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Kann ein schwuler Mann erfüllten Sex mit einer Frau haben?

volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Themenersteller 
Kann ein schwuler Mann erfüllten Sex mit einer Frau haben?
Glaubhaft?

Liebe Leute, ich hätte gern eure Meinung zu folgendem:

stellt euch vor, es gäbe da diesen Mann, der schwul lebt und glücklich verheiratet ist.

Als er ein Junge war, so 11 oder 12 Jahre alt, war er in ein Mädchen aus seiner Klasse verliebt. Nicht nur ein bisschen, ziemlich heftig. Aber sie hat ihn damals kaum beachtet. Der Junge wurde älter, entwickelte sich, stellte dann irgendwann fest, dass er sich für Männer interessiert und lebte seitdem schwul.

Nun, nach vielen Jahren, trifft er durch Zufall das Mädchen von damals wieder. Inzwischen eine Frau, natürlich. Die beiden kommen sich sehr nah und vor allem sie entwickelt nun Gefühle für ihn. Er sagt ihr aber, dass er homosexuell ist und in einer glücklichen Partnerschaft lebt. Dennoch berührt ihn die Begegnung, immerhin war sie mal seine erste große Liebe. Es kommt schließlich zu einer Liebesnacht zwischen den beiden. Zu mehr nicht, denn sie will ihn weder überreden noch umdrehen noch sonstirgendetwas in der Art. Es war einfach nur... sagen wir mal, die Vollendung von etwas, was vor langer Zeit, in ihrer frühen Jugend, seinen Anfang genommen hatte.

Wie glaubwürdig ist diese Geschichte für euch? Unter zwei Aspekten vor allem: 1. Ein Junge, dessen erste Liebe mit 12 ein Mädchen ist, stellt später dann fest, dass er schwul ist. und 2. kann dieser überzeugt schwul lebende Mann trotzdem ein schönes, erfüllendes Erlebnis mit einer Frau haben, mit dieser besonderen Frau? Oder ist das unrealistisch?

Eure Meinungen bitte.
*****a42 Frau
13.560 Beiträge
JOY-Angels 
Ich habe eine Freundin, die lebt in lesbischer Beziehung. Sie ist aber bi-sexuell und war vorher auch schon in Männer verliebt. Das wäre eine Erklärung, warum ich es für realistisch halte. Wenn man in homosexueller Beziehung lebt, kann man grundsätzlich trotzdem bi sein.

Genauso gibt es Männer, die in heterosexuellen Beziehungen leben, den Sex mit Männern trotzdem auch genießen können. Insofern habe ich kein Problem das zu glauben.
*******inge Paar
136 Beiträge
🤔
Meine Meinung! 🤗

Es gibt keine ˋschwulen Männerˋ, die Sex mit Frauen haben!

Wenn er (erfolgreichen) Sex mit Männern und Frauen haben
kann - sprich einen harten S... auch beim SEX mit einer Frau
bekommen kann, dann ist er zwangsläufig nicht homo-
sondern bisexuell.

Bi = sexuell zweigeschlechtlich fühlend!
(Erregbar durch Personen beider Geschlechter.)

Wie man geschlechtlich ausgerichtet ist, hat wenig damit
zu tun, wie man lebt.
Ich persönlich halte auch das Wort ˋBi-Interessiert´
für völlig falsch. 😉
Homo- und Hetero-Interessiert gibt es ja auch nicht! 😆

Man kann an ´gleichgeschlechtlichen Sex INTERESSIERT´ sein,
.... dabei kann man ( Mann oder auch Frau) dann feststellen,
ob man BI ist!

Bi, Hetero oder Schwul ist man, egal ob man daran Interesse hat.
Es ist egal ob wir daran interessiert sind oder nicht!

Wer offen genug ist, sich mit einer sympathischen Person des
eigenen Geschlechts in ein Bett zu legen, wird ganz leicht erkennen
ob er bisexuell ist. 😁 ... oder eben doch nicht.

Ich persönlich finde es wunderschön bisexuell zu sein!

Wie man seine Lüste lebt, erlebt und ausllebt ist dann eine ganz
andere, persönliche Entscheidung.

Übrigens - es ist eigentlich nur wichtig, das man ein
netter Mensch ist! ... egal in welche Schublade man von
Anderen ˋsexuell verortet´ wird.

