*******789:
Ich hab irgendwie Bauchschmerzen, wenn eine Frau, die nach einer Scession das heulende Elend ist, lediglich unter „unerotisch“ verbucht wird, wie oben im Beitrag von Old Odin.
Nachvollziehbar. Ich halte das nicht für praxisnah, aber ich verstehe absolut den Wunsch, soetwas vermeiden zu wollen. Darunter leidet vermutlich nicht nur sein Eros, sondern auch ihrer, wenn es soweit kommt, es sei denn man steht drauf.
*******sty:
Da mir mehrfach die Frage gestellt wurde ob ich z.b. nach Erhalt des Vertrages wirklich aussagekräftig genug meine Einstellung dazu vertreten habe oder es evtl dadurch zu Missverständnissen gekommen sein könnte fasse ich kurz einige Sätze daraus zusammen.
Zu beachten ist --- ich war der Annahme, dass wir uns nicht mehr treffen werden aufgrund meiner Worte. Jedoch 1 1/2 h später waren wir bereits zusammen Essen. Danach Kino und Bars bis tief in die Nacht. Zu meiner Überraschung aber großen Freude.
Also:
● Ich habe ihm klar die Frage gestellt ob es ihm hier, wie mir, um Lust und Leidenschaft und um ausgefallene Ausführung geht oder es darum geht mich und mein Leben - somit mein eigenes ICH unter Kontrolle zu bekommen.
Möglicherweise wird er das mit JA beantwortet haben, dabei aber etwas anderes darunter verstanden haben als du. WEIL:
● Ich habe ihm deutlich geschrieben, dass wenn ich den Vertrag unterschreibe ICH nicht mehr ICH sei und somit theoretisch auch nicht mehr die Person sei, welche er kennengelernt und als für interessant und nett und toll und anziehend und witzig usw. empfunden hätte.
Hier stelle ich mal die Option in den Raum, dass für ihn das Aufsetzen dieses Vertrages ein interessanter Knopf seiner Leidenschaft ist, den er gerne gedrückt gewusst hätte um der gemeinsamen Lust und Leidenschaft willen, nicht um dich hieb- und stichfest festzunageln, denn das, und das dürfte jedem klar sein, funktioniert mit solchen Spielverträgen sowieso nicht. ^^
Vielleicht ist dir dabei etwas Spannendes entgangen. Denn so etwas kann eine schöne Vorlage sein für nicht devote Liebhaber/innen, die solche Verträge gerne brechen, damit ihrer Renitenz Rechnung getragen wird, und sich schöne Lustsituationen für Sie und Ihn ergeben.
Ich würde dem Mann nicht zwangsläufig unterstellen, dass sein Ansinnen war, dich mit einem Vertrag zu knechten, der rechtlich keinerlei Relevanz hat. Nicht einmal emotional hat er Relevanz bei jemandem, der für so etwas keinen Faible hat. Das kann er ( in dem Fall Dom) aber nicht wissen. Also bleibt: Try & Error. Denn so etwas vorher anzumelden und groß und breit zu erklären, verdirbt nicht selten den Zauber der Sache.
Möglich, dass du diese ganze Sache wesentlich ernster genommen hast, als er. Vielleicht hat es sich um einen tollen Mann gehandelt, der einer Sexpartnerin mal richtig was anbieten wollte, um sich gemeinsam auszutoben. Falls es so war, hast du ihn vermutlich davon nun effektiv geheilt.
Wobei genau das etwas ist, dieses spontane, intiative Handeln, wonach nicht wenige Frauen verlangen und worüber sich im Umkehrschluss genug Frauen aufregen, wenn genau DAS in ihrer F+ oder Beziehung fehlt.
*******789:
● Ich hab ihm bewusst gemacht, dass mir der Nervenkitzel fehlt. Sowie das Abenteuer und der Kick.
Das braucht man nicht bewusst machen. Da reicht ein Satz. Aufstehen, Jacke anziehen, höflich verabschieden und gehen. Weiss nicht, was man da für einen Tanz drum machen muss. Wenns nicht passt, passts nicht. Alles drüber hinaus spiegelt die Erwartung, dass der andere sich aufgrund der Ablehnung anpasst. Konditionierung durch Anerkennung. Muss man mögen...
*******789:
● Ich habe ihm erklärt dass es doch darum geht mit einem Partner seine Lust und Leidenschaft auszuleben.
