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Gibt es mehr devote Frauen als Männer? Wenn ja, warum?

*******_nw Frau
7.609 Beiträge
********1970:
Aber ich persönlich würde nun mal jeden mündigen Bürger zugestehen, selbst zu entscheiden, ob er sich als devot, dominant, weder noch etc. bezeichnet.

Natürlich. Es ging auch gar nicht darum, irgend jemandem diese Entscheidung abzusprechen. Es ist nur für eine Auswertung sinnvoll wenn die Leute eine übereinstimmende Vorstellung von dem haben worüber sie abstimmen ...
*****a_S:
...ähnlich absurd wie der Film deines Nicks.

*mrgreen*
Gut, Candide! Ich muss mich wohl mal wieder geschlagen geben. Du hast - wie immer - recht. *snief2*

Was war eigentlich noch mal deine Meinung? Also zum Thema, meine ich?

Ich verrate dir auch meine, okay? Ich zeig dir meins und du zeigst mir deins, ja? *liebguck*

Ich bin in der Tat überrascht, wie viele Frauen sich selbst hier im JC als devot einstufen. Da ich mich nicht als dominant einstufe (auch nicht als devot), dachte ich zunächst: Na ja, die Mädels stehen halt auch nicht nur auf kuschelkuschel, sondern wollen - ähnlich wie Männern gerne unterstellt wird -, einfach nur mal richtig ficken/gefickt werden, so mit allem drum und dran.

Nach sehr vielen Gesprächen, sowohl mit devoten, als auch dominanten Frauen (Selbsteinschätzung dieser Damen), komme ich aber zu dem Schluss, dass ich mich hier gewaltig getäuscht habe - diese Frauen hatten eine Vorstellung von Devotion, deren Befriedigung ich mich nicht in der Lage fühle.

Nach Aussagen dieser Frauen (die Grundgesamtheit ist hier freilich zu niedrig, um als empirisch valide Studie anerkannt zu werden), gibt es

a) bei Weitem mehr devote Frauen, als dominante Männer
b) deutlich mehr devote Frauen, als devote Männer
c) sehr viele Männer, die sich als dominant ausgeben, es aber nicht sind

So Candite, jetzt hab ich die Hosen runter gelassen. Und was ist nun deine Meinung? *liebguck*
Aber ich persönlich würde nun mal jeden mündigen Bürger zugestehen, selbst zu entscheiden, ob er sich als devot, dominant, weder noch etc. bezeichnet.
Das ist ja das Problem bei solchen Umfragen. Sich für devot halten und es sein, dazwischen liegen Welten.

Du hättest also lediglich das Ergebnis einer Selbsteinschätzung und die ist nicht objektiv.

Devotion bedeutet gerne dienen und sich führen zu lassen.

Und nicht sich bequem zurück zu lehnen, damit der andere einen sexuell bedient.

Masochistisch sind auch viele Männer, die ihre Leistungsgrenze überschreiten und workaholic verfallen oder Sportarten wählen, die besonders kicken oder über Schmerz Endorphine erzwingen. Wer maso ist, der braucht kein sm für die Hormone, die den Körper überfluten. Und nur relativ wenig femsubs geilt der Schmerz an sich auf, sondern sie wollen genauso wie der Sportler ihre Glückshormone und fliegen. Was mit Sex plötzlich gar nichts mehr zu tun hat.

Darum muss man aber wissen, wenn man die Frage nach der eigenen Neigung beantworten soll. Die wenigsten Menschen machen sich darum Gedanken. Verorten sich als devot, obwohl sie nur passiven Sex oder die Schmerzhormone wollen.

Schreibt Sie
*********t6874:
Die wenigsten Menschen machen sich darum Gedanken. Verorten sich als devot, obwohl sie nur passiven Sex oder die Schmerzhormone wollen.

Kann sein. Weiß ich nicht. *nixweiss* Für Frauen, die so ticken, bin ich ganz bestimmt der falsche Liebhaber.

*********t6874:
Du hättest also lediglich das Ergebnis einer Selbsteinschätzung und die ist nicht objektiv.

Richtig. Aber was ist im Leben objektiv?

*********t6874:
Das ist ja das Problem bei solchen Umfragen. Sich für devot halten und es sein, dazwischen liegen Welten.

