Werdet ihr auf Narben am Körper angesprochen?

Habe zwei sehr deutlich sichtbare Narben. Wer mich darauf anspricht, bekommt die Information die ich demjenigen geben möchte, das kann von "Ja - das ist eine Narbe", bis hin zu der genauen Erläuterung was passiert ist reichen. Medizinisch ausgebildete Personen, sehen meistens schon was da passiert sein könnte.
Grüße

aber eine Pigmentstörung habe ich. Da ist die dunkle Pigmentierung fehlerhaft. Im dunklen Pornokino hat es niemand gestört. Aber bei Helligkeit ist es gut zu sehen.
Mich hat hier auch schon mal hier jemand gesperrt, als er meine Bilder sah.

Ich werde von anderen relativ selten auf meine Narben angesprochen. Oft bilde ich mir ein, dass sie doch recht auffällig wirken müssten. Und oft wurde mir dann versichert, sie wären nicht bemerkt worden. Ich bin mir da nie so sicher.
Bei mir sind sie Überbleibsel aus einer sehr schweren Phase meiner Kindheit. SVV hat sich damals einfach situationsbedingt so ergeben und war danach nie wieder ein Thema für mich. Oft frage ich mich, ob und wie mein Leben anders verlaufen wäre, wenn ich es damals hätte sein lassen. Ich fürchte, dass viele Menschen tendenziell eingeschüchtert werden, wenn sie etwas sehen, was sie nicht kennen oder einschätzen können.
Inzwischen spreche ich Personen, zu denen ich ein gutes Verhältnis habe, ganz bewusst auf meinen Arm an. Ich will kein Mitleid und es muss auch keiner eiei machen. Die Narben sind jetzt ziemlich genau 20 Jahre alt, es ist also kein aktuelles Thema. Mir geht es mehr um ein reflektiertes Feedback, mit dem ich meine Sicht auf dieses Thema erweitern und verbessern kann. Denn eines steht außer Frage, verdrängen kann ich diese Erfahrung nicht.

Mein Körper wird von einigen "Autogrammen" des Lebens geziert. Als Kind war ich sehr lebhaft, und habe gerne "gebolzt". Entsprechend sehen meine Knie aus. Als ich größer wurde und anfing, mir die Beine zu rasieren, hat das nicht gleich auf Anhieb gut geklappt. Als Erwachsene hatte ich einige OPs. Und wer weiß, was noch so alles kommt.

Für mich macht es einen Unterschied, ob Jemand aus echtem Interesse (und entsprechend rücksichtsvoll) fragt, oder ob eine gewisse distanzlose Neugier (die dann gerne mal plump vertraulich wird) vorliegt.

Oder (noch schlimmer!) ob ein wildfremder Mensch sich zum Universalgelehrten berufen fühlt, und sichtbare Narben nicht nur kommentiert, sondern die der eigenen Phantasie entsprungene Diagnose gleich mitliefert.

Dies ist mir leider schon in Medizinerkreisen widerfahren. Ich habe zB an der rechten Hand eine zackig verlaufende Narbe längs vom Handballen bis übers Handgelenk - die natürlich nur einen Rückschluss zulässt!

Eine Dermatologin verpasste mir mal als Diagnose "Dermatitis Factitia", sprich selbstverursachte Hautschäden. Auf meine Nachfrage, wie sie zu dieser Diagnose gelangt sei (eine gründliche Untersuchung des eigentlichen Problems hatte gar nicht stattgefunden!) kam als Antwort lapidar: "... na wenn Sie so depressiv sind, dass Sie sich die Pulsadern aufschneiden ...!"

Meine Antwort: "KARPALTUNNELSYNDROM!!!" (und weiter gedacht: DU BLÖDE KUH!!!)
Hätte sie mal gefragt ...

So würde ich Teile meiner Körperoberfläche betiteln.

Da sind aus Kindheit und Jugend einige Narben und Male. Aber ich musste ja auch immer unbedingt alles ausprobieren was automatisch "Aua" war.

Ich würde jetzt nicht soweit gehen und behaupten das ein Mensch ohne Narben ein langweiliges Leben hatte. Allerdings mag ich es, wenn der Körper eine kleine Geschichte erzählt und Spiegel des Lebens ist. Das muss ja nicht zwangsläufig negativ behaftet sein.

Angesprochen wurde ich bis jetzt aber immer nur von sehr vertrauten Personen oder Ärzten.

