Ich werde jetzt nicht zu sehr in's Detail gehen (denn die Diskussionen darüber hab ich schon zu oft durch). Nur so viel:
"Es kann sich immer was ändern im Leben."
Ja, und nicht immer zum Besseren.
Ja, es gibt Situationen, an denen Menschen zerbrechen und kaputt gehen. Und manchmal kann man das nicht verhindern. Das mag traurig sein und tragisch, aber es ist so. In solchen Situationen klingen dann Ratschläge a la: "Dann tu einfach etwas" nur noch zynisch
Ein paar Beispiele (aus verschiedenen Quellen zusammengetragen):
• Eine Familie mit einem pflegebedürftigen Kind oder einem pflegebedürftigen Angehörigen kommt nicht so einfach aus der Situation heraus.
• Eine Beziehung, in der ein Partner chronisch depressiv ist oder auf andere Weise chronisch krank, kann zu Situationen führen, in denen man nicht einfach "eine Entscheidung trifft". Und ja, das gilt auch, wenn der Depressive bereits in Therapie ist oder man andere Hilfsmaßnahmen in Anspruch nimmt oder genommen hat.
• Eine Beziehung, in der ein Partner, vielleicht sogar ein kranker Partner, auch finanziell vollständig abhängig ist von einem ist, kann und will man nicht so einfach "abbrechen".
• Eine Ehe, in der auch die berufliche Karriere und die gesamte Existenz am Bestehen der Ehe hängt, kann man auch nicht so einfach aufgeben, vor allem, wenn Kinder im Spiel sind.
• Eine Beziehung ist mehr als die Sexualität. Eine Beziehung aufzugeben, nur weil die Sexualität nicht so funktioniert, wie man sich das wünscht, heißt, alles andere einem einzigen Aspekt unterzuordnen.
Die ganzen Beziehungstipps funktionieren mehr oder weniger, wenn wir es mit zwei gesunden und vor allem psychisch gesunden Beziehungspartnern zu tun haben. Nach meiner Erfahrung funktioniert das Ganze aber nicht mehr so einfach, sobald das nicht mehr der Fall ist.
Und vor allem wird es kompliziert, wenn in der Familie oder Beziehung nicht nur ein Problem zu lösen wäre, sondern eine ganze Vielfalt an Baustellen. Das mögen extreme Fälle sein, ja, aber die gibt es und nicht einmal wenige.
"Nicht über Dinge zu reden finde ich sehr sehr gefährlich. Ich habe selbst nie über meine Sorgen, Ängste und Bedürfnisse gesprochen und habe es bitter bereut."
Ja, das ist deine Erfahrung. Aber das Reden darüber muss nicht immer helfen, insbesondere wenn dein Partner aufgrund einer Erkrankung zum Beispiel gar nicht rational mit einer Situation umgehen kann.
Ich kenne genug Beispiele, in denen Reden und größtmögliche Offenheit eine Situation (auf Dauer) nur noch verschlimmert haben.
Aber im Endeffekt rede ich da gegen eine Wand. Nach meiner Erfahrung kann das nur verstehen, wer mal in einer ähnlichen Situation war. Und ja, es gibt Situationen im Leben, die bieten einfach keinen "Ausweg".
Sich dann von verschiedenen Seiten zum Beispiel anhören zu dürfen, man versuche es einfach nicht genug, klingt dann im Prinzip wie reiner Hohn.
"Was du beshreibst, ist eine aussichtslose Lage. Das passt mir irgendwie nicht."
Natürlich nicht. Menschen haben gern das Gefühl, Kontrolle über ihr Leben zu haben, Entscheidungen treffen zu können, aktiv und erfolgreich zu sein, etwas zu "reparieren", was kaputt ist, und anderen mit Rat und Hilfe zur Seite stehen zu können.
Die wenigsten Menschen können aber damit umgehen, mit Menschen konfrontiert zu sein, bei denen das nicht funktioniert und deren Probleme nicht mit einem einfachen Ratschlag oder kurzfristiger Hilfe zu lösen sind. Das ist leider so.
