@Morigane / Manipulation
Kein "Angriff" nur meine Meinung:
Versuch es mal so. Du gehst am Wochenende in ein buddhistisches Kloster und am Sonntag wenn Du heim kommst teilst Du ihm mit, das Du ein Gelöbnis abgelegt hast, für ein Jahr keinen Sex zu haben (und meinetwegen kein Fleisch zu essen, dann fällt die Absicht weniger auf) und das ziehst Du durch, konsequent und stur. Du bist zärtlich und wehrst alles weitere ab.
und
Ich halte nichts von Kampf, ich glaube an keinen gerechten Krieg. Jede Gewalt schadet, jede Manipulation zerstört.
Es ist eine Sache seine Gefühle zu äußern. Das darf jeder Mensch. Aber ich finde nicht, das man etwas vom anderen fordern darf, es sei denn es gab eine klare Abmachung dazu.
Erst fand ich deinen Vorschlag mit dem "Schwur" sehr originell und vielleicht sogar wirksam aber zusammen mit dem zweiten Zitat entwertest du deinen Vorschlag doch komplett.
Kommt im ersten Zitat noch "damit man die Absicht nicht so merkt" - also Manipulation, zwar freundlich und sehr subtil, aber eben doch Manipulation, schon weil absichtsgesteuert, schreibst du im zweiten Zitat "jede Manipulation zerstört".
Sorry, aber da komm ich nicht mit, könntest du, auch wenn es der TE vielleicht nicht nützt, mir da mal auf dir Sprünge helfen, bitte?
Ich stimme am Anfang mit dem zweiten Zitat von dir überein, bin aber der Meinung, dass Manipulation
nicht zerstört, es sei denn sie ist gewaltsam, und außerdem dauernd in allen Ebenen des Lebens stattfindet - a la: ich möchte etwas, und ich bringe dich dazu, es mir zu geben - freiwillig.
Selbst eine Bitte, eine Gefühlsäußerung ist schon eine Manipulation, denn der andere kommt ja nicht von selber darauf.
Das macht einen Teil unseres Menschseins aus und ist eines der meistgenutzten Regulative unseres inhärent instabilen Zusammenlebens - auch in einer Beziehung.
Es ist eine Sache seine Gefühle zu äußern. Das darf jeder Mensch. Aber ich finde nicht, das man etwas vom anderen fordern darf, es sei denn es gab eine klare Abmachung dazu.
Mein Ansatz für eine Beziehung dazu:
-> Gefühl: ich leide, weil ich zuwenig Sex habe/bekomme
-> Abmachung: wir sind zusammen - was Sex miteinander wohl einschließt - klar oder?
Daraus ergibt sich, dass, auch wenn es das falsche Wort ist, Sex in einer Beziehung durchaus "(ein)gefordert" werden darf, ja sogar sollte - ob die "Forderung" auch erfüllt wird oder wie man das erreichen kann, ist ja die Frage der TE gewesen, die berechtigte "Forderung" sehe ich deutlich.
Genauso würde man es doch auch beurteilen, wenn zwar es nicht um Sex, sondern z.B. um Kochen, Geldverdienen, den Urlaub oder das Rausbringen des Mülls ginge oder etwa nicht?
Und was ich daran ausweglos finde ist, das es immer der andere ist, der verändert werden soll, der sich den Bedürfnissen des Partners entsprechend entwickeln soll.
Aber ist es denn nicht so, das er verlangt, dass sie sich ändert, indem er den Sex - na sagen wir - "vermeidet"?
Ehemals war er ja Feuer und Flamme und das wurde gemeinsam für gut und richtig befunden.
Ist es dann nicht auch richtig, dass dein Satz für den eigentlichen Verursacher der veränderten Situation gilt und nicht die TE sich anpasst?
Es geht Dir besser nach einem solchen Jahr, das würde ich versprechen.
Entschuldige bitte ... wie willst du das versprechen können?
Wenn sich durch die Aktion (Abstinenz) nichts ändert - er sich nicht und sie sich nicht, kannst du dein Versprechen nicht halten, weil das Problem nach wie vor existiert.
Wenn sich aber einer der beiden ändert, verbiegt derjenige sich und
sind es nicht deine eigenen Worte die sagen "Nach zwölf Jahren mein vorläufiges Ergebnis-> es lebt sich besser, wenn man den anderen sein lässt." gilt das nicht auch für die TE und ihren Mann?
In beiden Fällen - wo ist da die versprochene Verbesserung?
Trotzdem kann ich viele Gedanken in deinem Post nachvollziehen vor allem diese:
-> "Er ist so, nimm ihn oder nimm ihn nicht!"
-> "Er ist phasenweise so? Nimm ihn oder lass es."
-> "Niemand hat ein Recht darauf, das sich ein anderer Mensch so verhält das es einem selbst gut geht." (gilt für beide)
Alle diese Aussagen lassen sich IMHO auf einen Satz reduzieren: "werde
dir klar, was du willst und dann ob du mit ihm so wie er es will, leben kannst - wenn nicht, dann geh'" (zeitweise oder ganz)
Sie kann aber (noch) nicht - weder gehen noch damit lebenm deshalb tippen wir hier doch.
In Freundschaft aber kopfschüttelnd
Klaus