Gerade in Clubs oder bei freizügiger Kleidung versuche ich Narben etwas zu kaschieren mit Make Up... aber spätestens beim Duschen werden dann doch welche sichtbar... ich werde immer wieder darauf angesprochen und antworte meistens sehr ausweichend, weil ich bei Offenheit schon sehr negative Erfahrungen gemacht habe...

...genauso wie Tattoos Geschichten der Person. Man muss nur gut genug zuhören. Ich selbst habe auch Narben und habe sie als Teil von mir akzeptiert. Wer das nicht kann, darf sich gerne umdrehen.

Ich wurde auch schon gefragt, wo sie her kommen. Entweder erzähl ich die ganze Geschichte oder nur einen Teil, das macht die Sympathie abhängig

Hallo,
ich habe eine unübersehbare Narbe, nämlich eine Amputationsnarbe am linken Oberschenkel.
Mit 17 Jahren musste mir das Bein nach einem Unfall abgenommen werden, grausam für ein junges Mädchen.
Heute, ca. 25 Jahre später habe ich mich arrangiert und weiss das dieses Manko irreparabel ist.
Mit der Zeit bekommt man auch ein dickeres Fell, und so gehe ich heute auch wieder in die Sauna oder zum Baden. Wenn mich Kinder Fragen wo mein Bein ist , dann kann ich damit Leben wenn aber Erwachsene penetrant auf meinen Stumpf starren und dann noch im Detail wissen wollen wie es zu diesem Verlust gekommen ist, dann nervt mich das schon. Auch weis ich, das es Männer mit besonderen Vorlieben für amputierte Frauen gibt und bei Annäherungsversuchen bin ich dann auch immer relativ distanziert. Meistens trage ich auch eine Prothese, habe ein ausgeglichenes Gangbild und so fällt dieses Manko nicht immer sofort auf. Ich muss mit dieser Narbe leben !!!
Gruss Sylvie

Hey, Ich habe durch einen Reitunfall vor vielen Jahren auch eine große Narbe die meine linke Oberschenkel Innenseite etwas deformiert hat. ich konnte damals nach diesem Unfall fast ein Jahr nicht richtig laufen, aber ich habe mein damaliges Pferd NIE aufgegeben und trotzdem immer mit Ihm gearbeitet.
Heute werde ich oft darauf angesprochen und viele meinen dann mit mir Diskutieren zu müssen Warum ich trotzdem immer noch auf ein Pferd steige?

Ich denke mir eben auch, viele nehmen es als einen Aufhänger um ins Gespräch zu kommen denn dies ist etwas was man äußerlich sieht und worauf man eingehen kann. Das ist ja auch in Ordnung. Allerdings verstehe ich dann nicht wenn man daraus eine Diskussion machen kann. Außerdem denke ich mir dann immer, das es doch mein Problem ist wie ICH MICH schön finde und ob ICH MEINEN Körper so akzeptiere wie er ist mit all seinen Narben, Flecken, Sommersprossen, Rettungsringen, Fettpölsterchen,... denn nur wenn ICH meinen Körper liebe und selbstbewusst darstelle, haben andere relativ wenig Angriffsfläche um mich beleidigen und verletzen zu können.

Im Sommer regelmäßig, ist ja nicht zu übersehen, nur dass sie bei mir größtenteils durch SV entstanden sind und das auch erkennbar ist. Ich finde sie dennoch hübsch.

nach meinem Autounfall vor 10 Jahren wurde ich gezeichnet.
Am auffälligsten ist meine ca. 5 cm lange Narbe von der Tracheotomie (Luftröhrenschnitt).
Direkt an der linken Schädelseite eine 35 cm lange Narbe durch die Schädeloperation und noch ein paar kleinere Narben durch die Operation an der Lunge und verschiedenen Metallteilen.

Erwachsene sind so erzogen solche Dinge nicht anzusprechen, Kinder sind aber von natur aus neugierig und die fragen mich fast immer was passiert ist und wo ich die her habe.

Meine Narben sind mittlerweile sehr verblasst, weshalb ich nur noch selten darauf angesprochen werde.
Früher haben schon viele Leute mich schief angeschaut, getuschelt oder mich abwehrend behandelt. Aber ich steh da drüber

hat welche und sehr auffällige. Hatte einen schweren Motorradunfall und ist in einen Zaun mit Stachel- und Elektrodraht gefahren. Hat Narben im Gesicht und Hals. Wird angeglotzt, jedoch nicht angesprochen, zumindest nihct häufig, meistens von Kindern =) Finde seine Narben megasexy

Ja, ich erkläre es dann und dann hat es sich damit. Gut, ich habe nur eine kleine an der Brustwarze, aber das liegt daran, dass ich als Frühchen zur Welt kam (3 Monate) und man musste mich wohl an die Geräte anschließen, damit ich überleben konnte - in den 80er war das noch etwas gefährlicher. Meine Narbe war sozusagen überlebensnotwendig. Aber wie ihr sehen könnt, habe ich es geschafft.