Vielleicht. Keine Ahnung. *nixweiss* Was aber würdest du antworten, wenn ich hier schreiben würde, dass viele Frauen, die mir schreiben devot zu sein, das gar nicht richtig beurteilen können?

Wenn ich hier eine Frage stelle - z.B. die nach der sexuellen Neigung hinsichtlich devot/dominat - und nicht die Antworten bekomme, die mir gefallen, kann ich doch nicht die mangelnde Reife, der antwortenden Personen dafür verantwortlich machen und mich selbst auf das hohe Pony setzen.

Ich habe aber den Eindruck, dass sich hier einige Damen vehement dagegen sträuben, dass die Frage "Gibt es mehr devote Frauen als Männer?" mit "ja" beantwortet werden könnte. Dabei weiß doch jeder, der sich mal für ein paar Monate im JC bewegt, dass das hier so ist. Wo ist das Problem?

Der spannendere Teil des ET ist ohnehin die Frage nach den Ursachen. Ich gehe aber davon aus, dass wir soweit nicht kommen. Ist hier immer so ein bisschen wie bei Maischberger, Will & Co. Eigentlich langweilts mich fast ein bisschen. *muede*
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Meine Meinung dazu, Topo?

Nicht so einfach. Zuerst einmal halte ich meine Meinung zum Zahlenverhältnis nicht für sonderlich aussagekräftig. Das liegt unter anderem auch an meinem Blickwinkel. Ich bin sexuell nicht an Frauen interessiert und ich gehöre nicht zur BDSM-Szene. Die Wahrnehmung die ich von sexueller Neigung habe ist also eher zufällig bzw. die Kriterien über die ich mit Leuten in Kontakt komme deren Neigung ich dann wahrnehme geschieht aufgrund anderer Kriterien - wie repräsentativ kann eine solche Wahrnehmung dann sein?

Ich habe eine andere Auffassung von Dominanz und Devotion als manch andere. Ich halte diese Neigungen (erst mal auf die generelle Ausrichtung bezogen) nicht für grundsätzliche unveränderbare Bestandteile der Persönlichkeit. Dominanz wird, nach meiner Sichtweise, beeinflusst durch Selbstbewusstsein, Alter und Erfahrung (um nur ein paar wesentliche Faktoren zu nennen). Ich sehe damit eher Polaritäten als Positionen. Je jünger, unsicherer und unerfahrener jemand ist desto wahrscheinlicher wird er sich in einer devoten Position empfinden, das kann sich aber mit zunehmendem Erfahrungsschatz durchaus ändern.

Nur auf sexuelle Neigung bezogene Dominanz oder Devotion ist noch mal ein Stückchen weit anders. Obwohl die Faktoren für die Alltagsneigung da auch durchaus hineinspielen greift nach meiner Ansicht bei der sexuellen Ausrichtung auch noch der Aspekt der Konditionierung von sexueller Erregung auf bestimmte Trigger. Damit ließe sich erklären warum Menschen sexuell ein bestimmtes Rollenverhalten bevorzugen obwohl sie außerhalb der Sexualität möglicherweise sogar die entgegengesetzte Neigung zeigen.

Soweit erst mal zu den Fällen bei denen es wirklich um Neigung (nach meiner Wahrnehmung) geht. Dann gibt es noch die Zahl an Menschen bei denen eine klare Neigung an sich gar nicht so vorliegt. Menschen die beispielsweise sexuell eher passiv sind, aus welchen Gründen auch immer, und Passivität eher mit Devotion assoziieren. Und es gibt die Menschen, die ein Rollenverhalten eher als Teil der Geschlechterbeziehung sehen und sich daher entsprechend orientieren. Wenn eine Frau eine Vorliebe für eher dominant auftretende Männer hat (im Alltag) wird sie sich wahrscheinlich sexuell eher devot verhalten ohne deswegen zwangsläufig eine wirkliche sexuelle Neigung in dieser Richtung zu haben.

Reine Zahlen interessieren mich in diesem Bereich eigentlich weniger - was mich mehr interessiert sind mögliche Änderungen dieser Zahlen in Bezug auf die Veränderung kultureller Systeme und qualitative Untersuchungen zur Entwicklung von Neigungen in Bezug auf die Persönlichkeitsentwicklung im Laufe eines individuellen Lebens.

