Ich staune, es gibt soch lustvolle Alternativen!?
Ich bin w, 47, und hatte mein ganzes erwachsenes Leben bis heute ein glückvolles Erotikleben, nicht monogam, aber auch nicht swingend, soll heißen, ich hatte immer und habe noch Freunde neben der Partnerschaft und zeitweise einem Geliebten.
Die Beeinträchtigungen, die mir meine Vernunft Anfang der Achziger auferlegte, sind erheblich, da stimme ich Vorredner(inne)n zu. Das nächtliche, schlaftrunkende Ineinandergleiten, das Schlucken, wenn einem der Partner auch emotional gerade sehr nah ist, vieles andere hätte ich gerne.
Aber zeitparallel, nicht hervorgerufen durch jene Infektionsdebatte, haben sich meine Bedürfnisse anders entwickelt. Ich spiele lustvolle Spiele, mal mit, mal ohne Orgasmus, mal behält der Partner die Hosen an dabei, mal lässt er sie herunter, der Wege gibt es viele. [Oh doch, es gibt Männer, die das kickt, genau so kickt!] Wir denken nicht mehr an Safer Sex dabei, es ergibt sich aus anderer Motivation.
Bzgl. ungeschützten Verkehrs und anderer unsafer Praktiken habe ich seit jener Zeit immer monogam gelebt. Ja, beim Wechsel zweimal mit gemeinsamem HIV-Test vorab, als wir wussten, es ist was Ernstes mit uns. Keine Wartezeit danach, nein, keine elektronische Fußfessel mit GPS-Ortung.
Eine leidlich verlässliche gemeinsame Basis. Der Rest war Vertrauen. Gerechtfertigtes, ich habe zeitnah erfahren, wenn mein Lover "fremdgegangen" war und sich anders orientiert hatte, wir haben uns darauf eingestellt.
Wenn ich einen mir neuen, mir spannend erscheinenden Mann kennen lerne, mit dem es erotisch prickelt, dann will ich eines ganz gewiss nicht: Sofort mit ihm f..., ihn blasen oder von ihm geleckt werden. Spielen, einander antesten, das ist anders.
Bei der ganzen, hier oft verteufelten "Spielerei" fällt mir doch auf, dass ich sie letztendlich ganzheitlicher finde, ernsthafter, verbindlicher als den Onenightstand oder das Swingen.
Insofern kann ich mit meiner Verhütungssituation ganz entspannt leben.