Ein_Seelen (Toxisches Papier Nr. 23)
Spatie 1Sie erwachte stöhnend und ahnte seinen Blick. Er musste die ganze Zeit ihrem Atem gelauscht haben. Ist das Hingabe, dachte sie und erschrak, als sie merkte, dass das Gedachte über ihre Lippen fuhr. Sie spürte im Dunkeln sein Lächeln, als er sich zu ihr drehte und ihren schmerzenden Körper stützte. Er hauchte frischen Atem über ihre geschwollenen Papillen. Der Atem wanderte über die Striemen auf ihrem Rücken und er küsste das geronnene Blut von ihren Lenden. Sie seufzte. Als er sich erhob, wisperte sie: „Wo willst du hin?“ Im Aufstehen flüsterte er ihr zu:“ Es ist sternenklare Nacht und ich weiß, wie sehr Du diese Nächte liebst. Ich will für dich die Sterne zählen“. „So wie Du jetzt bist?“ „Ja“ flüsterte er. „Und ich will jedem Stern von Dir erzählen und weiß, dass ich mit dir bin“.
Spatie 2
Er erwachte durch das Brennen in seinem Unterleib und stöhnte auf. Ihre Hand fuhr über sein Gesicht. „Hab ich dich geweckt?“ flüsterte er und sie hauchte ihm zu: „Ich will mit deinen Atemzügen reisen und bereit sein, wenn sich dein Bewusstsein von den Träumen losreißt.“ Sie befreite seinen gekrümmten Körper von der Einschnürung der Bettdecke. Er stöhnte leicht auf. Sie kühlte seinen Unterleib mit dem Fußspann ihrer freiliegenden Füße, bis er wiederum aufstöhnte. Als sie sich erhob, wisperte er: „Wo willst du hin?“ Im Aufstehen flüsterte sie ihm zu: “Es ist sternenklare Nacht und ich weiß, dass das Licht des Mondes dir keine Ruhe lässt.“ „So wie Du jetzt bist?“ „Ja“ flüsterte sie. „Ich will dem Mond berichten, damit Du keine Rechenschaft abgeben musst. Und ich weiß, dass ich mit dir bin“.
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