Wichtig ist, dass man sich selber wirklich kennt und nicht
schauspielert, wenn man kein Schauspieler ist.

Übrigens - erfüllter Sex! wäre in meinen Augen schon, wenn
beide zum Orgasmus kommen. 😋

LG Lutz
*********2015 Frau
243 Beiträge
Ich denke nicht
Mein bester Freund ist schwul, zu 110% *ggg*, fühlte sich schon als kleiner Junge eher zu Jungs als zu Mädchen hingezogen, wie er mir erzählte. Trotzdem haben wir uns sehr lieb, übernachten auch schonmal beim anderen.

Ein einziges Mal, nach einer durchfeierten Nacht, fragte er mich, ob er mal fühlen dürfe, wie sich eine Frau anfühlt (streicheln, mehr nicht, hatte er tatsächlich noch nie gemacht). Er durfte, war sehr schön, sehr innig und liebevoll, aber rein erektionstechnisch tat sich bei ihm....nichts und ich denke nicht, dass das mit dem Alkohol zusammenhing.

Wie gesagt, das ist meine (einzige) Erfahrung dahingehend. Bei einem Bi-Mann ist das natürlich etwas anderes.
****ia Mann
2.976 Beiträge
Ich
hatte eine Freundin,( Intim ) die hat sich irgendwann mal in eine Frau verliebt und dachte sie sei Lesbisch. Dann kam irgendwie ich wieder und es war wieder etwas anderes.

Also denke ich kann es gut sein, dass jemand der vermeintlich dem gleichen Geschlecht hingezogen ist, auch Gefühle und Sexuelle Begierde fürs andere Geschlecht entwickeln kann.

Zudem gibt es auch Menschen die Entdecken ihre Homo oder Bi-Sexualiät erst später.

In meinem Bekanntenkreis gab es ein Ehepaar, wo er ( früher ein Frauenheld ) plötzlich einen Mann kennenlernt, Frau und Kinder verlässt und jetzt in einer Homosexuellen Beziehung lebt.
***xy Frau
4.772 Beiträge
@TE
Gefühle, Zuneigung, anziehung sind doch etwas individuelles, etwas, was sehr mit der jeweiligen Person zusammenhängt.

Für mich ist Deine Geschichte nicht alltäglich, aber sehr schön und romantisch und absolut glaubhaft.

Trixy
****_AA Mann
2.959 Beiträge
Ich denke nicht...
.... zumindest nicht erfüllt.
Fi.... geht schon, das ist für micht nicht erfüllend, lediglich ein Akt.
Viele wissen nicht mal wie sie ausgerichtet sind, wobei es so viele Zwischenstufen gibt, auf jeden Fall mehr als man denkt. Mir ist das egal, ich liebe einfach die Menschen, den Partner nicht seines Geschlechts wegen.
In dem beschriebenen Fall wird es ganz ähnlich sein, die Jugendliebe war eine Frau und vergisst man nie, die folgenden waren einfach anderst und waren entsprechend erfüllend.
Wie erfüllend dies ist entscheidet jeder für sich selber, manche brauchen mehr, andere weniger bis zur Erfüllung.....
*******846 Mann
110 Beiträge
Doch
Ich habe Frau auch wir sind Glücklich aber neben bei mache Ich wie eine Frau mit Männer
Bestätigung
*******inge:
Meine Meinung! 🤗

Es gibt keine ˋschwulen Männerˋ, die Sex mit Frauen haben!

Nach den vorgegebenen, sehr engen Schubladen geht das nicht. Aber wer ist schwul? Die Definition ist hier dann das Kriterium, um die Qualität schwul zu messen. Möglich und schön ist die Geschichte.
Die beiden werden das herausfinden, wenn sie das wollen. Dabei viel Spaß und nicht in der Schublade bleiben: Raus ins Leben. Machen!
****az Mann
4.486 Beiträge
Na wenn der Sex gut war, warum dann nicht weiter machen? Dann ist er eben bi, brauch aber für ein sexuelles Erlebnis mit einer Frau viel Vertrauen und Sympathie im Vorfeld. Wenns kein Spaß gemacht hat, bleiben sie halt einfache Freunde.

Ich möchte ja mal behaupten, dass er, sofern nicht durch gesellschaftliche Zwänge etc, sich schon damals mit 11 oder 12 eher für Jungs interessiert hätte anstatt für Mädchen wenn er wirklich komplett schwul ist.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Themenersteller 
Ich danke euch sehr für eure bisherigen Beiträge!

