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Beeinflussen Pornos Sexualverhalten und wenn ja, wie?

*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Themenersteller 
Beeinflussen Pornos Sexualverhalten und wenn ja, wie?
Gleich vorab, mir geht es nicht darum, Pornos zu verteufeln. Mich interessiert ein differenzierteres Bild.

Nicht wenige Threads in diesem Forum befassen sich mit Fragestellungen rund um das Thema 'Der Sex läuft nicht so wie ich mir das vorstelle. Der Partner erkennt gar nicht was ich eigentlich möchte und macht statt dessen Sachen die ich nicht gut finde'. Klar heißt es dann, darüber sollte man reden und sicher ist das auch nicht verkehrt - aber woher kommen denn die oft falschen Vorstellungen die da nicht so selten zu herrschen scheinen?

Eine mögliche Quelle wären sicher Pornos. Wie eingangs gesagt, es geht nicht darum, Pornos an sich abzulehnen aber schon um die Frage, in wieweit Pornos ein falsches Erwartungsbild herstellen können was am Ende nur zu gegenseitiger Frustration führen kann. Werden erotische Phantasien erzeugt die teilweise gar nicht genussvoll für beide umsetzbar sind und zwangsweise 'ins Leere laufen'?

Ich sehe kommerzielle Pornos vor allem aus dem Grunde kritisch, weil sie in erster Linie aus wirtschaftlichem Interesse produziert werden. Das heißt, die Inhalte richten sich ausschließlich nach der Frage was möglichst viel Aufmerksamkeit erregt um Käufer oder Nutzer zu werben. Eine solche Zielsetzung hat aber weder mit der Information noch dem Nutzen des Käufers viel am Hut - genauso wie Joghurts (oder beliebige andere Beispiele) für Kinder. Die gehören eigentlich ins Süßigkeitenregal, ein ernährungstechnischer Nutzen ist da eigentlich gar nicht mehr gegeben, eher ein Schaden zu befürchten. Sowohl an der Geschmacksausbildung wie auch am Ernährungsverhalten und am Zuckerspiegel. Das macht nun Joghurt nicht schlecht an sich, aber die Wirkung des Marketingproduktes darf man deswegen in Zweifel ziehen, oder nicht?

Wie sieht es da im Vergleich mit Pornos aus? Spielen die für euch eine Rolle was eure Wünsche angeht? Gibt es in der Hinsicht bessere und schlechtere?
Wie sieht es da im Vergleich mit Pornos aus? Spielen die für euch eine Rolle was eure Wünsche angeht? Gibt es in der Hinsicht bessere und schlechtere?

Natürlich gibt’s gute und schlechte Pornos, obwohl es rein subjektives Empfinden ist.

Ich denke auch, dass Pornos vielleicht so manchen animiert etwas auszuprobieren und auch Paare sich inspirieren lassen.

Allerdings fehlt mir jedes Verständnis für diejenigen, die denken, „das muss so funktionieren wie im Porno gesehen“

Vielleicht vermuten das sehr junge Menschen oder pornounerfahrene, aber mit logischem Denken sollte man doch soweit kommen, dass nicht alles 1:1 zu übernehmen ist.
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Themenersteller 
Das würde ich auch von keinem annehmen - aber irgendwo haben Phantasien ja auch mal angefangen oder sich entwickelt ... Wer traut sich mal in seinem Gedächtnisstüberl zu kramen ob irgendwas von dem worauf er (oder sie natürlich) besonders abfährt durch Pornos inspiriert wurde?
********er62 Mann
2.462 Beiträge
eine interessante Frage,
die durchaus geeignet ist, zu polarisieren.

Seit ich erstmals mit Pornos in Berührung kam, übten sie einen gewissen Reiz aus und das ist auch bis heute so geblieben. Allerdings war es mir nicht möglich, dies gegenüber meiner Ex zu kommunizieren. Zu sehr war ich getrieben von der Angst, auf Ablehnung zu stoßen und auch jetzt bin ich immer noch überzeugt, dass ich bei ihr mit Pornos nicht auf Gegenliebe gestoßen wäre.

