Ich denke auch, dass man damit sehr vorsichtig sein muss, wenn man nicht genau weiß, wie man diese Saite im Mann zum Klingen bringen kann.
Genau wie nicht jede Frau (auch nicht beim Sex) gern als Miststück bezeichnet werden (und vielleicht noch an den Haaren gezogen) werden will, so gibt es vieeele Männer, die bei der Anrede "Du (Deck-)Hengst" sofort Gewaltfantasien hervorbringen.
Mich zum Beispiel. Ich finde es albern und peinlich (für den Aussprechenden), mich mit Tieren, Pornodarstellern oder sonstigem nicht nachahmenswertem Zeuchs zu vergleichen. Das muss Frau aber erstmal wissen - und so ist der Weg zu einer gemeinsamen, geilen Kommunikation, mit Nägeln, Fettnäpfen und Stolperfallen übersäht.
Gemeinsam ist hier meiner Meinung nach das Schlüsselwort. Denn ob ein Mann auf sowas steht und ob er - um im Bild zu bleiben - diese Saite überhaupt besitzt, das ist wohl bei jedem Partner verschieden. Wieder einmal hilft das Kolle'sche Dogma: miteinander reden. Kreativ und phantasievoll sein. Und vor allem: sich wirklich auf den Partner einlassen und ihn so gut kennen lernen, dass man gefahrlos erste Versuche machen kann (ohne entromantisierende Verhöre á la "Sag schon, wie soll ich Dich nennen?" führen zu müssen).
Ich glaube, dass wenn man dann einen gemeinsamen Dirty Talk gefunden hat, man als Paar einen sehr wertvollen Schatz besitzt.
Buchtipps:
- Klaus Heer - "Wonne Worte": Der schweizer Psychologe und Paartherapeut über Wege aus der sexuellen Sprachlosigkeit v.a. in Langzeitbeziehungen (manchmal herrlich altbacken)
- Anne West - "Sag Luder zu mir": Im Grunde das popliterarische aber dennoch sehr amüsante Pendant der "Cosmolumnistin" Nina George