...ich hatte hier eigentlich niemanden persönlich angesprochen, deshalb muß sich auch niemand persönlich angesprochen fühlen.
Da man wohl den Kern meiner Aussage nicht verstanden hat...nochmal nen Versuch:
Wenn man davon ausgeht, dass Sex einvernehmlich geschieht, denn sonst wärs nen Verbrechen,...dann ist die Wahrheit doch die, dass alle daran beteiligten, ...ob das nun zwei sind oder 100,...ihre eigene Verantwortung haben.
Jeder von diesen 2 bis 100 Leuten hat die Wahl "nein" zu sagen, oder eben "nicht nein" zu sagen. Blos weil der andere sich nicht schützen will, werde ich ja nicht gezwungen das so zu akzeptieren.
Heißt, man muß dann auch bereit sein die Konsequenzen daraus zu tragen, was aus der eigenen Wahl folgen könnte.
Ob nun AIDS, ne andere Geschlechtskrankheit,..ne zerstörte Beziehung (wenns nen Seitensprung ist),..und was noch alles sich daraus entwickeln könnte,....aber halt nicht nur die negativen Folgen, sondern auch die positiven.
Es soll auch Leute geben, die ungeschützten Sex haben und danach für nen Leben oder zumindest für viele schöne Jahre zusammen sind, und Glück erreichen. Kinder entstehen durch sowas, ..auch wenn es sein kann, dass sowas auch als negativ gesehen werden kann, je nach Situation.
Es ist einfach ne unvollständige Betrachtungsweise, wenn man nur die negativen Folgen herauspickt und so tut, als würde es nicht auch in vielen Fällen keine negativen Folgen haben.
Natürlich ist sowas dann Risiko, keine Frage.
Aber wenn ich in den Flieger steige nach Spanien, gehe ich auch ein gewisses Risiko ein, dass ich den Flug nicht überleben werde. Statistisch gesehen ein ziemlich geringes.
Es ist die eigene Wahl, welche hohe des Risikos man eingehen will für sein Leben. Und wenn zwei oder mehr Leute beteiligt sind, hat jeder diese Wahl für sich zu treffen.
Demnach,.jeder muß selbst entscheiden, was er mit sich und seinem Leben anfängt.
Natürlich gibts auch blöde Aktionen, wenn z.b. der eine Partner nicht weiß, dass der andere ungeschützten Sex mit Fremden hat. Das ist dann aber ne bewusste Täuschung und moralisch in meinen Augen nicht zu rechtfertigen. Wenn ich das mache, müsste ich das halt dann meinem Partner sagen, so daß dieser die Wahl hat, statt nicht zudem zu stehen, was ich mache, und es verleugnen.
Demnach ....ja schützt Euch....oder schützt Euch eben nicht, aber steht dann wenigstens dazu, und lasst Eurem Gegenüber die Wahl, und heult dann nicht herum, wenn es dann doch schief geht.
Ist ja nicht sooo schwierig, wie man vielleicht denkt. Wenn man auf nen fremden Sexpartner trifft, der es nicht für nötig hält zu verhüten, muß man sich halt fragen, warum.
Entweder weil er es nicht weiß, oder weil es ihm egal ist, oder weil er wirklich weiß, dass er gesund ist, und Euch vertraut. Die drei Möglichkeiten gibts.
Dann muß man halt selbst entscheiden, ob man "nein" sagt, oder nicht. Zwingt einen doch niemand dazu?
Außer in den oben gegannten Ausnahmefällen (Verbrechen, sonstiger Zwang), aber die kann man schlecht in so ner Diskussion einbringen, weil es schlecht ist etwas an Ausnahmefällen zu diskutieren.
Und trotzdem bei dem allen, bitte ich zu berücksichtigen, dass eben nicht alle Fehler, die Menschen machen, nur aus böser Absicht und vorsätzlich geschehen, sondern manches passiert halt und geht schief. Deshalb sind Menschen Menschen, weil sie menschlich sind.
Oder soll ich jetzt, wenn ich auf jemanden treffe, der AIDS hat, den erstmal moralisch runterputzen, was er für nen moralisch schlechter Mensch ist, weil er ja offenbar irgendwo und irgendwann sich nicht ausreichend geschützt hat? Alle die AIDS haben = schlechte Menschen?
Wer bin ich, mich über einen anderen Menschen derart zu erheben? Mit welchem Recht?
Oder soll ich mich jetzt hier hinstellen und hinschreiben, dass ich noch nieeeeee ungeschützten Sex hatte? Und sowas ja nieeeemals nicht tun würde.
Wozu, damit ich hier besser da stehe? Damit ich die Illusion erwecke ein unfehlbarer Mensch zu sein? Wozu?
Mir ist sowas auch schonmal passiert.
War das nen Risiko, dass ich da eingegangen bin, ja!
Und jetzt?
Und bevor man nun versuchen will, mich hier an die Wand zu stellen, nur weil ich mir erlaube, nicht das perfekte Bild abzugeben, was wohl "moralisch" erwartet wird,..... ja, mir ist das Risiko bewusst, und nein, ich habe nicht grundsätzlich ungeschützten Sex,...und nein, ich habe sowas in ner Beziehung niemals gemacht.
Aber ich habe keinerlei Ansporn irgendwelchen Moralaposteln gerecht zu werden, die interessieren mich nicht.