Ich denke, die Masse der (künftigen) Schreiber wird mir darin zustimmen, dass Pornos aus wirtschaftlichekm Interesse zuerst einmal Männerfantasien befriedigen soll. Frauen - so mein bis dahin gültiges Klischee - können der sexuellen Virtualisierung eines Pornos nichts abgewinnen.

Nach meiner Trennung habe ich allerdings die Erfahrung gemacht, dass Frauen durchaus bereit sind, sich mit mir gemeinsam Pornos anzusehen und dass sie tatsächlich auch sexuell erregt wurden und sich letztlich das Interesse vom Film auf die Realität verlagert hat. *zwinker*

Natürlich war ich mir sehr früh darüber im Klaren, dass bestimmte Szenen irgendwie realitätsfremd wirken und bei mir (und meiner Partnerin) Belustigung hervorrufen, wenn selbst in "seriösen" Formaten wie Better Sex Line die Frauen beim Verkehr die Heels anbehalten oder der Mann kurz vor dem Orgasmus den Schwanz aus der Möse zieht und auf ihrem Bauch abspritzt, nur um dem Zuschauer zu zeigen: ja, ich habe wirklich abgespritzt.

Der ein oder andere wird hier vielleicht ähnliche Beobachtungen hinzufügen, aber der Konsum von Pornos hat insofern mein Sexualverhalten nicht beeinflusst. Meine Partnerin hatte nie Heels beim Sex an (bekäme meinem Wasserbett vielleicht nicht so gut) und ich habe auch meinen Schwanz vorm Orgasmus nicht rausgezogen, um demonstrativ auf ihrem Bauch abzuspritzen.
*****de2:
Das würde ich auch von keinem annehmen - aber irgendwo haben Phantasien ja auch mal angefangen oder sich entwickelt ... Wer traut sich mal in seinem Gedächtnisstüberl zu kramen ob irgendwas von dem worauf er (oder sie natürlich) besonders abfährt durch Pornos inspiriert wurde?

Ich schaue heute noch ab und zu einen Porno und ja, damals als ich noch relativ unerfahren war, wollte ich unbedingt wissen, wie Analverkehr aussieht.
Und da es alles so easy gezeigt wurde dachte ich natürlich in meinem Jugendlichen Leichtsinn, wird schon alles fluppen *augenzu*
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Für mich ist es eher umgekehrt...
... ich suche mir Pornos, die meine Fantasien abbilden, bzw. zumindest konform gehen und nicht umgekehrt. Manchmal fragt mein Freund mich, ob das ein oder andere an weiblichen Reaktionen, die er gesehen hat, realistisch oder gespielt sind. Da haben wir dann auch schon mal was ausprobiert *grins* und die männliche Neugier befriedigt (und manchmal auch mich).

Wenn ich was lernen will, schaue ich mir Filme an, in denen es um Tantra, Kamasutra und ähnliches geht. Die sind wirklich inspirierend.

Ich denke, solange man möglichst offen kommuniziert und es mit wohlwollender Neugier und einer Prise Humor nimmt, kann nicht so viel Schlimmes passieren.
*****ven Frau
7.597 Beiträge
Ich möchte hier nicht zu sehr polarisieren ...
... aber ich kann vielleicht ein sehr konkretes Beispiel beitragen, wieso ich schon der Meinung bin, dass das Bild, dass Männer von manchen Sexualpraktiken haben vor allem aus Pornos kommt und mehr schadet als es nützt.

Ich bin eine Liebhaberin von Analsex. Aber die allermeisten Männer, denen ich je begegnet bin "stehen" drauf, meinen damit aber hauptsächlich die Bilder, die sie aus Pornos kennen. Die Wenigsten haben wirkliche Erfahrungen und wissen, wie Analsex tatsächlich abläuft, worauf zu achten ist usw. Wenn man sich die Pornoindustrie ansieht, ist das auch nicht verwunderlich. Da wird einfach drauflos gevögelt. Keine Spur von Vorbereitung, keine Thematisierung von irgendwas abseits von Penetration.

