Hallo Nadine
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Erstmal Glückwunsch zum Piercing.
Ich habe seit 4 Wochen ein Christina-Piercing und dieses ist noch in der Heilungsphase. Deins scheint eher ein Klitoris- oder Schamlippenpiercing zu sein (Du schreibst Ring). Wie man mir sagte heilt es dort rascher als ein Oberflächenpiercing wie das Christina.
Spielen wird wohl noch eine Weile dauern, Wäsche muß nicht mehr lange sein. Bei mir dauerte es allerdings eine knappe Woche bis ich mich wieder in Hosen traute (und das im Winter..*bibber*).
Reize es lieber nicht zu früh mit engen Klamotten. Lass die Finger davon, auch wenns noch so reizt und halte Dich strikt an das Pflege/Reinigungsprogramm. Dann solltest Du keine Probleme haben.
Eine wie ich finde sehr gute Beschreibung der Heilungsphase habe ich auf verschiedenen Piercingseiten gefunden.( Autorin=Nina Baltes)
Heilung
Ein Stück Metall ist Dir eingesetzt worden. Da diese offene Wunde eine Eintrittspforte für Bakterien ist, wird der Körper versuchen, diese Wunde zu schließen. Durch den Schmuck wird verhindert, daß sich die Wundflächen aneinanderlegen, daher ist der einzige Weg, die Wunde zu schließen, eine Hautröhre, die, von den Austrittslöchern her nach innen wachsend, den Schmuck umschließt. Bei der Wundheilung kann man folgende Phasen unterscheiden:
Entzündung
Reparatur
Festigung
Diese Phasen starten und enden nicht abrupt, sondern gehen ineinander über. Die Dauer des Heilungsprozesses ist unterschiedlich (siehe "Arten von Piercings"). Die entzündliche Phase beginnt mit dem Gewebeschaden, also dem eigentlichen Piercing. Nachdem durch Zusammenziehen der Blutgefäße und Blutgerinnung die eventuell aufgetretene Blutung zum Stillstand gekommen ist, wird die Durchblutung in der Umgebung des Piercings gesteigert, was man an einer leichten Rötung und Schwellung sowie leichter Erwärmung feststellen kann. Hierbei kommt es auch zum Austritt klarer Wundflüssigkeit und zum Einwandern von weißen Blutkörperchen. Diese haben die Aufgabe, Blutgerinnsel und Gewebstrümmer zu entfernen, bevor die eigentliche Reparatur des Gewebes beginnen kann. Sie bekämpfen auch eindringende Bakterien.
Während dieser Phase zeigt Dein Piercing eine leichte Rötung an den Austrittslöchern, es kann leicht geschwollen sein und die Haut kann sich etwas wärmer anfühlen. Diese Symptome geben sich nach ca. einer Woche, die leichte Rötung kann auch noch länger bestehen bleiben.
Die Reparaturphase ist durch das Auftreten von "Granulationsgewebe" gekennzeichnet, das aus sich neu bildenden Kapillaren (feinsten Blutgefäßen) und sich schnell teilenden Bindegewebszellen besteht, die später Bindegewebsfasern bilden, was dem Gewebe Stabilität gibt. Dieses Granulationsgewebe bildet eine Röhre um den Piercingschmuck. An den Austrittslöchern fangen dann Hautzellen an, sich zu teilen und sich langsam ins Innere des Stichkanals auszubreiten, dabei das Granulationsgewebe zu bedecken und schließlich die Wunde zu schließen. Bis dieser Prozeß abgeschlossen ist, wird ständig weißliche Wundflüssigkeit austreten und an den Austrittslöchern sowie am Schmuck zu gelblichen Krusten festtrocknen. Aus diesem Material ist auch die Kruste z.B. auf einem aufgeschlagenen Knie. In dieser Phase ist das Piercing sehr empfindlich. Das Granulationsgewebe blutet leicht, wenn man es irritiert. In der Reparaturphase wird die Rötung weiter zurückgehen, und das Piercing wird aufhören, wie eine frische Wunde auszusehen, sobald die Hautneubildung begonnen hat.
Die neue Hautröhre kann sich dem Schmuck sehr fest anlegen, was das Drehen des Schmucks schwierig macht. Wenn man jetzt den Schmuck gewaltsam dreht, kann man den ganzen, noch nicht fertiggestellten Hautschlauch herausreißen und die Heilung muß von neuem beginnen. Irgendwann gibt das Gewebe dann auch wieder nach, man muß sich keine Sorgen machen, daß der Schmuck "festwächst", das kann mit Piercingschmuck guter Qualität einfach nicht passieren. Man sollte während dieser Zeit den Schmuck nicht entfernen. Die Wundflüssigkeit würde dafür sorgen, daß der Sichkanal zusammenklebt, was das Wiedereinsetzen des Schmucks schwierig oder sogar unmöglich macht. Das kann innerhalb weniger Minuten passieren! Wenn man denn den Schmuck unbedingt austauschen muß, sollte man den neuen Schmuck direkt hinter dem alten herschieben. Die lockere Struktur des Gewebes im Stichkanal kann es schwierig machen, das Austrittsloch zu finden, wenn man den alten Schmuck bereits entfernt hat. Schmuck mit Außengewinde kann außerdem das Gewebe aufreißen.
Gegen Ende der Reparaturphase beginnt die Festigungsphase. Die weißen Blutkörperchen ziehen sich zurück (ihre Arbeit ist getan), die Anzahl der Kapillaren wird verringert, weil kein Bedarf mehr für die erhöhte Durchblutung besteht, und die Bindegewebszellen produzieren Kollagen und elastische Fasern (=Narbengewebe). Man beachte, daß Narbengewebe nie so elastisch ist wie das ursprüngliche Gewebe und daher leichter reißt.
Es wird mehrere Monate dauern, bis das Piercing wirklich belastbar ist (im Sinne von Spielen und Gewichten zum Beispiel).
Schleimhäute: Schleimhäute sind besonders gut durchblutet und ihr Aufbau ist auch nicht so kompliziert wie der normaler Haut. Schleimhautwunden heilen deswegen besonders schnell.
Liebe Grüße und viel Spaß mit dem Piercing
Maja