Folgende Überlegung möchte ich noch hinzufügen:

ich persönlich bin - so mein Empfinden - strunzhetero. Ich könnte mich nicht in eine Frau verlieben und ich würde auch keine Beziehung mit einer Frau führen wollen. Allerdings hatte ich im Laufe meines Lebens das eine oder andere sehr schöne sexuelle Erlebnis mit einer Frau. Ich fand diese Erlebnisse sehr sinnlich und auch erregend.

Trotzdem würde ich von mir nur aufgrund dessen nicht mal behaupten, bi zu sein. Ich fand den Sex mit dem gleichen Geschlecht schön. Aber bi zu sein bedeutet für mich noch etwas anderes, etwas, das mit einem grundsätzlichen Interesse am gleichen wie am anderen Geschlecht zu tun hat.

Ich wende das hier ein, weil Lutz von den Pimperlingen weiter oben schrieb, dass ein Mann, der schwul lebt, aber auch eine Nacht voll erfüllendem Sex mit einer Frau haben konnte, deswegen zwangsläufig bi sein muss... ich bin mir da nicht sicher, ob das wirklich so ist.

Ich würde mehr in die Richtung tendieren, die andere User ansprachen, die schrieben, dass das sehr individuell und situationsabhängig ist. Für meine Eingangsüberlegung hieße das, dass dieser von mir beschriebene Mann eben nicht grundsätzlich Interesse an Frauen hat, aber er hatte eben immer schon Interesse an DIESER Frau. Wenn ihr versteht, was ich meine...
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Themenersteller 
Ich möchte ja mal behaupten, dass er, sofern nicht durch gesellschaftliche Zwänge etc, sich schon damals mit 11 oder 12 eher für Jungs interessiert hätte anstatt für Mädchen wenn er wirklich komplett schwul ist.

Ja, möglich... das habe ich auch überlegt. Aber wäre es nicht tatsächlich möglich, dass jemand EIGENTLICH schwul ist, aber eben zu diesem einen Menschen eine besondere Verbindung hat, OBWOHL dieser Mensch ein Mädchen/eine Frau ist?
*********2015 Frau
243 Beiträge
Aber wäre es nicht tatsächlich möglich, dass jemand EIGENTLICH schwul ist, aber eben zu diesem einen Menschen eine besondere Verbindung hat, OBWOHL dieser Mensch ein Mädchen/eine Frau ist?

Besagter bester Freund und ich haben diese sehr besondere Verbindung, will ich mal behaupten. Wäre er nicht schwul, wären wir vielleicht ein Paar. So sind wir eben beste Freunde ohne + *zwinker*
****az Mann
4.486 Beiträge
*******aum:
Ja, möglich... das habe ich auch überlegt. Aber wäre es nicht tatsächlich möglich, dass jemand EIGENTLICH schwul ist, aber eben zu diesem einen Menschen eine besondere Verbindung hat, OBWOHL dieser Mensch ein Mädchen/eine Frau ist?

Klar wäre das möglich. Ich möchte aber behaupten, dass diese Frau nicht die einzige auf der Welt sein wird. Wenn er dazu motiviert ist und es auch drauf anlegt, könnte er noch einige andere Frauen finden mit denen er so eine besondere Verbindung haben kann. Vermutlich nicht so eine gemeinsame Vergangenheit, aber eben doch ein großes gegenseitiges Interesse.
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Themenersteller 
Klar wäre das möglich. Ich möchte aber behaupten, dass diese Frau nicht die einzige auf der Welt sein wird. Wenn er dazu motiviert ist und es auch drauf anlegt, könnte er noch einige andere Frauen finden mit denen er so eine besondere Verbindung haben kann. Vermutlich nicht so eine gemeinsame Vergangenheit, aber eben doch ein großes gegenseitiges Interesse.

