Künstiliche Situation
Wenn ich es richtig verstanden habe, ist es folgende Situation, die hier diskutiert werden soll:
Wiederholte Stunden/Tage/Wochenenden
Gleichbleibende Protagonisten
In der Theorie klingt das sehr praktisch für die Zeiten, in denen man keine tiefen Gefühle für jemanden empfindet. Man hat regelmäßig (hoffentlich guten) Sex, hat deutlich höhere Sicherheitsstandards als mit immer neuen (Sex)Partnern, weiß "was man hat", hat weder "Beziehungsarbeit" (ich nenn es jetzt einfach mal so) noch Beziehungsstress...
Aber mal ehrlich: wer schafft es denn, bei einem ganzen miteinander verbrachten Tag oder gar einem Wochenende nichts (überhaupt nichts!) aus dem persönlichen Alltag, Erfahrungen, Arbeitsumfeld, Familie, ja einfach aus meinem Leben anzusprechen? Für mich kann ich mir das gar nicht vorstellen, schließlich bin all das ICH. Es wäre nur mit äußerstem Zwang vielleicht eine Weile möglich, und wie entspanndend kann das sein, wenn ich mich dauernd selber kontrollieren und zurückpfeifen muss, weil sich diese Themen bei Casual Sex nicht gehören. Als einziges Thema die Erotik, und da auch nur alles, was nicht im entferntesten nach Alltag/Problemen klingt.... Für ein- oder zweimal geht das vielleicht, aber auf Dauer? Hat das schon jemand geschafft? Ich halte es für ein theoretisches Konstrukt...
Und die ganz profanen Probleme wie Termine abmachen (also "Lust" planen), Zeitfenster schaffen bei "Lust", fehlende Spontanität wenn vielbeschäftigt will ja bei Casual Sex eh niemand hören....