Woher kommen die Vorurteile gegenüber molligen Menschen?

Hm, mein Eindruck ist eher, dass fast schon eine Rechtfertigung verlangt wird, wenn jemand keine erotischen Kontakte zu Molligen sucht Da es mittlerweile mehr über- als normalgewichtige Erwachsene gibt, sind die schlanken in der Minderheit, und nicht etwa die dicken!

Was Disziplin und Willenskraft betrifft, finde ich derartige Vorwürfe auch ungerecht, denn ich kenne viele dicke Menschen, die insgesamt viel diziplinierter sind als ich.

Dass dicke als weniger attraktiv empfunden werden ist kein Vorurteil, sondern schlicht eine Frage von Geschmack und Ästhetik. Nichtmal Molly-Parties werden mit Fotos von dicken Körpern beworben! Wenn überhaupt, ist vielleicht mal ein Dekollete zu sehen--meist aber nur ein Schriftzug oder ein leerer roter Teppich, vielleicht mal ein neckisches gemaltes Bildchen oder was auch immer. Nichtmal diejenigen, die dicke Körper gerne spüren, kann man also mit dem Anblick reizen .

Die Hygiene kann bei sehr starkem Übergewicht durchaus zum Problem werden. In einem Forum, in dem es nicht um erotische Selbstdarstellung, sondern um Ernährung und Gesundheit geht, habe ich so einige Erfahrungsberichte von Frauen mit (ehemals) über 100 kg gelesen. Ein typisches Problem ist z.B. dass der Intimbereich bei einem sehr dicken Bauch schwer mit den Händen erreichbar ist und dementsprechend auch nach dem Toilettengang schlecht gereinigt werden kann... Wunde und nässende Stellen zwischen Fettrollen und unter den Brüsten kommen auch oft dazu.

Was Fitness betrifft, ist wohl nicht zu leugnen, dass es mit mehr Gewicht immer schwerer wird, den eigenen Körper zu bewegen. Im Einzelfall gibt es natürlich Menschen die z.B. mit 20 kg Übergewicht sehr sportlich sind. Dennoch gibt es unter den stark Übergewichtigen weit mehr Menschen, die schon beim Treppensteigen, oder dem Aufheben eines heruntergefallenen Kugelschreibers stöhnen als unter den Normalgewichtigen...

Ohhhjeeee.... wo fang ich an?

Ich bin dick. (So, damit wäre schon mal das Lager geklärt)

Ich rege mich ganz oft auf über Dicke, die ja
• nichts essen
• nur gesund essen
• 2 bis 3 mal die Woche Sport machen
• keine Süßigkeiten bzw. Junk Food futtern

Das ist Bullshit!!

Nehme ich mehr Kalorien auf, als ich verbrauche, werde ich zunehmen. Sooo einfach ist das.
Ich weiß wovon ich rede
Der Wind bläst keine dicken Ärsche.
Es nervt mich kolossal, dass viele übergewichtige Menschen felsenfest behaupten angeblich ja so gesund zu leben.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen:
Esse ich gesund, ausgewogen und in ausreichender Menge in Kombination mit Sport/Bewegung nehme ich ab. Und ich lehne mich mit meinem dicken Arsch mal weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte: so dürfte es wohl bei fast jedem sein.

Sooo, das also als Einleitung.
Stichwort Krankheit / Medikamente

-Ich habe eine Bekannte aus Kindertagen, immer sehr dünn. Plötzlich bekam sie Rheuma und Kortison ist ihr täglich Brot. Futsch die schmale Linie. Wasseransammlungen ohne Ende. Ergo: Dick. Aber halt mit Wasser voll und nicht mit Schoki. Der Arsch passt trotzdem in keine 36.

• Ich selber habe Psychopharmaka zu nehmen und diverse Sorten durch, nahm ordentlich zu. Haben mich die Medikamente dick gemacht? Nööö. Sie haben zwar Heißhunger ausgelöst, aber dick gemacht hat mich die Schokolade. So ehrlich sollte man schon sein.

Gibt also durchaus 2 Arten.

Also zu den Vorurteilen:
Ich habe auch welche. Jeder Mensch hat Vorurteile.
Manche gegen Dünne, Dicke, Homosexuelle, Blonde/Brünette/Rote, Ausländer, Männer um die 50, SMer, Swinger etc. etc.
Nur sind es halt die Dicken die deswegen immer am lautesten jammern.
Mein Vorurteil bei Dicken lauter daher:
Alles Mimi's.

Ich habe nämlich bisher keinen Thread gefunden, in dem sich Dünne echauffieren weil man sie als Skelette, Sportfanatiker, Erbsenzähler und Kalorienzählfetischisten beschimpft. Dabei, ganz ehrlich, das finde ich genau so ätzend.