Du hast ihm erklärt, dass es darum geht mit einem Partner deine Lust und Leidenschaft zu deinen Konditionen auszuleben. Seine Bedürfnisse, in dem Fall möglicherweise ein spielerischer Vertrag, war nicht verhandelbar. Bei anderen Dingen wird es, so wie du hier schreibst, nicht anders gewesen sein. Du freust dich ja richtig drüber, wie er bei diesem Abend, an dem du mit Freunden was unternommen hast, statt mit ihm und er allein zu Hause saß, auf die Nase gefallen ist. Dein Text dazu ließt sich richtig triumphierend. Das für sich allein gesehen reicht für mich schon aus diesem Mann zu gratulieren, dass aus euch nichts geworden ist. Da ist von gemeinsam nämlich keine Spur.
*******789:
● Dass mich niemals jmd besitzen wird.
Wer weiss, ob er das wirklich wollte, oder ob es sich einfach um spielerisches Kopfkino mit Praxisnähe gehandelt hat. Jeder weiss doch, dass solch ein Besitz im Jahr 2018 unmöglich ist. Wenn man sich im sexuellen Sinne gegenteilige warme Gedanken macht als Dom, weil man es geil findet, muss man sich dafür wirklich nicht entschuldigen, auch wenn es im Internet in Foren den Anschein hat, dass die Bedürfnisse eines Dom's ohnehin wohlmeinend sekundär und faktisch letztrangig sind, weil einzig zählt, dass Dom von Tag 1. an funktioniert, wie so manche Frau sich das vorstellt. Der Mann hat zu liefern. Sobald er Profil hat, sobald er sich selbst treu bleibt und das intiative Verhalten vom Drehbuch abweicht, ist er kein guter Dom. Dann wird er im Internet vorgeführt. Eigentlich fehlt nur noch, dass geneigte Mitleser eine Umfrage anklicken dürfen mit Punktevergabe 1-9. Deutschland sucht den Superdom.
Ich will mich mal weniger kompliziert ausdrücken: Bei sehr vielen Frauen hätte der Typ mit diesem Kopfkino den ersten Preis gewonnen. (Und selbst bei denen ist fraglich, ob sie dann nicht trotzdem jammern würden, denn das jammern scheint irgendwie dazu zu gehören. ) Dummerweise ist er an dich geraten, die, so scheint mir hier, so etwas nicht mag, das auch kommuniziert, aber nicht mit einem finalen Abgang, sondern mit der Idee, er habe sich anzupassen. Ob der das als Aufforderung verstanden hat? Wäre natürlich nicht gut, aber genau so läuft dieses Spiel oft mit den Maledoms und den Femsubs.
Maledom: Hallo Puppe, du bist so schön, dich will ich behalten.
Frau: OH NEIN BLOß NICHT! SO EINE BIN ICH NICHT!
Maledom: Du wilde Maus ich weiss, du bist was ganz Besonderes.
Dann geht er die 7 Weltmeere für sie austrinken und besteigt drei 10.000er, um dann wieder mit märchenhaftem Kopfkino ( Sklavenverträg, Halsband, Leine, Befehlston usw.) aufzutauchen und sie klar zu machen. Nicht selten klappt das. Ich habs in der freien Wildbahn gesehen.
Nun darf mich keiner falsch verstehen. Natürlich ist das Nein einer Frau, die keinerlei interesse an sowas hat, bindend. Immer, nur verstehe ich dennoch das Dunkel, in dem männliche Doms tappen. Immer mit einem Bein halb im Knast, konfrontiert damit intiativ sein zu sollen inklusive hellseherischen Fähigkeiten, damit die Initiative auch zur Frau passt. Das ist etwas viel verlangt.
Besser wäre, wenn Frauen, die sowas alles nicht wollen dann auch bei ihrem NEIN bleiben würden, und das Nein nicht durch weitere Treffen wiederufen, in der Hoffnung er möge sich bitte für sie ändern. Dieses hin und her zwischen Nein und dann doch wieder treffen, wenn es grundsätzlich nicht passt, stiftet nur Verwirrung.
Besser wäre auch gewesen, wenn er sich nicht mehr mit dir getroffen hätte, das ist alles keine Einbahnstraße. Sich einfach gegenseitig in Ruhe lassen, wenn es so früh schon hapert. Was soll denn passieren, wenn wirklich mal Probleme auftauchen, wenn in solchen frühen Phasen schon aneinander vorbei gequasselt wird.
*******789:
● Dass ich Dinge, wie Protokoll über Erlebnisse und Sessions und Orgasmen und wohin und wie oft gerne führen werde.