Generell vermute ich dass kulturell bedingt immer noch Frauen tendenziell zuerst eher devote Rollenbilder ausprobieren und Männer eher dominante. Ich habe aber durchaus auch den Eindruck dass diese Konventionen sich im Wandel befinden.
Ich habe aber den Eindruck, dass sich hier einige Damen vehement dagegen sträuben, dass die Frage "Gibt es mehr devote Frauen als Männer?" mit "ja" beantwortet werden könnte. Dabei weiß doch jeder, der sich mal für ein paar Monate im JC bewegt, dass das hier so ist. Wo ist das Problem?

Vielleicht liegt es bei mir an 15 Jahren Erfahrung im BDSM Bereich, dass ich besser einschätzen kann als du, was devot bedeutet und was auch Frauen oft unter devot verstehen und auch Statistiken aus entsprechenden Portalen kenne, die eine Masse an sich selbst als devot bezeichneten Männern ausweist. da wollen übrigens auch die meisten Männer nur sexuell passiv sein und nicht dienstbar und sich für Dom ins Zeug legen.
Und sehr viele femsubs sind alles andere als devot. Sie lieben die Session, es von ihrem Dom besorgt zu bekommen, deshalb sind diese Frauen noch lange nicht unterwürfig.

Weißt du, El Topo, du bringst leider immer wieder zu Themen,wo du selbst schreibst keine Ahnung zu haben, ein sehr niedriges Niveau rein, indem du oberflächlich und provozierend bleibst und selbst sehr schnell versuchst deinen Gegenüber in eine Genderdebatte zu ziehen.

Meine Erfahrung ist, dass Frauen tatsächlich das stärkere Geschlecht sind. Im BDSM zeigt sich das allein darin, dass die femsubs sich zu ihrer Neigung eher bekennen und sich reflektieren als die malesubs. Denen ihre Neigung sehr oft ungeklärt ist und die ihr Mütchen dann an starken Frauen zu kühlen versuchen. Männer geben es nicht gerne zu devot oder sexuell passiv zu sein. Mit ein sehr wichtiger Grund für die Ergebnisse solcher Umfragen.

Das musst du alles nicht glauben. Du darfst auch weiterhin so tun, als seist du für Gleichberechtigung und keine Gelegenheit auslassen, aufzuzeigen, dass Frauen unter dem Mann stehen. Dein Wollen ändert jedoch nichts an den Fakten.

Schreibt Sie
*********t6874:
Weißt du, El Topo, du bringst leider immer wieder zu Themen,wo du selbst schreibst keine Ahnung zu haben, ein sehr niedriges Niveau rein...

Was BDSM betrifft, habe ich in der Tat keine Erfahrungen. Ich wollte eigentlich auch nur den Artikel posten, mehr nicht. Wenn Du der Auffassung bist, dass dieser ein niedriges Niveau aufweist, möchte ich Dir wirklich nicht widersprechen. Ich glaube dir sehr gerne, dass du das nach 15 Jahren Erfahrung im BDSM Bereich besser einschätzen kannst als ich.


Ich habe keine Affinität zu BDSM - weder D/S noch S/M, weder in die eine noch in die andere Richtung. Nach allem, was ich hier darüber gelesen habe, muss ich aber davon ausgehen, dass ich für eine devote Frau, wohl nicht der richtige Lover wäre - und nach eigenen Angaben der Frauen sind das hier nun mal gefühlte 70%.
Es ist mir nicht gerade leicht gefallen, das zu akzeptieren, glaube mir, BlueVelvet. Insofern leuchtet mir nicht ein, wenn du behauptest, ich würde...

*********t6874:
... keine Gelegenheit auslassen, aufzuzeigen, dass Frauen unter dem Mann stehen.

Und in diesem Falle, BlueVelvet, bin nicht ich es, der den Frauen aberkennt, selbst entscheiden zu können, ob sie nun devot sind oder nicht.
****al Mann
3.023 Beiträge
Vielleicht. Keine Ahnung. *nixweiss* Was aber würdest du antworten, wenn ich hier schreiben würde, dass viele Frauen, die mir schreiben devot zu sein, das gar nicht richtig beurteilen können?

Wenn man "Ist grün eure Lieblingsfarbe?" fragt und dann alle von limettengrün bis türkis mit Ja antworten, dann haben zwar alle für sich subjektiv recht damit, aber trotzdem ist es falsch, wenn ein Leser (der vielleicht sogar türkis selber als Blauton ansieht) dann daraus den Schluß zieht, die fänden also alle smaragdgrüne oder höchstens noch kieferngrüne Töne toll.