Fazit für mich:
Es gibt Übergewichtige die entsprechen voll und ganz dem Klischee von faul, ungepflegt, asi, unsportlich.
Es gibt aber auch strunzdoofe Blondinen.
Männer um die 50 mit handfester Midlife Crisis.
Gertenschlanke die den ganzen Tag Kalorien zählen.
Etc.

Wer mir mit Vorurteilen begegnet, ist kein schlechter Mensch, sondern einfach noch keines besseren belehrt worden.

Kinkabell Danke für deinen Beitrag. Ich habe dem nichts mehr hinzuzufügen.

Liebe Kinkabell,

Hut ab vor soviel Ehrlichkeit und Selbstkritik. Deinen Beitrag hätte sich mal eine schlanke Frau leisten sollen...sie wäre hier zerfetzt worden.

Vielen Dank!

Ich weiß ^^

aber noch mal Gypsy_Lady


Denkst du wirklich es gibt nicht folgende Gesprächsverläufe:

Nichtraucher 1: Immer diese Raucher. Alles riecht nach kaltem Rauch. Und die gelben Finger...
Nichtraucher 2: Und was die uns mal kosten, wenn sie dann den Lungenkrebs haben.

Brauner 1: Sch*** Ausländer. Nehmen uns die Jobs weg.
Brauner 2: Ja, und nur Sozialleistungen schnorren. Und am besten noch 17 Kinder machen, damit die alle schön Kindergeld kriegen.

Arbeitende Mutti 1: Die Kinder von den Hartz-IV Eltern sind auch früh die ersten und abends die letzten im Kindergarten.
Arbeitende Mutti 2: Ja, und wer darf das wohl alles bezahlen? Sogar, wenn bei denen die Waschmaschine kaputt geht, bezahlt das das Amt.

Sportmuffel 1: Ich kann ja so gar nichts mit Sport anfangen.
Sportmuffel 2: Sowieso kosten diese Extremsportler einen Haufen Geld. Die müssen ja erstmal mit dem Hubschrauber vom Berg geholt werden und dann geht´s auch nicht ohne OP. Das muss doch nicht sein.

Fußballmuffel 1: Hast du gesehen, was bei dem Regionalligaspiel gestern für ein Polizeieinsatz war?
Fußballmuffel 2: Und die Allgemeinheit bezahlt. Aber mir bezahlt keiner meinen Kinobesuch.

Schlanke 1: Hast du die Kollegin xxx gesehen?. Die kann ja bald nicht mehr laufen. Ist es nur am rumjammern, dass sie bei ihren Knieschmerzen überhaupt keinen Sport machen könnte.
Schlanke 2: Ach hör auf. In spätestens einem Jahr kriegt die neue Knie und macht dann schön Reha und Wiedereingliederung. Hätt auch gern so ein Schmuseprogramm. Und schön auf Kosten der Allgemeinheit.


So viel mal zu Vorurteilen, die JEDE Gruppe betreffen können. Und alle beeinhalten die Angst vor dem Griff ins eigene Portemonaie. Ist es so schwer vostellbar, dass es eben doch ein legitimes Argument ist?

Ein Argument ist nur sinnfrei, wenn es bar jeder Realität ist. In etwa so wie :"Für mich ist es aber immer noch lächerlich" oder "Ich erkenne das nicht an, weil es mir nicht in den Kram passt."

mir ist das das doch egal ob jemand Fett, Mollig, oder einfach ein Strich in der Landschaft ist. Hauptsache derjenige Lässt sich nicht gehen, und Arbeitet ständig an sich weiter in Jeglicher Form. gibt genug Schlanke menschen die ebenso ein problem mit der Pflege an sich haben. sollen die menschen doch sein wie sie sind. wenn sie nicht in mein Bild Passen, brauch ich mich ja nicht mit ihnen abzugeben, und dies ohne jegliche form der Beleidigung.

Komisch. Ich denke gar nicht groß über Übergewichtige nach. Und wo kein Nachdenken über ein Thema, da können sich keine Vorurteile bilden. Ich war selber mal leicht übergewichtig und es war ein deutlicher Verlust an Lebensqualität aber das muss jeder mit sich selbst ausmachen. Was ich bemängle ist das fehlende Bewusstsein für die eigene Verantwortung aber auch das ist nicht mein Bier. Wenn jemand als dick und glücklich ist, dann soll er es bleiben. Da ich in meiner Freizeit vorwiegend Sport mache überschneiden sich meine Sphären nicht mit denen Übergewichtiger und daher denke ich auch nicht über sie nach.
Leben und leben lassen.