Was du beschreibst, das ist dann aber doch irgendwie eher bi oder nicht? Nur eben, dass man das Interesse zum anderen Geschlecht selten auslebt und primär beim eigenen bleibt.
****az Mann
4.486 Beiträge
Darum ja der Zusatz
******los:
Wenn er dazu motiviert ist und es auch drauf anlegt

Mit dieser Motivation würde ich ihn wohl als Bi bezeichnen. Ohne diese Motivation bleibt er halt schwul mit einer einzigen weiblichen Freundschaft+. Solls, kanns und darfs geben. Wenn sich alle damit wohl fühlen ist es doch schön *g*
Dann wäre er ..
doch nicht schwul sondern bi.. oder er verarscht wen....vor allem wenn es um den Ausdruck erfüllt geht. Ich bin hetero und finde das nciht wirklich schlimm *gr*wenn mich nun jemand fragt on ich mir "erfüllten" Sex mit einem Mann haben kann, sage ich *nein* und ich will das auch niemals.
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Hi Sina,

Interessante Frage *g*

Von meinen wenigen Begegnungen mit Männern (mit denen ich darüber geredet habe), sagten alle, dass sie es in jungen Jahren aber auch später irgendwann mal mit Mädchen, bzw. Frauen "versucht" haben. Bis auf einen haben alle die "Experimente" mit Frauen vollumfänglich eingestellt und ordneten sich als schwul ein. Der eine bezeichnete sich als bisexuell mit deutlich stärkerem Hang zu Männern. Ich kenne einen, der verheiratet war, ein Kind hat, jetzt voll und ganz schwul ist/lebt und absolut kein Interesse mehr an Frauen hat.

Sehr viel mehr als diese wenigen eigenen Beispiele habe ich gelesen und gehört. Bei der Partnerinnensuche im Internet schreibe ich meine (nicht einmal besonders ausgeprägte) Bisexualität immer auch in meine Profiltexte. Auf bisher allen Webseiten hatte ich immer wieder Besuch von männlichen Profilen und auch ab und zu Mails, immer mit Aussagen wie "Diskretion wird geboten und auch gewünscht" oder "ich bin verheiratet und das soll auch so bleiben".

Auf den wenigen bisexuellen Webseiten und Portalen gibt es viele Geschichten, die in etwa dem entsprechen, was du hier fragst, deshalb denke ich, dass es nicht unmöglich ist.

Dass dieser Mann dann nach allen möglichen Definitionen nicht mehr als schwul gilt/gelten kann, sollte oder darf ist eine andere Sache. Das Leben war und ist immer kreativer und vielfältiger als die Definitionen, die Menschen sich zur Orientierung in der Welt ausdenken.

Wenn du daraus eine Geschichte machen möchtest, wird die heterosexuelle Mehrheit deiner Leserinnen und Leser sie wohl eher unrealistisch finden, weil diese Mehrheit mit den "Grauzonen" der Sexualität nun mal so gut wie keine Berührung hat und an die Definitionen glaubt, mit denen sie aufgewachsen sind – und sie haben ja auch nur in Ausnahmefällen einen Grund, sich überhaupt damit zu beschäftigen.
**C Mann
12.730 Beiträge
.....ich habe mal ein amüsantes Buch gelesen, in welchem ein Mann vorgibt, schwul zu sein um sich dann von einer Frau, welche eigentlich von den Männern die Nase voll hatte, "umdrehen" zu lassen.... *g*
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Themenersteller 
Danke, Christian.

Ja, mein Gedanke war, daraus eine Geschichte zu machen, nachdem mir jemand ein ähnliches Erlebnis geschildert hat. Ich fand das, wie ein User zuvor ja auch schon schrieb, romantisch. Dass jemand eigentlich eine feste sexuelle Orientierung hat, aber dass es da einen Menschen gibt, bei dem die dann zumindest für den Moment keine Rolle spielt. Als mir davon erzählt wurde, hatte ich auch ähnliche Gedanken wie "Warum ordnet man sich und andere überhaupt immer in Schubladen ein und tut dann so, als käme man da, wenn man erst einmal drinnen ist, nie wieder raus? Warum kann es nicht nur um den Moment gehen und um den Menschen, unabhängig von seinem Geschlecht?"

Aber was im Leben halt mal passiert und einem von Dritten zugetragen wird, das muss ja als Geschichte nicht funktionieren. Leser sind da ja oft sehr kritisch, gerade, was die Glaubwürdigkeit betrifft. Der Witz ist, an Kritik von Heteroseite hatte ich gar nicht primär gedacht. Ich hatte mir eher einen Sturm der Entrüstung von Seiten der schwulen Community vorgestellt. So von wegen "Boah ja, schon wieder so eine schwachsinnige Story von einer Hete, die hofft, dass sie einen Schwulen umkrempeln kann. Voll der homophobe Scheiß." Ich möchte ungern jemandem auf die Zehen treten und schon gar nicht soll die Geschichte so rüberkommen, als wäre die Heteroliebe dann doch am Ende der einzig wahre Weg, verstehst du? So war es ja auch nicht bei der wahren Begebenheit, die dahintersteckt und die mich auf den Gedanken gebracht hat.

