Erschreckend
wie einseitig hier zum Teil gedacht wird.Ich denke, dass weder nur der TE noch nur seine Frau alleine Schuld an der Situation ist.
Zuerst einmal:
0 -3x Sex/Monat kann, je nach Libido der Beteiligten, viel oder wenig sein. Da die beiden schon lange zusammen sind und der TE das als "(fast) sexlos" bezeichnet denke ich, dass da vorher wohl (deutlich) mehr war und er das vermisst.
Ich befinde mich aktuell in einer ähnlichen Situation ("glücklicherweise" gesundheitsbedingt und anscheinend/hoffentlich nur temporär) und ja, das ist deprimierend. Kurz an die "hol dir doch einen runter" Fraktion: Sex ist in einer Beziehung doch viel mehr als "Druckabbau"! Das ist Intimität, Zuneigung, fallen lassen, Spaß zu zweit. Ein echter Ersatz ist der Handbetrieb da nicht. Abgesehen davon: Sex macht doch auch deutlich mehr Spaß
Zu der emotionalen Affäre:
So wie ich das verstehe war das mehr als eine "Schwärmerei für einen Kumpel". Sie hat ihn angelogen. Das ist für mich der kritische Punkt, denn hier wurde das Vertrauen in den Partner (für mich stark) beschädigt. Klar ist das immer eine Ansichtssache, aber mir wäre eine emotionslose, rein sexuelle Affäre seitens der Partnerin lieber als eine sexlose, emotionale Affäre (ist natürlich beides blöd).
Das einen sowas in eine tiefe Krise stürzt, vor allem wenn das Leben zu dem Zeitpunkt quasi nur aus Haus, Kinder und Familie besteht, kann ich mir gut vorstellen.
Allerdings wird auch nicht nur die Partnerin Schuld haben.
Denk mal nach, lieber TE:
wann war euer letzter romantischer Abend, nur zu zweit, ohne Kinder? Wann hast du ihr das letzte Mal, einfach so, mal Blumen mitgebracht? Kurzum: wann hat sich deine Frau das letzte Mal durch dich begehrt und geliebt gefühlt?
Ich kann mir gut vorstellen, dass das Thema Romantik bei euch, genauso wie das Thema Hobby, einfach auf der Strecke geblieben ist.
Ich wünsche euch viel Erfolg mit dem Paartherapeuten und drücke euch die Daumen, dass ihr das "alte Feuer" wieder entfachen könnt. Sollte dem aber nicht so sein solltet ihr den nächsten Schritt auch nicht scheuen: Trennung.
Als Scheidungskind kann ich aus erster Hand bestätigen: Auch wenn sich die Eltern bemühen, die Kinder kriegen das mit. Und die Situation "beide mit neuen Partnern glücklich" ist deutlich schöner als "für die Kinder zusammen bleiben".
In dem Sinne: Viel Glück!