Ich habe keine Narben am Körper und als Gesprächsthema mit den anderen finde ich das undenkbar

honey

Hallo,

ich spreche nicht auf Narben an, aber gegen nonverbale Gestik bin ich nicht gefeit. Der andere merkt meist, was man bemerkt hat. Sind das SVV Narben, ja, wie guckt man da weg? Finde ich schwierig, besonders weil doch einige Menschen sehr aufmerksam sind und quasi "sehen was der andere denkt".

Ah, das sind cuttings, der steht drauf. Ah, da hatte jemand eine schwierige Lebensphase. Oh, da hat jemand versucht sich das Leben zu nehmen. Oha, was für ein schwerer Unfall. Ui, Herz-Op, wie furchtbar. Und so weiter.

Manchmal guckt der andere "antwortend" und manchmal sogar in laut. Meist einigt man sich nonverbal auf don't ask, don't tell.

Zu sagen, es ginge andere Menschen nichts an, was ihnen aber gezeigt wird, finde ich schwierig im Umgang. Und wer keine Reaktion haben möchte, da bleibt doch nur, wo es geht, Narben vor den Blicken anderer zu verbergen.

Schreibt Sie

Es ist ein Unterschied zwischen zeigen, im Sinne von anderen-unter-die-Nase-reiben, und nicht verbergen, im Sinne von ich verstecke die Narben einfach nur nicht.
Trage ich T-Shirts mit sehr kurzem Ärmel, sind meine Narben sichtbar, was aber keineswegs ein demonstratives Zurschaustellen ist. Trage ich T-Shirts mit längerem Ärmel, sieht man sie nicht.
Auf manchen der Photos, die ich hier eingestellt habe, sind sie erkennbar. Aber nicht, weil ich sie "der Welt" vorführen möchte, sondern weil ich keinen Grund sehe, sie wegzuretouchieren. Sind sind eben vorhanden. Wer sich an ihnen stört, soll halt das nächste Profil anklicken.

Cmasur,

es geht nicht darum, was deine Intention dabei ist, ich sehe, was zu sehen ist und dann macht das auch etwas mit mir. Du musst anderen Menschen nichts unter die Nase reiben, damit sie es wahrnehmen.

Es geht um den teilweisen Anspruch des Narbenrägers, auf keinen Fall darauf angesprochen werden zu wollen. Keine Reaktion darauf zu erhalten. Und das funktioniert nicht, wenn die Narben nicht verborgen werden. Nonverbal zeigen Menschen dann doch, was sie davon halten, und wenn sie ganz bewusst drüber hinweg sehen.

Schreibt Sie

Ok, dann hab ich Deine Worte mißverstanden. Natürlich kann man der Umwelt eine Reaktion nicht vorschreiben.

Also auf meine Narben (bein op usw) wurde ich nie angesprochen, eher im Herbst/Winter(sonst sieht man nix, geht erst ab cä 10grad los) auf meine zeitweise blauen Hände 😊 (Raynaudsyndrom, nix schlimmes sieht in blau nur doof aus und dank fehlender Durchblutung ist das mit Smartphone nicht so einfach)

Hat was mit hautrezeptoren zu tun, wobei irgendwie alles an mir extrem ist. Wenn der Körper reagiert dann richtig... Keine halben Sachen eben. Seis die vaskularität was manch Mensch als schön bezeichnet, ich es als belastend sehe oder die andere Geschichte an mir. Wobei alles auch was gutes hat...das blau wird, bei ausreichender Aktivität der Hände (damit ist nicht 5 gegen Willi gemeint), zu rot...das andere extrem, die Hände glühen und sind schweine warm...perfekt zum Fummeln😊

Mir sind Kinder in den Läden etc echt viel lieber, sie fragen wo die anderen nur verstört glotzen... Das beste ist natürlich Schwimmbad, ich ja blass, Arme und Beine braun, und durch die starke Abkühlung durch das Wasser, (zumindest findet das mein Kadaver so) bekommst du dunkel blaue Hände....eine Laune der Natur, gibt aber Menschen die mehr unter ihren anderen Besonderheiten leiden, ich nehms sportlich, man gewöhnt sich dran.😊