Lernen ein Dom zu sein
Hallo TE,
man kann lernen ein Dom zu sein.
Zum einen ist es primär erstmal eine gewisse Haltung, Einstellung und Verhaltensweise. Diese kann man sich aneignen.
Auch die technische Seite um Dinge so auszufuhren, dass sie so risikoarm wie möglich und ohne bleibende Schäden vollzogen werden können, kann man lernen.
Hast du dann auch noch rethorische Skills, kennst dich mit Körpersprache aus, bist empathisch und verantwortungsvoll kannst du ein Dom sein.
Aber was bringt es einem Vegetarier, wenn er das perfekte Steak zubereiten kann, aber keinen Spaß daran und keine Lust darauf hat?
Nichts - genau, er kann maximal jemand anderem damit glücklich machen, ob er damit aber selbst glücklich wird ist eher zu bezweifeln.
Du schreibst, dass du sie nicht schlagen, fesseln und demütigen kannst.
Machen wir es mal alphabetisch.
Demütigung: Du schreibst, dir hat es gefallen, sie zu deiner Hure zu machen. Hast du sie schonmal „Hure“ gennant? Wie hat sie darauf reagiert?
Demütigung ist ja etwas, dass in ihrem Kopf ausgelöst wird. Hat sie dir denn schon gesagt, was sie darunter versteht von dir gedemütigt zu werden. Was bedeutet es für dich und ist das deckungsgleich?
Nur um dir mal eine Spanne aufzuzeigen, die bei weitem nicht abgeschlossen ist.
-Sie als Hure oder Schlampe zu bezeichnen
-Sie Positionen einnehmen lassen um sich dir zu präsentieren
• Sie z.b. Knien lassen mit herausgestreckter Zunge, vielleicht mit einem Ballgag oder einer Klammer an der Zunge, dass der Speichel aus ihrem Mund läuft
• Sie aus einer Schüssel trinken lassen
• Sie ohne Höschen aus dem Haus schicken
• Sie eine Windel tragen lassen
Du siehst, die Spanne ist auch hier so groß und du solltest wissen, was sie tatsächlich demütigend findet und was über das Ziel hinausgeht.
Fesseln: Auch hier ist die Bandbreite gewaltig. Handschellen mit oder ohne Plüsch, Manschetten, Ketten, Seile, ans Bett gefesselt, dass sie sich nicht widersetzen kann oder doch das volle Shibari Programm - kunstvoll verschnürt von der Decke hängen
Schlagen: Hier habe ich die Vermutung, dass da in deinem Kopf Bilderschmuggel verschlagen oder verprügeln vorherrschen. Löse dich davon und frag sie, was sie sich da vorstellt. Sie hat dir Spielzeug im Sexshop gezeigt und das hat dich abgeschreckt. Du kannst Schlagwerkzeuge in zwei Extreme und vielen Abstufungen dazwischen einsetzen.
Ich schlage gerne mein Sub - mein kleiner Sadist steht da voll drauf - aber ich hasse blaue Flecken usw. Eine Hardcore Masochistin würde mich sicher an meine Grenzen bringen. Aber das ist nicht schlimm, wir passen da dann einfach nicht zusammen.
Wie du siehst, es gibt in der Spielkiste BDSM ganz viele Sachen, dass Wichtige ist, dass ihr euch das raussucht, was euch beiden Spaß macht. Dabei einen Schritt nach dem anderen macht.
Testet euch aus, probiert was euch gefallen könnte. Wichtig ist sprecht darüber miteinander. War es so wie erwartet, behaltet es bei, wenn nicht lasst es bleiben.
Einen Marathon läuft man auch nicht einfach mal so, sondern trainiert auf die lange Strecke hin.
Und wenn du dich am Anfang unsicher fühlst, verbinde ihr einfach die Augen. Das verschafft dir Luft und du fühlst dich nicht so unter Beobachtung. Schöner Nebeneffekt, meistens werden von der Person, die nichts sieht, die Dinge intensiver wahrgenommen.
BDSM ist nicht der Pauschalurlaub, sondern eher eine Reise nach Canossa, bei der der Weg das Ziel ist.