kenne einige Frauen, die sind sub aber kein Stück unkontrolliert devot. Die sagen ihrem Dom wo es lang geht. Und wo der Hammer hängt. Ich würde die ganz klar nicht unten verorten.

Insofern wird es sich doch wieder normal verteilt einpendeln.

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