Wie gesagt, in diesem Fall schadet das konkret oft wirklich mehr als es nützt.

Freilich nur meine bescheidene Meinung. Und übrigens: Ich schaue durchaus Pornos, wenn ich in der Stimmung bin. Aber ich verwechsle halt pure Fiktion nicht mit der Realität.
*******966 Mann
377 Beiträge
Die einen sagen so, die anderen sagen so....
Ich denke, Pornos beeinflussen das Sexualverhalten schon, je früher und "unreifer" man mit ihnen in Kontakt kommt.
Da ist dann die Unterscheidung, was ist Fiktion und was Realität, schwer, insbesondere wenn noch keine oder kaum sexuelle Erlebnisse vorhanden sind.
Es prägt dann eventuell ein vollkommen falsches Bild ein, welches zu revidieren schwer fallen wird.

Ich fand den ersten Porno den ich sah interessant, hängen geblieben ist davon aber nichts, nicht mal ein vereinzeltes Bild im Kopf.

Und ja, es gibt bessere und es gibt schlechtere, nicht was meine Wünsche angeht, aber die Machart. Dusseliges Gerammel a lá most shots per minute langweilen mich zu Tode.
Schöne Körper, ästhetisch ins Bild gesetzt, reizen mich schon.

@*******n_78: Ja, auch ich mag Analsex. In Natura. Weil es ein tolles Gefühl für mich ist. Mir ist jedoch immer schon bewusst, das es sich hier einen Muskel handelt, der sorgfältig behandelt und vorbereitet werden muss, sonst ist es eine Qual. Insofern kann ich mir auch nicht vorstellen, wie man "aus Versehen" ausrutschen kann.
Hier suggeriert die Pornoindustrie sicher ein falsches Bild, etwas Spucke und los gehts.... so dann eben nicht.
Es gibt Bücher, Studien und Abhandlungen darüber, wie Pornografie den Mainstream beeinflusst - seit Jahrzehnten, und noch deutlicher, seit die oft kosten- und grenzenlose Verfügbarkeit über das Internet Überhand genommen hat.

In unseren Augen gibt es absolut keinen Zweifel, dass Pornos einen starken Einfluss auf den sexuellen Alltag unserer Gesellschaft haben, in vielerlei Hinsicht. Einiges davon können wir nicht nur an uns selbst, sondern auch an unseren Töchtern beobachten - wenn auch ganz unterschiedliche Aspekte zum Tragen kommen. Das beginnt beim "Rollendenken", geht über Praktiken, bis hin zu körperlichen Merkmalen, die schon 12-jährige Jungs an gleichaltrigen Mädchen kritisieren und/oder bemängeln.

Wir selbst mussten feststellen, dass moderne Pornos für unseren Geschmack kaum als Inspiration taugen - das kalte, gefühllose, mitunter gewalttätige Gerammel, das Frauen zu einem Stück Fleisch degradiert, ist nicht unser Ding.

Die grösste Herausforderung, die Pornos für uns mit sich bringen, ist die Diskussion mit unseren Töchtern - die Dinge in einen Gesamtzusammenhang bringen, damit sie auch die Chance bekommen, nicht als Sex Objekt betrachtet zu werden, sondern als Frau mit ihrer ganz eigenen, persönlichen Sexualität, die nicht dazu dient, Männer zu befriedigen.

Selbst Frauenzeitschriften fokussieren sich erstaunlicherweise auf Tipps dafür, wie Männer am besten "bedient" werden können, damit man sie möglicherweise länger als nur für eine Nacht halten kann... auch das eine Erfüllung männlich geprägter Sexfantasien... aus Pornos: das immer geile, immer verfügbare Luder.

