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Während die beiden kuschelten war irgendwo in der Ferne Michas Schwester unterwegs, sie war deutlich jünger, gerade 24 Jahre jung hatte seit 5 Jahren einen Ehemann und war zufällig am selben Abend ausgebrochen wie ihre Schwester. Nina stand in einer Discothek,die meisten Leute waren schon abgefüllt. Sie stand da und suchte einfach aber gerade weil sie suchte und was sie suchte fand sich nichts. Sie ging nach draussen, es war kalt. Einige blöde Jugendlichen schlugen sich draussen, als sie ein Mann ansprach. Er hatte einen russischen Dialekt, war einer der Russlanddeutschen die unter sich blieben und die deutsche Sprache kaum lernten. Er stand direkt vor ihr, roch nach Alkohol und machte ihr Angst. Sie verstand wenig von dem was er sagte aber sie wollte einfach nur weg. Sie lief schneller aber er rief ihr nach und stand kurz danach wieder hinter ihr. Da hörte sie ein lautes Geräusch, es war eine Metallstange die gegen den Boden schlug „lass die Frau in Ruhe oder Du lernst eine neue Sprache sprechen“ sagte eine sonore Männerstimme. Nina schaute in den Schatten, man sah nur Gauchos,ein paar Jeans und eine schwarze Lederjacke. Das Metall schlug nochmal auf den Boden und der Russe ging weg. Nina zitterte, „Danke,Danke“ . „Schon Ok ,pass einfach auf was um die Zeit rum läuft.“ Antwortete der Mann dann rief er einen Hund der offenbar sein Geschäft in der nahe gelegenen Wiese machte. Es war ein schwarzer Schäferhund,finster blickend aber als er vor ihr stand sah man regelrecht dass er ihr nichts machen würde. „würden sie ein Stück mit mir gehen“ fragte Nina. Der Mann näherte sich ihr und sie sah nur zwei hellblaue Augen die ihr vorkamen wie aus einem guten Western in dem der Sheriff ihr helfen würde. „Schätzchen ich kann nicht jede Nacht hier sein also pass auf dich auf“ sagte er nur und ging. Sie hörte Schritte hinter sich und folgte ihm hastig. Nach einigen Metern blieb er stehen „Durst?“ Er drehte sich um, sie sah seine blonden Augenbrauen sich zusammen ziehen und seine hellblauen Augen wurden freundlicher. Nina nickte und der Mann pfiff seinen Hund zu sich.“komm mit“ sagte er nur und einige hundert Meter später erkannte sie eine Kneipe. Der Mann ging hinein legte seine Lederjacke ab und gab seinem Hund ein Zeichen,sofort lag er da. Der Wirt schien ihn zu kennen denn er stellte ihm ein Weissbier hin und fragte Nina was sei wolle „eine Weinschorle“ sagte sie nur und der blonde Mann zeigte ihr sie solle sich auf den Barhocker setzen.Sie nahm Platz und betrachtete den Mann genauer. Er hatte eine Mischung aus Härte und Güte in seinem Gesicht. Seine haut war von zwei Narben geprägt und seine Nase war breit. Er trug einen Schnauzer und ein Goatie unter den schmalen Lippen. Seine Augen fesselten sie auch wenn er einige Jahre älter war. „wie alt bist Du?“ fragte er sie „24“ sagte sie nur. „Du bist verheiratet, wo ist dein mann?“ fragte er. Während sie noch überlegte woher er das wisse sagte er schon „geht mich auch nichts an Kleines“. Nie hätte sie einem mann zugehört der sie Kleines nannte aber er war anders. Er hatte einen trockenen Humor in dem was er dem Wort antwortete aber eine Abgeklärtheit die ihr imponierte. Er schien erst Anfang 40 zu sein strahlte aber 60 jahre Erfahrung aus. Sie plauderten eine lange Weile und sie fühlte sich sehr geborgen.
„kannst Du alleine heim?“ fragte er sie irgendwann? Sie war völlig irritiert denn sie konnte es nicht , jedenfalls nicht an diesem Abend. „ich mach durch“ sagte sie nur. „nein sicher nicht“ antwortete er,“ich kenne ein Hotel um die Ecke, ich zahl Dir ein Zimmer, ich verlange nichts keine Angst aber ich lass dich nicht auf die Strasse zurück“. Nina machte sich nicht mal die Mühe zu widersprechen und 20 Minuten später stand sie im Zimmer mit ihr. Er zeigte ihr alles legte ihr 75€ auf das Bett und pfiff seinen Hund hinter sich her. Dieser schien aber nicht gehen zu wollen. Nina lachte leise und fragte dann mutig „kannst Du nicht bleiben bis ich schlafe?“. Er schaute zurück und seine blondgrauen Augenbrauen zogen sich zusammen. OK aber nur bis Du schläfst. Er setzte sich mit seiner Jacke auf das Bett und schaute sie an als würde sie auf Kommando schlafen.
Sie drehte sich immer wieder um, unruhig und mit schnellem Atem. „willste drüber reden“ fragte er auf einmal. Sie nickte und schaute neben sich als solle er sich neben sie legen. Er lächelte gütig,legte sich neben sie schaltete das Licht aus und nahm sie in den Arm. Sie sah in das Mondlicht welches durch den Rolladen zu sehen war. Sein Atem war gleichmässig und sein Aftershave roch vertraut. Sie erzählte was sie alles durch gemacht hatte in den letzten Monaten. Sie nahm seine Hand und presste sich fest in seinen Arm und erzählte und erzählte. Jedesmal wenn etwas trauriges erzählt wurde drückte er sie an sich und küsste ihr Haar. Nie fühlte sie sich geborgener, und dennoch wünschte sie sich er hätte sie gepackt und in diesem Moment geliebt.