Natürlich würde ich mir wünschen, wenn man mir aus beiden Lagern Glaubwürdigkeit bescheinigen würde. Mein Standpunkt wäre eben genau der, dass Dinge geschehen, die sich nicht in Schubladen pressen lassen und dass es auch etwas mit Liebe zu tun hat, den anderen so zu lassen wie er ist, auch wenn das mal schmerzhaft sein kann. Naja, ehrenwerte Ziele, ich werde sehen, ob ich das so auch zu Papier bringen kann.

Fakt ist, diese Begegnung gab es so oder so ähnlich und ich fand es romantisch und schön, als ich davon hörte.
Hi @ll !

Ich lebe seit 1993 bisexuell-promiskuitiv, bin Szenegänger. Da erlebt man nicht nur viel, sondern sieht auch sehr viel. Meine Erfahrung zum Thema: "Sex von schwulen Männer und Frauen" möchte ich in dem Satz zusammenfassen:

Der durchnittliche deutsche Schwule hat weitaus mehr Sex mit Frauen, als der durchschnittliche deutsche Hetero-Single-Mann.

Schwule sind - im Durchschnitt - keineswegs Frauenfeindlich. Auch in der offenen schwulen Szene, wo es "hardcore-mässig" abgeht, bin ich selbst immer wieder Frauen begegnet, die sich in dieser Athmosphäre wohl fühlen, von ihren schwulen Freunden auch zuverlässig geschützt werden vor notgeilen Heteros und sich sehr ungeniert geben. Manche dieser Frauen belassen es beim Flirt, manche haben Sex mit ihren "schwulen" Freunden.

Bei Lichte besehen sind wohl sehr viele derer, die sich als "schwul" bezeichnen: bisexuell. Aber sie "leben schwul", wünschen sich oft vornehmlich Männer als Beziehungspartner, sind "bekenntnisschwul", weil Bisexuelle in der schwulen Szene auch heute noch vielfach diskriminiert werden. Aber auf Sexkontakte mit Frauen, wenn sie sich denn "ergeben", lassen sie sich auch sehr gerne ein und daraus kann sogar eine regelrechte Beziehung werden, wenn die betreffende Frau die - im wesentlichen schwule - Promiskuität ihres Partners gerne "mitgeht". Der Kern solcher Beziehungen ist dann weniger die gemeinsame Sexualität unter Ausschluß anderer, sondern vielmehr die gemeinsam erlebte Sexualität mit vielen anderen, wobei die Beziehung vor allem wechselseitigen Schutz bedeutet. Diese Beziehungen zwischen "schwulen" Männern und Frauen können sehr weit reichen, bis zur Ehe oder "eheähnlichen" Beziehungen einschließlich Familiengründung.

Aber es versteht sich fast von selbst, daß solch weitreichende Bindungen eher die Ausnahme sind.

Ich habe auch immer wieder Frauen erlebt, die sich in der promiskutiven schwulen Szene bewegt haben, als ob sie Männer wären, nannte sie eine Zeitlang für mich selbst: "schwule Frauen". Sie fühlen sich wohl unter Männern, die Sex mit Männern haben, und haben ebenso Sex mit diesen Männern. Mann greift diesen Frauen an die Möse, wie anderen Männern an den Schwanz. Heterosexuelle Männer mögen diese Frauen dagegen viel weniger ...

Ja - "schwule" Männer können ganz tollen Sex mit Frauen haben und sie haben ihn auch tatsächlich.

Ich war oft genug dabei !

Lieben Gruß
Niki
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Themenersteller 
Wow... vielschichtiger Beitrag mit vielen bedenkenswerten Anmerkungen. Mir war zum Beispiel überhaupt nicht klar, dass bisexuelle Männer in der Schwulenszene diskriminiert werden... jetzt nach dem "Warum" zu fragen, ist verführerisch, würde an dieser Stelle aber wohl zu weit führen.