Ohje, doch ganz schön abgeschweift jetzt, sorry dafür.
"Es kann sich immer was ändern im Leben."
Ja, und nicht immer zum Besseren.
Ja, es gibt Situationen, an denen Menschen zerbrechen und kaputt gehen. Und manchmal kann man das nicht verhindern. Das mag traurig sein und tragisch, aber es ist so. In solchen Situationen klingen dann Ratschläge a la: "Dann tu einfach etwas" nur noch zynisch
Ein paar Beispiele (aus verschiedenen Quellen zusammengetragen):
• Eine Familie mit einem pflegebedürftigen Kind oder einem pflegebedürftigen Angehörigen kommt nicht so einfach aus der Situation heraus.
• Eine Beziehung, in der ein Partner chronisch depressiv ist oder auf andere Weise chronisch krank, kann zu Situationen führen, in denen man nicht einfach "eine Entscheidung trifft". Und ja, das gilt auch, wenn der Depressive bereits in Therapie ist oder man andere Hilfsmaßnahmen in Anspruch nimmt oder genommen hat.
• Eine Beziehung, in der ein Partner, vielleicht sogar ein kranker Partner, auch finanziell vollständig abhängig ist von einem ist, kann und will man nicht so einfach "abbrechen".
• Eine Ehe, in der auch die berufliche Karriere und die gesamte Existenz am Bestehen der Ehe hängt, kann man auch nicht so einfach aufgeben, vor allem, wenn Kinder im Spiel sind.
• Eine Beziehung ist mehr als die Sexualität. Eine Beziehung aufzugeben, nur weil die Sexualität nicht so funktioniert, wie man sich das wünscht, heißt, alles andere einem einzigen Aspekt unterzuordnen.
Die ganzen Beziehungstipps funktionieren mehr oder weniger, wenn wir es mit zwei gesunden und vor allem psychisch gesunden Beziehungspartnern zu tun haben. Nach meiner Erfahrung funktioniert das Ganze aber nicht mehr so einfach, sobald das nicht mehr der Fall ist.
Und vor allem wird es kompliziert, wenn in der Familie oder Beziehung nicht nur ein Problem zu lösen wäre, sondern eine ganze Vielfalt an Baustellen. Das mögen extreme Fälle sein, ja, aber die gibt es und nicht einmal wenige.
"Nicht über Dinge zu reden finde ich sehr sehr gefährlich. Ich habe selbst nie über meine Sorgen, Ängste und Bedürfnisse gesprochen und habe es bitter bereut."
Ja, das ist deine Erfahrung. Aber das Reden darüber muss nicht immer helfen, insbesondere wenn dein Partner aufgrund einer Erkrankung zum Beispiel gar nicht rational mit einer Situation umgehen kann.
Ich kenne genug Beispiele, in denen Reden und größtmögliche Offenheit eine Situation (auf Dauer) nur noch verschlimmert haben.
Aber im Endeffekt rede ich da gegen eine Wand. Nach meiner Erfahrung kann das nur verstehen, wer mal in einer ähnlichen Situation war. Und ja, es gibt Situationen im Leben, die bieten einfach keinen "Ausweg".
Sich dann von verschiedenen Seiten zum Beispiel anhören zu dürfen, man versuche es einfach nicht genug, klingt dann im Prinzip wie reiner Hohn.
"Was du beshreibst, ist eine aussichtslose Lage. Das passt mir irgendwie nicht."
Natürlich nicht. Menschen haben gern das Gefühl, Kontrolle über ihr Leben zu haben, Entscheidungen treffen zu können, aktiv und erfolgreich zu sein, etwas zu "reparieren", was kaputt ist, und anderen mit Rat und Hilfe zur Seite stehen zu können.
Die wenigsten Menschen können aber damit umgehen, mit Menschen konfrontiert zu sein, bei denen das nicht funktioniert und deren Probleme nicht mit einem einfachen Ratschlag oder kurzfristiger Hilfe zu lösen sind. Das ist leider so.
Ohje, doch ganz schön abgeschweift jetzt, sorry dafür.