Um mehr über weitere Auswirkungen in Erfahrung zu bringen, muss man hier im JC Forum nicht weit suchen: es gibt kaum noch Paare, die langfristig sexuell glücklich miteinander sind - etlichen fehlt der Kick, viele wollen urplötzlich erwachte Fantasien endlich in echt erleben, und und und... willkommen in der westlichen Gesellschaft des frühen 21. Jahrhunderts.
*****din Mann
737 Beiträge
ohne jetzt öffentlich die frage zu stellen, wer wohl dümmeren stoff anschaut?
die fans von dschungelschlampe, bätschälor, oder der frau suchende bauer........
oder doch der/die pornokonsument/in?

alles quatsch. jedem das seine.

wer nicht einordnen kann ist mit beidem beschissen.

so gesehn ist porno dann evtl. doch noch als möglichkeit der anregung zu sehen. und sei es nur
als anlass um über das gesehene mal zu reden. soll auch schon erfolg gebracht haben.

porno wird in der zwischenzeit zumeist vollkommen unverkrampft gesehen.

Odin
*****_nw Frau
599 Beiträge
TED Talk
Vielleicht kennt die ein oder der andere hier die TED Talks - das sind kurze Zusammenfassungen, oft auf englisch, von Experten zu verschiedenen Themen. Wer es nicht kennt, schaut auf youtube, es lohnt sich.

Einer der TED Talks kümmert sich genau um diese Fragestellung, es sollte wissenschaftlich untersucht werden, inwiefern Sex durch Pornografie beeinflusst wurde - es scheiterte schlicht an der Kontrollgruppe. Es gibt keine Männer, bei denen es das Internet schon gab, als sie ca. 14 waren, die noch keinen Porno konsumiert haben.

Sex ist eine kulturelle Sache. Somit verändert er sich durch die Jahrhunderte, durch die veränderte Gesellschaftsmoral einerseits - und auch durch die Bildung bzw. den Schwerpunkt, den der Mensch darauf legt. Pornos ist ja nur Basis, das tatsächlich jeder mal konsumiert hat. Und dann gibt es die Dinge, auf die man sowieso kommt. Und dann gibt es Menschen, die sich mit Sex forschend und experimentell beschäftigen, und dem noch mehr Wissen und Tiefe verleihen.

Analsex oder nicht - das ist ja nur Anfängerschnack. *g* Ich finde, die Frage ist äquivalent zu: beeinflusst Fast Food unsere kulinarische Zunge? Die Antwort: Es kommt auf den einzelnen an. Der eine bleibt dabei und bei Butterbroten, der nächste leistet sich schonmal was feines und andere tauchen tief ein in Lebensmittel und wie man sie zubereiten kann.
*****_LE Paar
1.013 Beiträge
Pornos sind durchaus in der Lage Fantasien zu wecken.
Letztendlich fehlt hin und wieder einfach mal die Vorstellungskraft wenn man von einem Toy, einer Stellung oder einder Spielart erfährt und ein entsprechend passender "Animationsfilm" kann da durchaus die Gedanken beflügeln.
Was bei anderen möglich ist, kann man selbst zumindest mal versuchen wenn das entsprechende Interesse da ist.
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Auswirkungen....
Studien zum Thema sind das eine. Sicher spannend und manches auch besorgniserregend. Pornos sind Realität und es ist kaum vorstellbar, dass sie im Zeitalter der Digitalisierung in ihrer Omnipräsenz so einfach wieder verschwinden werden.

Für mich stellt sich eher die Frage, wie können wir als Individuen damit umgehen. Was können wir unseren Kindern mitgeben, damit sie die Chance bekommen, eine für sie die glückliche Sexualität zu erleben.

Ich weiß, dass es nicht jeder kann, aber ich glaube, es ist gut, als Individuum da auf die Metaebene zu gehen und zu reflektieren, was da mit einem passiert. Pornos polarisieren, sie erregen: Lust, Geilheit, Ekel, Angst, die ganze Bandbreite. Ich denke nur wenige Menschen reagieren auf sie, wie auf eine Kochshow. Ich finde, das ist durchaus keine rein banale Angelegenheit.

