Das sind ja eher zwei recht verschiedene Thematiken, die Du da ansprichst.
Von selbsthypnose per CD halte ich vorab erst mal eher weniger. Ich habe mich im Zuge meines Studiums auch eine Weile mit Hypnose beschäftigt, und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich nicht wirklich Zeit darin investieren möchte. Mir ist die Sache bisher schlichtweg einfach noch zu wenig erforscht.
Ich denke, dass Du in Deinem letzten Absatz zu sehr verallgemeinerst. Selbstverständlich werden Dir genug Leute sagen, dass das Reden beim Sex essentiell ist. Seine Wünsche und Vorlieben ausdrücken zu können ist mehr als nur wichtig, sei es bei einem ONS oder in einer langjährigen Beziehung. Wenn Dein Gegenüber nicht weiß, was Du von ihm willst, dann wird das so auch nicht passieren; somit schießt man sich wohl eher ins eigene Bein, wenn man im Bett zu wenig sagt.
Dirty Talk ist so eine Sache für sich, da gibt es hier auch schon genug Threads zu. Der Konsens hier ist immer, dass man nicht versuchen sollte irgendetwas zu erzwingen, oder irgendwelche auswendig gelernten Sätze aus dem Internet möglichst erotisch vorzutragen. Sag Deinem Partner genau, was Du gerade im Momemt möchtest, und wie Du Dich im Moment fühlst, und achte dabei einfach auf die passende Körpersprache. Manchmal packst Du das Mädchen am Zopf, ziehst ihr Ohr vor Dein Gesicht und sagst ihr im Imperativ, in welcher Stellung Du sie als nächstes haben willst. Und manchmal schließt Du einfach die Augen und ein einfaches "das fühlt sich so gut an" oder ein simples Aufstöhnen ist mehr als genug.
Ich will Dir jetzt nichts unterstellen, aber "zu sehr auf die Körperlichkeiten" klingt, so wie Du es sagst, etwas zu negativ behaftet. Ich finde das nicht nur nichts Schlimmes - im Gegenteil sogar. Das Schöne an zwischenmenschlicher Kommunikation ist doch, dass es manchmal nichts weiter braucht, als einen gut getimten Blick und einen Schritt nach vorne, um Deine Intentionen klar zu machen und sexuelle Spannung aufzubauen. Du kannst einer Frau durch einen einzigen Blick sagen "in zwanzig Minuten bist Du nackt und machst was ich will".
Auch ist es doch wunderbar während des Aktes als solchem nonverbal zu kommunizieren. Der "Ich bin so unglaublich scharf auf Dich"-Blick ist doch wohl einer der schönsten, den man erhalten kann. Und mit ein, zwei gut platzierten Handgriffen, braucht man auch keiner Frau zu sagen, in welche Stellung man sie haben will. Stell Dir das vor wie beim Tanzen. Wenn Du gut führst, dann musst Du der Dame vorab nicht erst sagen, dass sie eine Drehung mit Ausfallschritt nach links machen soll, das ist beim Sex grundsätzlich nichts anderes.
Wie Watzlawick gesagt hat: "man kann nicht nicht kommunizieren".
Ich denke, wenn jeder grundsätzlich erst mal den Weg wählt, bei dem er sich am wohlsten fühlt, dann läuft schon mal nichts verkehrt. Wenn man dann noch darauf achtet, wann und wie das Gegenüber reagiert und sein Kommunikationsverhalten entsprechend anpasst, dann wird jeder dort abgeholt, wo er gerade steht und alle werden glücklich.