Geben und nehmen
Vielen Dank für die Diskussion. Es ist spannend zu lesen, dass manche Fragen sich wiederholen und mit immer neuen Aspekten - für mich zumindest - zu gleichen Ergebnissen führen. Ich habe in all den Jahren an der Seite meiner jetzigen Ehefrau nie wirklich vergessen, dass es die Hingabe ist, die mich zum sub macht.In einem anderen Leben habe ich für kanpp 18 Monate nahezu meine gesamte Zeit außerhalb des Berufslebens kniend, hängend, dienend und empfangend (ich mag noch immer keine Rohrstöcke ) an der Seite einer Domina zu bringen dürfen.
Und dann ist es immer noch der Spruch mit dem längsten Bart der Welt. Es fleht der m die S an: "bitte quäl mich ..." Ihr wisst was kommt?
Unsere Tage sind überwiegend Alltage. Mit Haus und Job und Kind (naja, nicht mehr so ganz - studiert schon). Da bleibt nicht viel Platz und Zeit. Irgendwann hatten wir mal den Gedanken von 24/7. Ist aber über einige Tage im Urlaub nicht hinaus gekommen. Sage ich als sub/dev also wo es lang geht? Ich denke nicht.
Es bleibt der Alltag viel subtiler. Bin ich aufmerksam meinem Gegenüber? Spüre ich, was gewünscht wird? Oder kann ich eine Bestrafung provozieren? Gelingt nicht immer alles. Und dann? Jeden neuen Tag gibt es eine neue Chance. Und niemand verliert sein Gesicht oder seine Stellung in der Beziehung, wenn es mal daneben geht. Das scheint aber eine Frage des Vertrauens und der eigenen Wahrnehmung zu sein, die mit zunehmenden Lebensjahren zu einer gewissen Souveränität führt.
Mir ist klar, wenn man am Anfang der sexuellen Entwicklung steht, dann ist noch vieles unsicher und ja, auch meine erste Erfahrung als DOM/S war - für in meiner Empfindung - desaströs. Hey, da haben mich aber die glücklichen Augen meines sub/m wieder aufgebaut.
Am schwierigsten empfinde ich es immer, bei all der Kommunikation - verbal und nonverbal, die wir betreiben, das Vertrauen nicht zu missbrauchen. Das ist aber nur ein Problem, wenn ich TOP bin. Und nein, das hat nichts damit zu tun, dass bottom dann dominiert.