Nach Aussagen dieser Frauen (die Grundgesamtheit ist hier freilich zu niedrig, um als empirisch valide Studie anerkannt zu werden), gibt es
[...]
c) sehr viele Männer, die sich als dominant ausgeben, es aber nicht sind

Auf entsprechende Fragen hin bekommt man immer die Antwort, daß es das, was gerade gesucht wird, nicht in ausreichendem Maße in hoher Qualität gibt und viel Ausschuss angeboten wird. Egal, ob das ("dumm")dominante Männer sind, (schein)devote Frauen oder Akkuschrauber. *zwinker*

Zu den Ideen mit traumatischen Kindheitserfahrungen:
IIRC gibt es inzwischen auch Studien, daß BDSMler psychisch weder besonders auffällig sind, noch es besonders viele solche Erfahrungen gab. Sicher müsste man da noch den Einwand von Yolabruja betrachten. (Wobei ich ab einem gewissen Punkt den Grundgedanken unangenehm finde, diejenige Person hätte eben nur gut genug verdrängt.)
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Wer ohne negative Erfahrungen ist ...

der ist auch zum Steinewerfen zu langweilig. Nein, Quatsch, es ist ja nicht so dass jeder der sich innerhalb eines fiktiven Durchschnittes verhält frei von beeinflussenden Erlebnissen wäre. Das Leben besteht daraus, mit positiven und negativen Erlebnissen umzugehen. Die Wahrnehmung und die darauf folgende Reaktion kann bei jedem verschieden sein. Uniformität ist kein anzustrebendes Lebensziel. Seelig mögen die geistig Armen sein - langweilig sind sie auf jeden Fall *zwinker*

Das Problem an der Sache ist ja immer das Rechtfertigungsbedürfnis. Darf ich so sein wie ich bin weil ich ohnehin keine Wahl hatte? Müsste ich etwas daran ändern weil es beeinflussbar ist? Bin ich in irgendeiner Weise 'defekt' weil ich etwas anderes entwickelt habe als Andere?

Abstraktes Denken hilft uns, Probleme zu lösen, die wir ohne es nicht hätten ...

Eine Antwort darauf habe ich nicht. Nur eine Einstellung. Je mehr man sich bewusst macht dass jeder auf seine ganz persönliche Weise vom 'Durchschnitt' abweicht desto weniger wichtig nimmt man den Durchschnitt ... Anders sein ist die eigentliche Normalität. Same same but different ...
****al Mann
3.023 Beiträge
Wer ohne negative Erfahrungen ist ...

Das bezog sich bei mir ja auch auf "auch nicht anders als andere" und nicht auf "gar nichts Negatives".
Menschen scheinen nun mal einfache Erklärungen (Kindheit, Alltagskompensation, Gehirnwäsche, ...) zu suchen, wenn sich jemand statistisch nicht normal verhält. Sowas muss anscheinend einen erklärbaren Grund haben ...

Ok, was einem als Kind Schlimmes widerfahren ist, daß man kein Vanilleeis mag, fragt niemand. Das taugt nur als Gruppenbezeichnung. *zwinker*
*****din Mann
737 Beiträge
@ candide die 2.te

solange du sexuelle und soziale verhaltensmuster weiterhin lustig in einen topf wirfst und vermischst,
wirst du egal welche erklärung man dir auch geben mag, immer zum ergebnis kommen: du hast recht.

es lässt sich gegen jeden standpunkt ein gegenargument heranziehen...... und sei es an den haaren.

Odin
****ute Frau
565 Beiträge
EP, marsupilami_man:
mir scheint, es gibt mehr devote frauen als männer.
woran liegt das? ist es in der (bisherigen) ganz normalen rollenverteilung begründet oder empfinden frauen in der devoten rolle mehr lust als männer?
oder täusche ich mich ganz einfach???

