Wo ist das Problem?
Ganz ehrlich, ich verstehe nicht wirklich, wo das Problem liegt. Es scheint eines zu sein, das nur in deinem Kopf existiert und da machst dir damit das Leben schwer. Du schriebst u.a. dass diese Neigung weder 'unmoralisch', noch 'illegal', noch 'beziehungsgefährdend' ist. Auch dass deine Partnerin sie im Prinzip teilt. Dann ist doch alles wunderbar
Nur eben, dass diese Neigung im Moment nicht so in euer Leben passt:
Aber in der Momentanen Situation, vermutlich noxh die nächsten zwei oder drei Jahre empfinde ich sie als hinderlich. .
Dann ist diese Neigung doch nicht 'aufgehoben' nur 'aufgeschoben'. Ein Beispiel: wer BDSM mag, aber Kinder zuhause hat, wird vermutlich nicht das Schlafzimmer in ein offensichtliches SM-Spielzimmer verwandeln. Es passt dann einfach in dieser Lebensphase nicht. Deshalb muss man die 'Neigung' nicht komplett unterdrücken, aber man sucht vielleicht nach Wegen, sie etwas unauffälliger zu leben. Oder außer Haus zu verlagern. Wo ist da Problem? V.a. wenn beide darüber reden können. Man kann in dieser Zeit doch auch wunderbar Pläne schmieden, was man alles miteinander machen wird, wenn die Zeit erst mal da ist. Vorfreude ist auch eine Freude und Sexualität findet auch viel im Kopf statt, in der Phantasie. Noch besser, wenn man seine Phantasien mit dem Partner teilen kann. Das war nur ein Beispiel, es geht ja aus deinem Gesagten nicht hervor, um welche 'Neigung' es sich handelt.
Ein weiteres Beispiel: jemand geht gerne auf Partys, in Clubs, auf Events was auch immer. Oder träumt von einem vielfältigen polyamoren Beziehungsgeflecht (ich meine gelesen zu haben, dass das letztere Wünsche von euch beiden sind). Das lässt sich aber rein zeitlich mit dem momentane Familienleben nicht vereinbaren. Ja, dann ist da eben so! Ich war lange alleinerziehend, da lief so manches auf 'Sparflamme', auch mein Sexleben. Es kommen - und kamen zum Glück
- auch wieder andere Zeiten. Wie schon gesagt, 'aufgeschoben' ist nicht 'aufgehoben'. Das gehört nun mal zum Erwachsensein dazu, nicht immer alles zu haben, und nicht alles jetzt und sofort.
Aber - jetzt kommt das 'Aber': dein Kopf/Herz sagt, lass es uns Aufschieben, es passt gerade nicht - aber das funktioniert nicht, die 'Neigung' will sich jetzt ausleben. Der Wunsch, Drang, Trieb, die Phantasie ist stärker. Und daraus erwachsen deine momentanen Probleme:
Im Moment finde ich meine Neigung eben als Belastung. Denn aufgrund der Situation finde ich eine kuschlige romantische Sexualität zu zweit passend, quasi als Gegenpol zu all den Belastungen und Anforderungen im Alltag. So sieht Herz und Hirn das. Meine Neigung will aber in eine andere Richtung. Die Sexualität will weg von der Romantik im Bett.
Fakt ist, dir reicht die momentane
kuschlige romantische Sexualität zu zweit
nicht. Dabei ist
ein Orgasmus nahezu ausgeschlossen.
Und da liegt der Hase im Pfeffer! Problem ist nicht deine 'Neigung' - du brauchst deshalb auch nix 'wegtherapieren' lassen, oder 'weghypnotisieren' zu lassen. Sondern dein 'ich will das' jetzt und sofort', obwohl 'es' gerade nicht passt.
Meine Schlussfolgerung: sucht nach Wegen, eure momentane sexuelle Beziehung so zu gestalten, dass sie befriedigend für beide ist und! im Einklang mit eurer Lebenssituation (Familie, Beruf, Stress, Verpflichtungen). Wie ist es denn für deine Partnerin? Reicht ihr der 'Kuschelsex'? Oder möchte sie auch gelegentlich was anderes? Wenn ja, dann ist da doch gar kein Problem (ausser vielleicht, Zeit, Familie etc.)
Und was dich betrifft, ich finde es problematisch, wenn die Orgasmusfähigkeit an ganz bestimmte Bedingungen geknüpft ist. So etwas ist belastend für einen selbst und für die Partnerschaft. Das ist dann so etwas wie eine Konditionierung auf ganz bestimmte Bedingungen, daran kann man arbeiten. Und wenn generell die Orgasmusfähigkeit lahm liegt,
ich hab eh schon Orgasmusprobleme
dann liegt das m.E. nicht an irgendwelchen Neigungen, sondern am Stress den man im Leben hat - oder sich macht.