Naja...
Zumindest was den Punkt "Attraktivität" betrifft...ist es absolut legitim sie jemandem "abzusprechen"...denn in erster Linie ist sie individuell - wenn ich also zu jemandem sage:
"Du bist absolut unattraktiv."
oder selbst wenn ich zu einer ganzen Gruppe Menschen sage:
"Ihr seid alle total unattraktiv."
dann ist das erstmal legitim - weil ich damit, obgleich es von manchen als globale Aussage fehlinterpretiert wird, erstmal nur meine eigene Meinung zum Ausdruck bringe...die eigene Meinung muss nicht zwingend durch ein "meiner Meinung nach" (o.ä.) gekennzeichnet sein...wenn es um individuell zu bewertende Dinge geht, dann ist eine Äußerung dazu erstmal grundsätzlich eine eigene Meinung, es sei denn man widerspricht dem durch hinzufügen verschiedener Floskeln.

Was "sportlichkeit" betrifft...
Sagen wir mal so...
Das Thema HIER ist "mollig" - und nicht "Übergewicht"...
Das eine hat nicht zwingend was mit dem anderem zu tun.
Denn nur, weil man übergewichtig ist, ist man nicht mollig - und nur, weil man mollig ist, ist man nicht übergewichtig...
"Mollig" aber ist kein klar definierter Begriff - sondern ein schwammiges larifari-Wort das jeder für sich selbst definiert...

Ich bin ein Mops - aber nicht wegen meinem Gewicht, sondern wegen meinem Aussehen...
Mein erheblich hohes Gewicht - +-5 - 8 kg - halte ich die letzten 20 Jahre - und in diesem Zeitraum war ich bei gleichem Gewicht athletisch-schlank oder auch mal auf Masse trainiert...je nachdem was ich gerade brachte - beruflich - oder wollte - privat.
Zwischenzeitlich war ich auch eher wie ein Gewichtheber oder ein Ringer...massig, mopsig wirkend weil zwar sehr gut trainiert, aber nicht auf Definition ausgerichtet.
Zur Zeit habe ich, wie meine Nichte so gerne sagt, eine perfekte Körperform - für eine Birne...
Das ist ok für mich...

Tatsache ist aber:
Wer denkt, mit einem erheblich leichterem Menschen auf gleichem Trainingsniveau mithalten zu können wenn es um Ausdauer geht...der erliegt einem Irrtum...
Zumindest aus meiner Erfahrung heraus...

Der ganze andere Rest...
Ja, klar - es gibt viele Menschen die sind krank und deshalb übergewichtig...aber ich behaupte:
Es sind nicht annähernd so viele wie das von sich behaupten...
Ich behaupte sogar:
Die meisten sind krank WEIL sie übergewichtig sind - und nicht übergewichtig weil sie krank sind...
Das ist keine Hassrede und kein Urteil - das ist nur meine Meinung die durch meine Beobachtung (auch von mir selbst) und dem, was ich in meinem Umfeld mitbekomme geprägt ist.
Ich hab auch kein Problem mit dicken Menschen.
Warum auch?
Was sollte mich daran stören?
Also nicht falsch verstehen...

Und wie gesagt:
Das Thema hier...hat eigentlich nichts mit "Übergewicht" zu tun....

.....ab wieviel Kilos ist man "mollig" und ab wann ist man "dick"?

Wie heißt es so schön?
Darüber kannst du gerne deinen eigenen Thread eröffnen oder hier deine Meinung zum Besten geben
Was versteht ihr unter mollig?

Womit du ja eigentlich...nur dem zu stimmst, was Yolabruja vorher sagte, auch wenn du ihr widersprechen wolltest


Warum eigentlich?
Besteht nicht die - zumindest vage - Möglichkeit, dass die Rechtfertigung einer Meinung (die eigentlich nicht nötig ist, weil eine Meinung nun mal eine Meinung ist die gefälligst zu akzeptieren ist) tatsächlich der Grund für die Meinung ist?
Oder ist eine rationale Erklärung als Grund deshalb nicht möglich, weil sie einem die Möglichkeit der Entrüstung nimmt?

Btw.:
Wenn wir schon mal Vorurteilen sind...
Was ist mit den Vorurteilen und den Hoheitlichen Urteilssprüchen molliger (oder dicker) Menschen gegenüber schlanken (oder gar dünnen) Menschen?
Die dauernden Beleidigungen gegen die sind viel präsenter und öfter vertreten als andersrum...zumindest in Foren wie dem JOY...
Zumindest habe ich in noch keinem Profil gelesen:
"Oh - und ihr Kugelkörper bleibt mir bloß fern! Ich mag gut gebaute, sportlich-schlanke Menschen und keinen schwabbelnden Klumpen!"
aber schon des öfteren bin ich über Sätze wie:
"Der Mensch der mich interessiert muss etwas zum anfassen haben - auf dürre, klappernde Gerippe und andere Magersüchtige habe ich keine Lust, eine ECHTE Frau ist eine Rubensdame!"
Das zweite wird toleriert - gäbe es das erste...dann würde man sich wohl beim Support beschweren...

