Wer ist verantwortlich für die Erfüllung meiner Grundbedürfnisse, wenn nicht ich selber? Wer ist verantwortlich für meine Ängste wenn nicht ich selber? Wer ist verantwortlich für mein Glück, meine Zufriedenheit, wenn nicht ich?
Wohin führt es, wenn ich meinen Partner dafür verantwortlich mache? Was kann dabei raus kommen?
Pass auf, dass Du nicht anfängst, mit dem Wort "Verantwortung"
schwarz-weiß zu malen.
Oder einer Theorie aufzusitzen, die noch nicht zu Ende
gedacht und/oder auf Praxistauglichkeit geprüft wurde...
Manchmal scheint es mir hilfreich, ein im eigenen Denken und Fühlen
bestehendes, sehr hartes "Entweder-Oder" zu ersetzen durch ein behutsameres "Sowohl-Als auch" - gerade in "Beziehungsfragen", die
nun einmal sehr stark über die Prinzipien des Austauschs und des Ausbalancierens von Interessen und Bedürfnissen funktionieren.
Natürlich, für das Erkennen und Benennen meiner Bedürfnisse,
Ängste, Erwartungen und inneren Konflikte bin ich wohl selbst
verantwortlich - auch für das Setzen von Prioritäten.
Natürlich, der Mensch, den ich als meinen Partner bezeichne,
ist hoffentlich in meinen Augen nicht nur "Wunscherfüller".
Ich will es in seinen/ihren Augen ja auch nicht sein, denn dann
bin ich nicht Partner, sondern Sklave oder Dienstleister.
Ich glaube im Moment, die Kunst der Zufriedenheit in der
Partnerschaft beruht letzten Endes auf der Fähigkeit und
Bereitschaft, ein für beide seiten befriedigendes Gleichgewicht
des Gebens und Nehmens herzustellen und zu erhalten.
Und dafür sind meiner Meinung nach beide Partner gemeinsam
verantwortlich.
Was mit Blick auf die Fragen von
Candygirl - und aller anderen,
die in einer vergleichbaren Situation sind - bedeutet, dass nicht nur
sie etwas tun/ändern soll...