Habe gerade die Beiträge vom April gelesen und denke, es ist jetzt eine gute Gelegenheit, sich wieder auf den Eingangspost zu beziehen.
Um mal von mir zu sprechen, und dazu gehört natürlich auch die Zeit und der Zeitgeist, unter dem ich aufgewachsen bin. Denn der beeinflusst Menschen, viele Themen von 'früher' sehe ich auch heute noch hier in den Diskussionen ( Themen wie:"Muss ich mich für die Anzahl meiner SexPartner schämen?" von einer jungen Frau eingestellt...)
Als ich eine junge Frau war, war es ganz üblich, dass Männer von Frauen erwarteten, für ihr Vergnügen da zu sein. Auch Vergewaltigung in der Ehe war noch nicht strafbar sondern eine Facette von ehelicher Pflichterfüllung. Denn Frauen hatten ja eh viel weniger Trieb als Männer...
In den Jahren meines sexuellen Erwachens musste ich aber feststellen, dass der männliche Trieb und meiner sich durchaus messen konnten.
Zeitgenössisches Fazit: mit mir stimmt etwas nicht.
Dazu kamen Phantasien vom 'bewegungslos-sein', fixiert und gefesselt sein.
So konnte ich meine Lust ausleben, ohne die schlimme Schlampe zu sein. Denn ich wurde ja 'gezwungen'.
Und so dachte ich lange Zeit, devot zu sein.

Rückblickend denke ich aber, dass das ein psychologisches Konstrukt war.
Ich hatte mehr Lust, als gesellschaftlich akzeptiert war und meine liebe Psyche suchte einen Weg für mich, wie ich damit zurechtkommen und das ausleben könnte.

Und ich glaube, etwas Ähnliches trifft auf viele Frauen zu. Es fällt leichter, Lust zu genießen, wenn man ja 'nichts dafür kann' bzw 'gezwungen wird'.
Das führe ich nicht auf biologische Unterschiede zwischen Mann und Frau zurück, sondern auf Unterschiede in der Sozialisation.
Dazu kommt möglicherweise auch, dass junge und sexuell unerfahrene Frauen die anfänglichen Unsicherheiten und das damit verbundene dankbare Gefühl, wenn der Mann die Führung übernimmt und der aktivere Part ist - als 'devot' auslegen.
Dann bleiben sie möglicherweise auch sexuell in der passiven Rolle stehen, ohne wirklich devot, also unterwürfig, zu sein.


Bei Männern nun ist die Selbstbeschreibung als 'devot' gesellschaftlich keineswegs akzeptiert. Das wurde hier in vorhergehenden Beiträgen schon häufiger thematisiert und ich halte es für einen sehr, sehr gewichtigen Faktor. Sowohl bei der männlichen Darstellung nach Außen, als auch bei der Selbstwahrnehmung und -beschreibung.
Wer will schon ein Weichei sein?
Dabei sind sexuell devote Männer keineswegs Weicheier - und auch nicht zwangsläufig Manager *zwinker*

Des Weiteren gibt es auf männlicher Seite auch eine Vermischung von Unwissenheit und feuchten Träumen.
Manche Männer halten sich für devot, weil sie auf anale Stimulation stehen.
Manche Männer halten sich für devot, weil sie gern eine aktive und selbstbewusste Frau im Bett hätten.
Manche Männer halten sich für devot, weil sie -in ihren eigenen Augen- schmutzige und perverse Phantasien haben und wer so etwas Schmutziges und Versautes toll findet, ist ein böser Junge - also devot.

Hier im Joy geben relativ viele Männer an, Switcher zu sein.
Jeder von denen hat also auch eine devote Neigung.
Dazu kommen natürlich die Männer, die sich als nicht devot oder gar als dominant titulieren, obwohl sie durchaus devote Phantasien haben - aber mit einem 'eher devot' kriegen sie halt schwerer eine Frau ab und werden hier im Forum oft weniger ernst genommen und auch sonst gern mal diskriminiert.
Viele Menschen setzen sexuelle Neigungen auch mit dem Verhalten im Alltag in Beziehung.
Und auch da ist es weniger akzeptiert, wenn Männer nicht dominant sind.
Als ob 'dominant' irgendwie gleichbedeutend mit 'besser' wäre..... *vogel*

Ohhh.. ein sehr langer Artikel ist es geworden.

Meines Erachtens nach gibt es ebenso viele devote Männer wie Frauen.