Ich musste heute an der Gemüsetheke warten, weil zwei Ratschtanten vor mir alles blockierten...
Ich kam nicht umhin mitzuhören wie die eine der anderen sagte:
"Ich verstehe nicht warum ich nicht abnehme! Schau - ich kauf nur gutes Zeug und esse nur gesundes Gemüse und Obst!"
Sie zeigte ihrer Freundin im Einkaufswagen 2 Gurken, einen Salatkopf, 2 rote Paprika, so ein Sixpack Äpfel, eine Staude Bananen und 3 Birnen.
Ihre Freundin sagte:
"Ja, das sieht doch gut aus. Warst du schon mal beim Arzt?"
Und die andere meinte:
"Ja, war ich - der kennt sich nicht aus und sagt, ich soll Sport machen und so, aber der hat keine Ahnung. Ich geh jeden Morgen vor der Arbeit hier rein und kauf mir fast das gleiche - und ess das dann übern Tag verteilt im Büro und daheim und nehm einfach nicht ab!"
Unterm Strich heißt das:
Sie nimmt jeden Tag so an die 5 - 6 kg Nahrung zu sich...und wundert sich das sie nicht abnimmt...
Viele Menschen sind sich, gerade wenn es um Ernährung geht, nicht darüber im klaren, dass "viel von gesund" eben nicht "viel gesund" bedeutet...und man es sehr übertreiben kann...denn auch Früchte enthalten Zucker...(z.B.)

Möchte es Mal so beschreiben:

Ich bin nicht mollig und auch nicht dick sondern definitiv zu klein!

Denn

Mit 2.30m hätte ich Idealgewicht

Immerhin war es Gemüse ^^

Bananen!!!! Eine Staude, d.h. mehrere Stück

1 Banane (120 Gramm)
Brennwert:
115,2 kcal / 482,4 kJ

@*****717

Grüne bis gelbe oder dunkelgelbe bis braune banane?

Weil ersteres enthält viel Stärke und zweitens besteht fast nur noch aus Zucker.

Essreife, also gelbe bis hellbraun gefleckte Bananen.

Euer Ernst?

@****ir

Leider ja

Im Kern ist die Frage ja noch nicht beantwortet: Warum werden Übergewichtige stigmatisiert und ihnen eine Reihe negativer Eigenschaften zugeschrieben. Beispiel: Über den einen Abgeordneten, der unter Stottern leidet und über den in der heute-show ein Witz gemacht wurde, darf nicht gelacht werden. Über den adipösen Altmaier allerings schon, jederzeit. Dabei sind die individuellen psychologischen Faktoren nur der eine Teil, der Übergewicht erklärt. Der andere Teil ist die genetische Ausstattung. Und seine DNA kann man nur schwerlich ändern.

Woher also die Stigmatisierung und Diskriminierung? Vielleicht spiegelt sich hier die eigene Angst vor gesellschaftlichem Spott wider, der man selbst ausgesetzt ist, wenn man selbst unter Übergewicht leiden würde. So wie Schwulenhasser auch unterschwellige Angst vor der eigenen Homosexualität haben?

Sorry, aber sich Obst abzusparen ist m.E. der falsche Weg und auch nicht unbedingt Inhalt einer Ernährungsumstellung. Aber das hat mit dem Thema nichts mehr zu tun...
Aber man sieht doch wieder sehr schön: Menschlein guckt, was das andere Menschlein sich in den Einkaufswagen legt, für Kleidung trägt, sich fortbewegt oder what ever...und bildet sich sein (Vor-)Urteil!

Im Kern ist die Frage ja noch nicht beantwortet: Warum werden Übergewichtige stigmatisiert und ihnen eine Reihe negativer Eigenschaften zugeschrieben

auch die Frage, warum schlanke Frauen stigmatisiert werden, ist ebenso wenig beantwortet. Über die Mädels von GNTM (Bin wirklich kein Fan der Sendung) werden Hetzjagden veranstaltet, sobald die ersten Minuten einer Staffel über den Bildschirm flimmern.

Gleiche Frage gilt für :

Polys
Monos
Raucher
Blondinen
Hundeliebhaber
Workaholics
RTL II-Zuschauer
Benzfahrer
SM-ler
...etc. pp

Die Frage ist doch: warum lasse ich die Denkweise anderer Menschen über mich so nah an mich ran?

Und da kann doch eigentlich nur die Antwort sein: "Lasse reden.."

...weil ich mich in meinem Schneckenhaus gestört fühle und mir eventuell selbst eingestehen muss, dass der Andere vielleicht doch nicht so Unrecht hat....?