Erstaunlich finde ich zum Beispiel bei mir, dass ich manche Praktiken zwar gerne tue, sie mir aber nicht gerne anschaue. Ich erschrecke mich, wenn das sehe und bin froh, dass ich es schaffe, die Bilder von meiner real gelebten Sexualität zu trennen.

Daher glaube ich, dass es gut ist, sich auf dieser Ebene damit auseinander zu setzen, zu erforschen, was daran erregt mich positiv, was negativ. Wenn man es dann noch schafft, als Paar darüber zu kommunizieren, dann kann man ganz anders damit umgehen. Ich weiß, das hat Grenzen. Ich erzähle da nicht immer alles im Detail und erwarte es auch nicht von meinem Freund. Aber, wir haben eine gemeinsame Basis.

Ich will an dieser Stelle gar nicht verhehlen, dass Intimität für mich einen hohen Stellenwert hat und ich tatsächlich glaube, dass sich die menschliche Sexualität besonders gut in einer bewusst gelebten Paarbeziehung (die kann durchaus "offen" sein) entfalten kann.
*********inee
3.588 Beiträge
Meine ersten BDSM Erfahrungen machte ich, weil ich für mich erregende Situationen aus Pornos ausprobierte. Also ja Pornos beeinflussen. In meinem Fall sogar positiv, da ich so was erstes Handfestes hatte, nach dem ich mich in etwa richten und inspirieren lassen konnte.

Ich sah wie mit Wäscheklammern darin herumhantiert wurde und an einer Schnur vom Körper weggezerrt wurde. *sabber*
Zum Glück hatte ich experimentierfreudige und hinhaltefreudige Partner. *smile*

Dann wiedderrum war es durch die Pornos schwierig zu verstehen was ich mag. Ich finde bis jetzt nur eine kleine Bandbreite von Pornos erregend. Und es gehr für mich nur mit passiven Frauen in den Pornos. Viele Dinge die ich im realen Leben sehr mag und äusserst erregend finde, finde ich in Pornos nicht erregend.

Das war vorallem dann schwierig, als ich meine Sexualität immer mehr zu entdecken begann und eben diese Unterschiede bemerkte.

Ich hatte aber zum Glück eine offene Sexualaufklärung und konnte auf eine nicht moralisch wertende Aufklärung auch im Pornozusammenhang geniessen.

Dementsprechend denke ich: es hat sicherlich immer einen Einfluss auf die Sexualität, aber ich denke auch dass es wichtig ist zu lernen diesen Einfluss realistisch zu werten und es nicht als allgemeingut zu sehen.

Ich habe bisher noch keinen Partner der durch Pornos einen unrealistischen Blick auf die Sexualität hatte.
*******ive Mann
158 Beiträge
Ich finde Pornos besonders für die junge Generation gefährlich, die keine bis wenig Erfahrung mit Sex haben.

In Pornos werden ja vor allem Frauen gezeigt, die natürlich IMMER laut stöhnen, IMMER Schwänze blasen, dabei IMMER verzückt aussehen und an den Risendildos vor Wonne lutschen (als wäre es das süßeste Eis ever) und zum Schluss IMMER einen markerschütternden Orgasmus erleben. Davor machen sie IMMER einen Strip, tanzen an irgendeiner Poolstange, werden massiert und erfreuen sich an eifrigen Fingerspielen. Ihr Kitzler muss IMMER sehr fest stimuliert werden und sie lieben es IMMER, kräftig den Hintern versohlt zu bekommen.

Es werden dabei fasche Erwartungen ins Hirn geplfanzt, die Frauen dann in der Realität ausbügeln müssen. Die stöhnen dann gar nicht so laut und bekommen GAR NICHT IMMER einen Orgasmus. Manche mögen es gar nicht, geleckt zu werden und letztlich "verweigern" sie sogar, Deinen Prachtprügel abzuschlecken; und wenn sie es tun OHNE dich dabei mit kullerrunden und lustverzerrten Augen anzuschmachten...