Und es gibt natürlich auch masochistische Tops und sadistische Subs und alle möglichen Variationen.
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Danke, Du Gute!
Genauso denke ich auch und habe es auch schon in diesem Thread beschrieben. Hätte ich vor 25 Jahren den Begriff devot gekannt, ich hätte mich dort einsortiert, weil ich entsprechende Fantasien hatte.
Ich bin froh, dass ich es nicht konnte! Ich habe mich frei davon entwickelt und lebe heute das völlig selbstverständlich, was ich mir damals nur in der passiv, devoten Haltung, passiv bis tatsächlich gezwungen vorstellen konnte! Heute suche ich mir bewusst aus, wie ich was und wie ich es erleben möchte!
Nehmen wir an, es gibt tatsächlich gleich viele devote Männer wie Frauen. Warum ist der Unterschied dann hier im Joyclub so offensichtlich?

Gründe, warum sich devote Männer nicht als devot einstufen wurden schon genannt. Aber weshalb, geben so viele Frauen an, devot zu sein?
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Das müssen wir die Frauen direkt fragen!
Wäre ein neuer Thread.
Aber weshalb, geben so viele Frauen an, devot zu sein?

Weil viele Frauen sich gerne von einem aktiven Mann verwöhnen lassen. Und das verstehen sie dann eben als devot im Bett.

Unter dominant verstehen sehr viele Männer hier übrigens nicht SM. Sondern aktiv im Bett zu sein. Halt echte Kerle und so bei Frauen punkten, dass sie keine Weicheier sind. ^^

DIE BDSMlerinnen werden meist sehr differenziert in ihrem Profil beschreiben, wie sie ihre Neigung ausleben möchten.

Schreibt Sie
****i2 Mann
11.680 Beiträge
JOY-Team 
********1970:
Warum ist der Unterschied dann hier im Joyclub so offensichtlich?

Er scheint nur offensichtlich, weil wir uns hier in keiner repräsentativen Umgebung befinden. Zwar bin ich mir recht sicher, dass in einer repräsentativen Umfrage das verstaubte Rollenbild von Mann und Frau durchdrücken würde, sprich: Eine signifikante Mehrheit an Frauen würde sich als devot bezeichnen und eine Mehrheit von Männern als dominant. Allerdings sicher nicht in dem Verhältnis, wie es oft verschrien wird.

Gründe dafür wurden im Thread recht ausführlich durchleuchtet - nachlesen lohnt sich. Unter dem Strich werden sicher mehr Frauen als Männer angeben, devot zu sein. Allerdings schliesst diese binäre Betrachtung so viele Faktoren aus, dass sie eigentlich nichts aussagt. Denn diese Selbstdeklaration ist weder genormt, noch schliesst sie mit ein, dass es verschiedene Lebensbereiche und verschiedene Spielarten gibt.

Es wird auch oft davon ausgegangen, dass es Vanillamenschen und BDSM-Menschen gibt. Allerdings ist das falsch: Es gibt einfach nur Menschen mit (sexuellen) Bedürfnissen. Und diese Bedürfnisse werden mal mehr und mal weniger dem Bereich BDSM oder dem Bereich Vanilla zugeordnet. Was man schlussendlich sucht, ist ein Mensch, der mit den eigenen Bedürfnissen möglichst stark kompatibel ist.

So gesehen geht es also schlicht um die gewöhnliche Partnersuche. Wie das Verhältnis zwischen devoten Männern und Frauen aussieht, ist weder relevant, noch sinnvoll beantwortbar.

Das warum ist aber hoch spannend und ich denke, es gibt auch eine einfache Antwort darauf: Weil Menschen Individuen sind, die alle ihre ganz persönlichen Bedürfnisse haben, bei deren Auslebung aber vom persönlichen Umfeld und von der Gesellschaft eine wesentliche Beeinflussung ausgeht.
*******ine Frau
520 Beiträge
lach....
ich finde manche Erklärungen hier...nennen wir es seltsam...

grade solche wie "ich bin devot als Ausrede um meinen gesteigerten Sexualtrieb ausleben zu dürfen"
das kann nur jemand schreiben der nicht im Ansatz devot ist und keine Ahnung davon hat....

sehr viele subs haben viel weniger klassischen Sex als Vanillas....entschuldigt...nicht BDSMler.
Da geht es nicht um das klassische Verstand aus dem Kopf vögeln....manche BDSM Spielbeziehungen finden ohne das kleinste bißchen klassischen Sex statt
wer gern viel Sex hat für den ist sicher die Abteilung Swinger besser

und ich - für mich - kenne sehr viel ältere subs....die sehr in sich ruhend und bewusst und stolz sub sind
****al Mann
3.023 Beiträge
grade solche wie "ich bin devot als Ausrede um meinen gesteigerten Sexualtrieb ausleben zu dürfen"
das kann nur jemand schreiben der nicht im Ansatz devot ist und keine Ahnung davon hat....

