Was ich mmir so dazu denke...
Hier kommt also jetzt mein Kommentar. Ich greife ein paar Punkte auf, die schon genannt wurden. Falls also jemand denkt „hey, das ist doch mein Argument“ – ja, ist es
Mir ist, allein schon wegen meiner Ausbildung (Übersetzerin), Sprache schon sehr wichtig. Aber das ist wohl einfach eine Sache der persönlichen Einstellung. Manchen ist es wichtig, dass sie viel Sport treiben. Anderen eben, dass sich im Schriftverkehr dann doch möglichst wenige Fehler einschleichen. Es ist, wie so viele andere Dinge, etwas, wo man dahinter sein muss. Im Zweifelsfall packt man dann doch lieber den Duden aus und schaut nach. Wie gesagt, WENN es einem wichtig ist. Soviel zu dem, was man von sich selbst erwartet (bzw. nicht).
Nun ist die Frage, ob man die Anforderungen, die man an sich selber stellt, auch an andere stellt. Kann sein, muss aber nicht.
Ich persönlich hätte gerne, dass Leute, die mir schreiben, ähnlich viel Ahnung von Deutsch haben wie ich. Das ist aber selten der Fall. Deswegen habe ich meine Ansprüche in der Hinsicht schon weit heruntergeschraubt. Es ist wohl einfach nicht realistisch, zu erwarten, dass Kommas richtig gesetzt werden. Man muss es tatsächlich lernen. So, wie man Vokabeln lernt. Und wenn man eben nicht will... Und nein, auch ich bin nicht perfekt
Ich sage sicherheitshalber noch dazu, dass LRS natürlich was anderes ist. Man kann ja einem Tauben auch nicht vorwerfen, dass er nicht hört.
Aber Leute, die einfach unachtsam auf ihrer Handytastatur rumwischen und sich nicht darum zu kümmern scheinen, was beim anderen von der Aussage ankommt, sind anstrengend. Da hat man manchmal das Gefühl, es ist ein aussichtsloser Kampf für die Rechtschreibung. Für eine Norm, die eigentlich für alle gelten sollte. So rein theoretisch.
Mich muss niemand mit seinen Formulierungen vom Hocker werfen, aber es sollte sich ein einigermaßen flüssiges virtuelles Gespräch ergeben können.
Manchmalüberzeugen mich Menschen auch so sehr durch anderweitiges Wissen/Können, dass die Rechtschreibung im Anforderungs-Ranking sehr weit nach unten rutscht. Das kommt auch vor.
Interessant war auch der Beitrag zum Thema „Rechtschreibung ist etwas Erfundenes und muss so nicht übernommen werden“. Ich verstehe die ideelle Ansicht dahinter durchaus. Aber was ergibt sich dann daraus? Woran können denn dann potentielle Arbeitgeber überhaupt noch festmachen, ob der Kandidat was taugt?
Und zu guter Letzt noch ein Aspekt: In solchen Foren wie hier fühlt man sich teilweise eher schon genötigt, selber Fehler zu machen, weil die Einstellung vorherrscht, dass man ja ein total unentspannter/unsympathischer Mensch sein muss, wenn man so viel von Rechtschreibung hält. Aber gut, da muss man wohl letztlich drüber stehen.