****ire:
Danke für die Antworten bisher!
Ich Zitiere mal Alex0674, dies ist allerdings stellvertretend für jede Antwort die ich hier lese:
*****674:
Als ich meine Frau vor über zehn Jahren kennenlernte, habe ich ihr in den ersten Tagen (so genau weiß ich es nicht mehr) direkt erklärt, dass ich mich sexuell langfristig gesehen nicht auf eine Frau festlegen möchte.
Was mich dabei sehr interessiert ist, woher wusste Alex0674 das er sich nicht auf eine/n Frau/Mann festlegen kann und wie kam er auf die Idee, die Beziehung zu "öffnen"?
Woher ich es wusste? Nun - es hat sich im Laufe der Jahre entwickelt. Mit Anfang 20 konnte ich mir absolut nicht vorstellen, eine Partnerin zu teilen. Ich war damals kurz mal mit einer 17 Jährigen zusammen, die mir erzählte, dass sie Liebe und Sex trennt und ich mir nix dabei denken solle, wenn sie mal mit einem anderen in die Kiste steigt. Da war ich so ziemlich baff, das ging für mich gar nicht.
Allerdings verändert man sich im Laufe der Jahre und auch Ansichten können wechseln. In folgenden Beziehungen und Singlezeiten merkte ich, dass der Faktor "fremde Haut" einen unwahrscheinlich hohen Reiz auf mich ausübte. Ich war in jungen Jahren nicht immer ehrlich, sah Unehrlichkeit aber nicht als meinen zukünftigen Weg an (man lernt ja dazu). Aus dem Grund habe ich mir gesagt, wenn ich wieder mit jemandem zusammen sein will, werde ich mit offenen Karten spielen und von Anfang an sagen, dass ich auch andere Frauen daten will. Heimliche Affären kamen für mich nicht mehr in Frage, also gab es nur diesen Weg. Und ich wollte versuchen, ob das funktionieren wird - und das tat es!
****ire:
Denn wenn man ehrlich ist, geht man meist davon aus das eine Beziehung "eine monogame Angelegenheit" ist:
*****674:
Obwohl für sie damals eine Beziehung eine monogame Angelegenheit war, hat sie meine offene Art imponiert.
Wie konnte "Sie" diese "Art importieren"? Klar hilft vertrauen und intensives miteinander reden im Vorfeld, aber man kann sich nie sicher sein, dass man im nachhinein nicht Eifersüchtige wird oder aber das sich der Partner sich nicht verliebt. Daher wenn sowas passiert, wie konnte man diese Problematik überwinden oder ist das noch nie passiert?
Öh - importieren konnte sie diese Art nicht, imponieren aber schon.
Ich denke mal, du hast dich nur vertippt.
Nun und imponiert hat sie einfach, dass ich direkt zu Beginn der Beziehung dieses Thema ansprach, ihr sagte, dass ich einen Faible für fremde Haut habe, d.h. auch Sex mit anderen Frauen haben möchte. Das ist natürlich erstmal ein harter Klops. Und ich bin damit ein großes Risiko eingegangen, denn es war ja nicht unwahrscheinlich, dass sie mich aufgrund dieser Aussage in den Wind schießt. Und dass ich es um der Ehrlichkeit willen trotzdem riskierte, imponierte ihr.
Natürlich hast du recht - für die Zukunft kann man sich niemals sicher sein. Das trifft aber auch auf alle anderen Konstellationen zu, eine Garantie für die Zukunft gibt es nicht. Natürlich erhöht man das potentielle Risiko auch, wenn man einen anderen Menschen so nah an sich ran lässt. Aber das Risiko sind wir bewusst eingegangen, da wir es für besser handlebar hielten, als die Tatsache ein Partner ist in der Beziehung unzufrieden, so dass man sich daraufhin irgendwann trennt oder doch einer fremdgeht. Logischerweise war/ist unsere Lösung keine Patentlösung. Hier muss jedes Paar für sich selber entscheiden, wie der beste Weg aussehen kann. Mir ist klar, dass unsere Lösung für viele Menschen nicht passen würde und mir ist auch bewusst, wie viel Glück ich mit meiner Frau habe, dass sie das alles mitträgt.
Wir praktizieren das alles jetzt schon seit einigen Jahren: eine Eifersucht kam nie auf, meine Frau kennt mich inzwischen so gut, dass sie mir da absolut vertrauen kann. Und nein - die Problematik ist "noch nie passiert" - ich habe mich noch nie in eine andere Frau verliebt. Ich liebe meine Frau über alles und kann mir (wie gesagt, ohne zu wissen, was in Zukunft kommt) nicht ansatzweise vorstellen, mich in eine andere Frau zu verlieben. Wenn ich jemanden kennenlerne, sage ich immer ganz klar, was es für Möglichkeiten gibt: Freundschaften und alles drum und dran - sehr gerne. Aber eine Liebesbeziehung suche und will ich nicht, die habe ich schon. Eine Zweitbeziehung könnte ich mir für mich nicht vorstellen. Mal abgesehen davon, dass ich das gar nicht wollen würde, habe ich schon einige Bekannte hier im Joy erlebt, bei denen die ganze Sache in die Brüche ging, weil Polyamorie doch nicht funktionierte...
****ire:
*****674:
Allgemein wünscht sie mir bei einem Date immer viel Spaß und wenn ich wieder nach Hause komme, fragt sie immer mit einem verschmitzten, frechen Lächeln: "Und? Wie wars?"
Wie detailliert redet ihr darüber?
Nicht sehr detailliert. Meine Frau und ich sind beide der Auffassung, dass sexuelle Handlungen diejenigen betreffen, die dabei sind. So wie ich anderen nicht erzähle was ich mit meiner Frau mache, erzähle ich ihr nicht, was ich mit einer anderen Frau mache.
Es sind maximal "grobe Richtungen", die ich dann nenne. Wenn eine Frau beispielsweise eine SM-Neigung hat, sage ich es. Was genau dann aber gemacht wurde, kommt nicht zur Sprache. Meine Frau weiß allerdings immer, wo ich bin. Also date ich eine andere Frau bei dieser zuhause, geht man in einen Club (bzw. auf ne Party), trifft man sich irgendwo "normal" oder mietet man sich - um wieder beim SM-Beispiel zu bleiben, z.B. ein SM-Appartement um mal ungezwungen spielen zu können. Es sind also eher rudimentäre und organisatorische Infos und keine Details.