Wie du das einschätzt, ändert trotzdem nichts daran, wie sich diese Leute selbst sehen.
Und jemand anderem die moralische Verantwortung für all die gleichzeitig geil und schmutzig empfundenen Sachen aufzuhalsen mag zwar 2018 ein trauriger Workaround sein, aber er wird immer noch für den eigenen Seelenfrieden angewandt. (Mal davon abgesehen, daß er auch in spielerischer Form durchaus gern genutzt wird.)
*******kel Mann
334 Beiträge
Hier im Joy geben relativ viele Männer an, Switcher zu sein.
Jeder von denen hat also auch eine devote Neigung.

Liegt vielleicht auch an der mangelhaften Auswahl die man hat.

Gäbe es diese Auswahl ständ bei mir Rigger und nicht dom switch oder dev.
Denn erstmal bin ich Rigger und dann erst Dom, sagt auch mein BDSM Test *ggg*

Genauso habe ich Frauen kennen gelernt die eigentlich nicht devot sondern einfach nur rope bunnys waren.

Nur versuch mal devot zu riggen oder ein dom rope bunny zu sein
******uja:
Und dabei ist die Dunkelziffer noch um ein Vielfaches höher – weil auch ein Großteil der Betroffenen selbst sich überhaupt nicht darüber im Klaren ist, dass sie Missbrauch erlebt haben. Allerdings dürfte dabei der Anteil der männlichen Betroffenen wieder deutlich steigen. *g*

Das gilt aber nur für psychischen Missbrauch, da dieser meist zu subtil für Kinder und Jugendliche ist.

*****de2:
Je jünger, unsicherer und unerfahrener jemand ist desto wahrscheinlicher wird er sich in einer devoten Position empfinden, das kann sich aber mit zunehmendem Erfahrungsschatz durchaus ändern.

Vorneweg gilt, die gefühlte Wahrheit ist nicht die Wahrheit an sich. Neigungen stehen eher mit Genen, oder vergleichbaren nicht veränderlichen Faktoren, in Verbindung als mit Selbstwahrnehmung.

Ein Beispiel: früher, als ich zum ersten Mal mit dem Thema BDSM in Berührung gekommen bin, dachte ich, ich hätte eine dominante Neigung. Warum? Weil ich als leicht beeinflussbarer Teenager glaubte, was das Internet, bzw. Seiten, die bei entsprechender Suche und Unkenntnis erschienen, mir sagte.

Laut Informationsquelle Internet war ich dominant, weil männlich. Dass es FemDoms und MaleSubs gibt, fand ich erst eine ganze Weile später heraus und dann wurde mir auch meine tatsächliche Neigung klar, da mit den neu gewonnenen Erkenntnissen (und Bildern...) auch entsprechende Gefühle hinzu kamen.

Meine Erfahrung sagt eindeutig: gefühlte Neigung =/= tatsächliche Neigung.

*****de2:
Obwohl die Faktoren für die Alltagsneigung da auch durchaus hineinspielen greift nach meiner Ansicht bei der sexuellen Ausrichtung auch noch der Aspekt der Konditionierung von sexueller Erregung auf bestimmte Trigger.

Auch hier spreche ich aus Erfahrung, wenn ich sage, dass 16 Jahre Konditionierung auf männliches sexuell-dominantes Verhalten nach Erkenntnis meiner tatsächlichen Neigung wie von Zauberhand verschwunden waren (nicht sofort, aber innerhalb weniger Tage).

Deine These ist zwar logisch aus Sicht einer Person, die sich außerhalb des BDSM-Neigungsspektrums bewegt, doch leider in der Praxis nicht haltbar.

*********t6874:
Meine Erfahrung ist, dass Frauen tatsächlich das stärkere Geschlecht sind. Im BDSM zeigt sich das allein darin, dass die femsubs sich zu ihrer Neigung eher bekennen und sich reflektieren als die malesubs. Denen ihre Neigung sehr oft ungeklärt ist und die ihr Mütchen dann an starken Frauen zu kühlen versuchen. Männer geben es nicht gerne zu devot oder sexuell passiv zu sein. Mit ein sehr wichtiger Grund für die Ergebnisse solcher Umfragen.