Die älteren unter uns haben schon das eine oder andere erlebt und wissen die Pornos einigermaßen einzuordnen. Sie kennen den Unterschied zwischen Konsumiertem und Realität.

Ich bin also der Meinung, dass Pornos anregend sein können und man dennoch den Konsum hinterfragen MUSS. Vor allem, wenn man suchtgefährdet ist und sich krankhaftes Verhalten bemerkbar macht.

Die Industrie dahinter ist ein weiterer Aspekt, denn das am meisten gezeigte Geschlecht beim Porno, die Frau, verdient mal wieder einen Bruchteil dessen, was die Produzenten dabei verdienen.

Die Darstellung der Frau als Ware führt zu weiteren Problemen. Vor allem im Kampf für die Gleichberechtigung der Frau schadet das damit geschaffene Bild.
Ein paar Punkte von meiner Seite:

Zeit vor den Pornos?

Ich finde die Debatte ist sehr schwer zu führen, wie schon gesagt wurde, weil wir keine Vergleichsgesellschaft ohne Pornos haben.
Daher könnten wir höchstens in die Zeit vor den Pornos zurückgehen. Doch wer einmal Literatur aus den 40er, 50er, 60ern gelesen hat und die damalige Sexualität in Beziehungen, die möchte definitiv nicht dahin zurück.

Noch weiter zurück möchte wahrscheinlich sowieso keine Frau, die einmal "Klitoridektomie" gegoogelt hat oder vom "angeborenen Schwachsinn des Weibes" gelesen hat.

Was ich damit sagen will:
Die beklagenswerte Objektivierung des weiblichen Körpers im Porno ist bei weitem nicht so schlimm wie die Herrschaft über und die Herabwürdigung der gesamte Existenz von Frauen, die vorher ausgeübt wurden.

Es ist eher so, dass die in der westlichen Welt erreichten Freiheiten von Frauen sich schneller gewandelt haben als die Filmindustrie. Viele Frauen in Deutschland wollen und leben mehr Gleichberechtigung als in Film und Fernsehen (oder im Parlament) abgebildet wird. Das Mainstream-Fernsehen und auch viele Filme sind noch total in Geschlechterklischees gefangen, die keine aktiven, Geschichten verändernden Frauen vorsehen... oder es gerade mal schaffen eine Frau ins Männerteam zu schmuggeln (Avengers go!).

Pornos sind da weder fortschrittlicher noch rückschrittlicher. (Macht mal den Bechdel-Test auf aktuelle Filme. Fallen immer noch fast alle durch)

Meine These ist:
Wenn Pornos Einfluss ausüben, dann nur weil sie sich ziemlich gut einpassen in die ganze restliche Medienwelt.

These 2:
Wir sollten uns nicht nur auf Frauenbilder konzentrieren. Auch die Männlichkeitskonzeptionen sind unterste Schublade und teilweise geht die Objektivierung sogar noch weiter. "Stormy Daniels and a dick", sage ich nur.
Die Macht liegt bei einer hegemonialen Männlichkeit und das sind die reichen, alten, weißen Männer, die die Produktionen kontrollieren. (Hat das nicht Erika Lust so gesagt?)

Soviel aus meinem Bauch heraus.

Brynjar
********nkey Mann
769 Beiträge
Ob Pornos dass Sexualleben beeinflussen...
wahrscheinlich ja, wie Alles was um uns herum vor sich geht.
Wie genau, das dürfte sehr schwer zu ergründen und zudem noch sehr individuell sein.

Aus meiner Sicht sind Pornos so etwas wie Liebesschnulzen...
das, was dargestellt wird, gibt es, aber selten so wie dargestellt.
Bestimmte Aspekte werden überhöht, andere komplett gestrichen, es wird auf eine vordergründige Erregung gezielt, so wie in Liebesromanen und -filmen auf eine bestimmte emotionale Teilnahme.