Interessant auch die Haltung von Frauen, die sich bewusst in die schwule Szene begeben, weil sie sich dort sicherer fühlen... auch da fände ich die Frage nach dem "Warum" interessant, aber auch hier führt das zu weit weg vom Thema.

Ich nehme aus deinen Worten, @**ki, mit, dass man irgendwie nach außen hin - wenn es ums Prinzip geht - die Schubladen für sehr wichtig hält, aber nach innen eigentlich nicht so viel darauf gibt, sondern sich auf Menschen einlässt und seiner Lust folgt. Interpretiere ich das richtig?
*******aum:
(...)

Ich nehme aus deinen Worten, @**ki, mit, dass man irgendwie nach außen hin - wenn es ums Prinzip geht - die Schubladen für sehr wichtig hält, aber nach innen eigentlich nicht so viel darauf gibt, sondern sich auf Menschen einlässt und seiner Lust folgt. Interpretiere ich das richtig?

Das kannst Du gerne so sehen, aber meine Meinung ist das durchaus nicht. "Schubladen" sind Kathegorien: Voraussetzung für produktives Denken, Ordnung im Kopf. Nur sind diese Kathegorien öfters mal falsch und die Einordnung einzelner Fälle in die jeweiligen Kathegorien kann auch fehlerhaft sein.

Von der Realität, der Lebenspraxis von "Männern, die Sex mit Männern haben" weiß man in der "Öffentlichkeit" so gut wie nichts. Es herrschen Vorstellungen, die von den transschwulbilesbischen Aktivisten geprägt sind wie zB der "Homo-Ehe", die zu Beginn des Jahrhunderts die öffentliche Wahrnehmung von Homosexualität sogar regelrecht geprägt hatte: es entstand der Eindruck, daß es die größte Sehnsucht von Homosexuellen sei, in einer heteronormativen Ehe leben zu können. Das ist "kontrafaktisch".

Die statistische Bedeutung der Homo-Ehe ist marginal - gerade mal 30.000 dieser Ehen sind seit ihrer Einführung geschlossen worden. Es ist eine lautstarke Minderheit in der Minderheit, für deren Belange sich die Mehrheit der Schwulen und Bi-Männer sich nicht interessiert. Miteinander verheiratete Schwule gibt es keine 20.000 - aber Millionen von Männern, die Sex mit Männern haben - in der Regel: promiskuitiv, wobei es auch bei der Promiskuität sehr große Unterschiede gibt. Diese Promiskuität ist auch vom "Beziehungsstatus" weitgehend unabhängig. Es gibt viele Singles, mehr oder weniger volatile Paarbeziehungen, polyamory und klassische Ehen. Die Beziehungspartner "machen mit" - erst recht, wenn man sich in der Szene begegnet ist, werden kurzerhand "betrogen" und dieses "fremdgehen" wird oftmals stillschweigend toleriert.

Schwule Monogamie gibt es zwar - aber sie ist sehr selten, wie gesagt: meiner Beobachtung nach.

Der im statistischen Sinne "normale" oder "durchschnittliche" Schwule ist nicht verheiratet, lebt zeitweise in Beziehungen, zeitweise als Single, aber hat auch zahlreiche promiskuitive Sexkontakte, die teils singulär bleiben, teils zu Sexfreundschaften oder "Beziehungen light" werden - und eben auch immer mal wieder Sex(-Freundschaften) oder gar Beziehungen mit Frauen.

Da gibt es keine "Schubladen" oder Kathegorien, die für ihn überwunden werden müssten - da gibt es "nur" ein völlig falsches öffentliches Bild vom "Schwulsein".

Aber wie gesagt: daß ist meine Meinung, die auf meinen Beobachtungen und meiner theoretischen Beschäftigung mit Sexualität beruht. Andere können ganz andere Auffassungen haben.
Pimperlinge
Ich gebe euch zu 100% recht!
Schwule Männer werden von Frauen überhaupt nicht sexuell eregt und haben auch keinen Sex mit Frauen,- das ist totaler Quatsch!!
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
Themenersteller 
@*****l52

Ich gehe mal davon aus, dass du mit "das ist totaler Quatsch" meinst, dass sich das nicht mit deinen persönlichen Erfahrungen deckt. Nicht wahr? *g*

Mehr ist es nämlich nicht. Eine persönliche Erfahrung. Ich habe mit vielen Menschen gesprochen, die das anders sehen bzw die es anders erfahren haben.
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