● Dass ich nicht unterschreibe, wie oft Sex pro Jahr stattfinden muss. Zumal seine gewünschte Mindestzahl 50 erschreckend wenig ist.
● Ich habe ihm Fragen gestellt ob ein Dom zu sein für ihn bedeutet ein Egoist zu sein? Da es für mich nicht so ist da ich das Gemeinsame mag. Sei es drüber reden und Ideen sammeln? Ausführungen und Orte planen und Spontanität und Offenheit.
● Ich habe betont, dass ich mehr Reiz benötige.
● Ich habe sehr deutlich betont, dass ich in meinem Leben mitreden möchte und mir kein Mann in diesem sagt, was ich zu tun und zu lassen habe. "Beziehungsübliche Dinge" ganz klar.
● Dass ich aus der Situation heraus gerne nackt im privaten Bereich laufe, aber nicht auf geplantes festgesetztes Dauerkommando hin. Da fehlt die Spontanität und das Spielen mit Reizen und Lust.
● Dass ich mich nicht vorführen lasse. Egal ob vor Fremden oder Bekannten. Ich möchte weder wissend noch unwissend sexuell in der Öffentlichkeit vorgeführt werden.
● Ich habe mehr als deutlich gemacht, dass ich doch so etwas nicht unterschreiben könne, weil ich ich bleiben will.
● Durch den Vertrag würde ich selbst alle Rechte an mir abtreten. Wie wenig müsste ich mich selbst lieben dies zu tun?
● Dass es ihm hier nicht, wie mir um Leidenschaft zum Sex, Schmerz, Spiel und gemeinsame Phantasien geht. Gleich gar nicht um die Option einer echten wahren Partnerschaft sofern sich solche nach Längerem wirklich hätte entwickeln können.
● Dass er nach Besitz und kompletter Kontrolle sucht und mich wird niemals jmd besitzen und kontrollieren.
● Dass er nicht den Kick beim Sex bzw. einer "Session" sucht. sondern eben deutlich nur sein Egoismus durchziehen möchte.
● Dass man mit mir viel Spaß haben und viel erleben kann und gerne auch situationsbedingt die Oberhand haben darf. Aber ich bleibe ich. Und ich werde alles dafür tun mich nicht nur in der Öffentlichkeit sondern auch vor meinem 'Partner' als solches außerhalb fast immer zu behaupten.
● Dass mir die Kompromissbereitschaft fehlt.
● Dass mir inhaltlich einfach in den Zeilen fehlt, dass nirgends ersichtlich sei, dass es um Sexneigung und Leben geht.
● Ich habe ihm verdeutlicht, dass ich mit meiner Neigung eine Eigenverantwortung habe - wie das Wort schon sagt mit unter mir mir selbst gegenüber. Diese würde ich mit dieser Unterschrift abtreten.
● Dass ich lieber lieber auf einen großen Teil meiner Vorlieben verzichte, aber werde als ** geehrt und geachtet anstatt ein Rechtsparagraph zu sein.
● Dass es ihm leider nicht um mich sondern nur um reinen egoistischen Selbstzweck seinerseits geht.
● Dass er irgeine Frau, die seine Sub spielt, sucht. Ich hingegen einen Mann der mit mir meine Neigung auslebt und weiß, was ich Wert bin und wer ich bin.
Du wiederholst darüber hinaus ja schon fast gebetsmühlenartig, dass er dich habe besitzen wollen, und dich aber niemand besitzen kann. Darüber würde ich mir mal Gedanken machen. Das liest sich am Ende nun doch fast, als hätte ich es hier mit Kopfkino zutun, und nicht mit einem realen Ereignis, dass dich als besonders begehrenswertes, widerspenstiges Burgfräulein darstellen soll und ihn als ungewollten Vererehrer, den du trotz aller Bemühungen immer wieder zurückweisen musst, weil dich niemand besitzen kann.
Andernfalls:
Spielst du mit diesem Mann? Diese diebische Freude über seinen Reinfall bezüglich des Abends an dem du etwas mit anderen unternommen hast udn er allein zu Hause saß, gepaart mit diesem Manifest darüber, wie wertvoll du bist und niemals besessen werden kannst, lässt mich das vermuten.
Das sind alles nur Vermutungen und mein Eindruck von deinem Auftritt hier. Nichts davon muss stimmen. Ich kann mich völlig irren. Dabei war ich sowieso nicht. Ich spiegel nur mal, wie das auf mich so wirkt. In den Applaus der anderen kann ich nicht einstimmen.