Für mich sind die Schmachtfetzen allerdings insofern relevant, als sie bestimmte Vorstellungen von Paarungsverhalten und gesellschaftlicher Organisation, Einhehe und Kleinfamilie, propagieren. Vorstellungen, die sich als hoch problematisch und teilweise unmenschlich herauszustellen beginnen.
Interessant ist, dass gerade die Leidtragenden dieser gesellschaftlichen Normierung, die Frauen, die Mehrheit der Konsumenten solcher Formate stellen.

Jetzt die Frage: welche Vorstellungen befördern Pornos... Frauenfeindlichkeit, zum Beispiel, dürfte schon reichlich dabei sein... und erkennen die Männer, denn die stellen ja in dem Genre die Mehrheit der Konsumenten, das?
Oder.... welches Gesellschaftsbild steckt hinter der Darstellung einer von Gefühlen befreiten und immer schrankenlos verfügbaren Sexualität?
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Themenersteller 
Tolle Beiträge, ich bin begeistert *g* Vielen Dank *blumenschenk*

Ich sehe ein Problem bei kommerziellen Pornos nicht so sehr in Geschlechterklischees sondern in der Frage der Marktfaktoren - auffällig sein, noch extremer sein ... da geht es doch weniger um Anschauungen als um Wirtschaftsfaktoren. Hart an der Grenze sein, mehr und krasser zeigen als andere - das betrifft sicher nicht alle aber es ist eben der Teil der mir mehr Sorgen macht.
*********ty76 Paar
185 Beiträge
Sie schreibt....
Meiner Meinung nach beeinflussen Pornos lediglich das Sexualverhalten der Jugendlichen.
Denn erschreckenderweise musste ich feststellen, dass es heutzutage schon normal ist, dass ein Mädchen einem Jungen einen bläst oder gar Analverkehr hat, bevor es überhaupt den "normalen" Sex richtig kennt! Schuld daran ist mangelnde Aufklärung durch die Eltern. Zur Aufklärung gehört nämlich in der heutigen Zeit auch die Erklärung, dass der Sex in Wirklichkeit nicht so ist wie in den Pornos dargestellt, die sich die Jugendlichen ohnehin ansehen!

Wir Erwachsenen und Erfahrenen holen uns höchstens Lust und vielleicht ein gewisses Know-how aus den Pornos.
Bei uns ist die Idee, etwas Neues auszuprobieren, zuerst da und erst dann werden einschlägige Filmchen dazu gekuckt.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Eindeutig JA,
aber in beiden Richtungen. Zum Einen können sie maßlos überfordern, können wie eine in eine Idylle geworfene Bombe wirken bei Menschen, die zuvor behütet aufgewachsen waren, zum Anderen können sie zeigen, dass die Welt der Erotik nicht nur aus Missionar besteht.

Zum Schlimmen gehört, dass sie süchtig machen können und unfähig, mit Partner-inne-n gemeinsam Sex zu erleben. Und es gehört dazu die Fehleinschätzung, dass das, was sich Menschen gegen Geld darin gefallen lassen, ganz selbstverständlich auch im echten Leben zu erwarten wäre, und die, dass alles Gezeigte auch umsetzbar sei, wobei auch verdrängt wird, dass die allermeisten Pornos durch Tricks und geschickte Schnitte entstehen, dass zum Beispiel auch literweise Sperma so echt ist wie Krimiblut.

Man kann aber unterscheiden lernen, was wohl echt und was getürkt ist.

Wie in den Medien überhaupt Gezeigtes haben Pornos Vorbildfunktion, werden Haar- oder Tattoo - und Piercingmoden übernommen, werden Spielzeuge gekauft, die man kaum braucht.

Von Darstellerinnenseite aus ist die Gefahr, verschlissen zu werden, sehr groß. Viele geraten ins Netz, werden bekannt und schaffen es dann nicht mehr in seriöse Berufe zu wechseln. Nur wenigen gelingt ein Ausstieg wie Michaela Schaffrath oder gar Sibel K., die heute Bundesverdienstkreuzträgerin ist.
********nkey Mann
769 Beiträge
********nkey:
Oder.... welches Gesellschaftsbild steckt hinter der Darstellung einer von Gefühlen befreiten und immer schrankenlos verfügbaren Sexualität?