Ein Erklärungsversuch von meiner Seite aus wäre, dass viele devote oder auch nur masochistische, sich aber auch für devot haltende, Männer es aufgrund gesellschaftlicher Stigmata schwer haben sich offen zu bekennen. An ordentlichen Informationsquellen, die sich für junge, devote Männer eignen, fehlt es meiner Meinung nach ebenfalls (SMJG ist da die einzige Ausnahme, aber die hatte sogar ich erst sehr spät gefunden).

Sicherlich ist die Mehrheit der (schein-)devoten Männer nicht sehr wortgewandt und denkt zu viel mit dem dritten Bein, aber ich habe - ausgehend von diversen Gesprächen - den Eindruck dass sich einige junge, devote Männer (wie auch ich früher) mit ihren Problemen alleingelassen fühlen.

Folglich kann das dazu führen, dass diese jungen Männer (ob devot oder nicht) dann später, aus lauter Unwissen oder Verzweiflung, Fehler machen und dann den Damen auf die Nerven gehen. Das ist aber nur meine Betrachtungsweise und vielleicht übersehe ich etwas. Dennoch existieren solche Männer, die nicht wissen "was" und "wohin" und als einzige Reaktion zynische Antworten bekommen.
******uja Frau
6.954 Beiträge
******z0n:
Das gilt aber nur für psychischen Missbrauch, da dieser meist zu subtil für Kinder und Jugendliche ist.

Das würde ich nicht sagen. Auch Erfahrungen mit körperlicher Gewalt werden im Nachhinein meist verharmlost und sogar gerechtfertigt; à la "Ich wurde auch geschlagen, und trotzdem (deshalb) ist aus mir auch was Anständiges geworden". *g*
****ute Frau
565 Beiträge
*********s_nrw:
dieGute:
Hier im Joy geben relativ viele Männer an, Switcher zu sein.
Jeder von denen hat also auch eine devote Neigung.

Liegt vielleicht auch an der mangelhaften Auswahl die man hat.

Meinst du jetzt, dass Männer, die sich als 'Switcher' bezeichnen in Wirklichkeit männliche RopeBunnies sind?

Und was sagt das jetzt aus, bzw was sagt dann der Rest deines Posts aus? Ist ein Bunny jetzt devot bzw kann nicht dominant sein? Gilt das für Männer wie Frauen gleichermaßen?
Und wenn ja, dann wäre doch bestätigt, dass es ein paar mehr devote Männer gibt als auf den ersten Blick ersichtlich.

*******ine:
lach....ich finde manche Erklärungen hier...nennen wir es seltsam...

grade solche wie "ich bin devot als Ausrede um meinen gesteigerten Sexualtrieb ausleben zu dürfen"
das kann nur jemand schreiben der nicht im Ansatz devot ist und keine Ahnung davon hat....
Beim genauen Lesen erschließt sich, welche Aussage ich machen wollte.

Auf keinen Fall habe ich gesagt, dass es bei devoten Frauen so ist.
Vielmehr habe ich zu erklären versucht, wie die hohe Zahl der 'devoten' Frauen hier im Joy zustande kommen könnte.
Danach legte ich dar, woraus sich m.M.n. die niedrige Zahl der als devot angegebenen Männer sich erklären könnte.

Zieht man jetzt bei den Frauen, die für sich 'devot' angeklickt haben, die ab, die das aus den oben genannten Gründen angegeben haben, und bei den Männern zählt man nun die hinzu, die 'Switcher' angegeben haben oder zu der Dunkelziffer derer gehören, die sogar dominant angeben, obwohl sie devote Phantasien haben, = dann zeigt sich, dass es ungefähr so viele devote Männer wie Frauen gibt.
*******kel Mann
334 Beiträge
Wenn ich bedenke wieviele im Alltag recht dominante Frauen angeben im Bett devot zu sein, könnte es auch ( auf beide Geschlechter bezogen ) sein, dass der in den letzten Jahren gesteigerte Leistungsdruck in Beruf und Gesellschaft dazu führt, dass viele dort an ihre Grenzen stossen und als Ausgleich wenigstens im Bett Druck und Verantwortung abgeben wollen?
Was dann bedeuten würde, je größer der gessellschaftliche und Berufliche Druck, desto mehr sexuell devote Menschen.
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