Ich wollte damit sagen, dass ich die nicht so offensichtlichen Vorstellungen, wie sie z.B. @*******ive ganz gut beschrieben hat, für viel gefährlicher halte.
Eben die Machtverhältnisse, die da befördert werden, ohne dass wir uns dessen bewusst werden...

****jar:
Wenn Pornos Einfluss ausüben, dann nur weil sie sich ziemlich gut einpassen in die ganze restliche Medienwelt.
Was unterstellt, dass die "Medien" auch genau das tun...
*******_nw Frau
7.609 Beiträge
Themenersteller 
********nkey:
Brynjar:Wenn Pornos Einfluss ausüben, dann nur weil sie sich ziemlich gut einpassen in die ganze restliche Medienwelt.
Was unterstellt, dass die "Medien" auch genau das tun...

Ich würde schon sagen dass sie das tun - nur kpmmt mir die Bandbreite erheblich größer vor. Vom Ponyhof bis zum Egoshooter oder wie auch immer man die Pole fassen will. Da ist es Alltag zu sehen dass sich die Menschen eben nicht für das gleiche interessieren und es wundert die meisten daher auch viel weniger. Stereotype lassen sich so viel schlechter aufbauen, auch wenn sie durchaus immer noch möglich sind.

Die Möglichkeit, ein differenzierteres Bild zu bekommen, ist da nach meinem Empfinden größer. Ich bin allerdings auch kein besonderer Pornokenner dass ich das selbst beurteilen könnte ...
Wie sieht es da im Vergleich mit Pornos aus? Spielen die für euch eine Rolle was eure Wünsche angeht? Gibt es in der Hinsicht bessere und schlechtere?

Das ist mal eine gute Frage - erinnert mich an "Beeinflusst Merchandising Dein Konsumverhalten?" In beiden Fällen würde ich mit "JA" plädieren ... (wobei schlechtes Merchandising das Konsumverhalten dennoch positiv beeinflussen kann - bei Pornos eher nicht)
*******789 Frau
1.539 Beiträge
Pornographie und sexuelle Skripte
In Psychologie und Soziologie spricht man ja von sexuellen Skripten, also gewissermaßen individuellen Drehbüchern, die im Laufe der persönlichen Entwicklung entstehen.
Ich denke man könnte auch von gesellschaftlichen Skripten sprechen, als Drehbüchern, die in einer bestimmten Gesellschaft vorherrschend sind. Die dürften sich in der Pornographie niederschlagen. Ob das nun vor allem die Männerfantasien sind oder auch die tatsächlich gelebte Sexualität spiegeln, sei dahin gestellt. Auf jeden Fall sagt es was über die Sexualität der betreffenden Gesellschaft aus.
Wenn ich mutiger gewesen wäre, hätte ich ja sowas gerne in meiner Masterarbeit untersucht....

Es ist durchaus spannend sich mal ganz bewusst Pornos aus dem internationalen Markt im Vergleich anzuschauen, z.B. mal deutsche, amerikanische, französische und japanische Produktionen. Ich persönlich bin dann auch schon mal im Nahen Osten unterwegs, weil ich ja mit einem Israeli zusammen bin. Wenn man da z.B. den Oralsex anschaut, wann und wie der erste Blowjob auftaucht, welchen Stellenwert Cunnilingus hat, dann sieht man schon gewisse Unterschiede. Oder wie die Frauen sich verhalten. Besonders interessant auch die Japaner.

Ihr seht, man kann Pornos unter Bildungsaspekten anschauen.
********nkey Mann
769 Beiträge
Das stimmt...
ich denke aber, dass man Porno wirklich nicht mit der gelebten Kultur gleichsetzen darf.
Porno ist immer Darstellung, transportiert das, was die Akteure nach außen vermitteln wollen, oder sollen... mehr oder weniger bewusst.
Das ist ohne die Kultur der Darsteller nicht zu denken, aber es ist sie nicht.
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