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Offene Beziehung - (wie) sage ich es meinem Umfeld?

**********true2 Paar
7.906 Beiträge
Es geht niemanden etwas an, weshalb muss man den Eltern das sagen?
Wir lügen niemanden an, wenn uns jemand fragt, was wir am Wochenende so machen, sagen wir dass wir ausgehen. Ausgehen bedeutet für uns Clubbesuch. Das wissen ja die anderen nicht und gelogen haben wir auch nicht.
Wenn wir nicht gefragt werden, sagen wir auch nichts.
Mmh also wenn du keine Ausreden erfinden willst, dann würde ich bei Nachfragen sagen, dass ihr beide das locker seht, wenn man was mit anderen macht und dass man nicht eifersüchtig ist. Du musst ja nicht erzählen, dass du mit dem anderen auch Sex hast. Ich lüge nicht, würden sie mich direkt fragen, würden sie eine direkte Antwort bekommen.

Bei mir lässt es sich nicht vermeiden, dass ein Teil der Familie Bescheid weiß. Ich bin verheiratet und habe eine festen Freund. Da wir auch Sachen zu dritt machen oder mein Mann macht etwas und ich in der Zeit mit meinem Freund, lässt sich das kaum verheimlichen. Meine Schwiegerfamilie weiß als einzige nicht Bescheid. Wenn es rauskommt, kommt es raus - es bringt auch keinen Mehrwert, wenn sie es wüssten, eher würde es Leid erzeugen. Muss ich meiner Schwiegermutter nicht zumuten. Würde ich nur, wenn es gar nicht anders geht (z.B. wenn wir zusammenziehen würden). Wir wohnen nicht mehr am gleichen Ort, da ist es einfacher.
Aber naja Urlaube sind schon schwierig zu erklären...

Ich habe Freundschaften erlebt, die allein bei der offenen Beziehung die Freundschaft gekündigt haben. Mittlerweile steh ich da etwas drüber. Ich muss nicht jeden damit konfrontieren, aber wenn es rauskommt und ich verurteilt werde: es ist mein Leben, sie stecken nicht in meinen Schuhen und wer mich nicht nimmt, wie ich bin, braucht auch keine Beziehung zu mir aufrecht erhalten.

Meine Familie (also die Kernfamilie) und enge Freunde akzeptieren es, weil wir alle dahinter stehen. Außerdem rede ich nicht viel drüber, außer es ist für den Kontext wichtig. Rumvögeln ist im Übrigen weniger akzeptiert, als mehrere feste Liebesbeziehungen zu führen (scheint moralisch irgendwie besser zu sein) - meine Erfahrung.

Aber dafür kann man eine offene Beziehhng sehr viel leichter verheimlichen als eine polyamore.
*******elle Frau
35.902 Beiträge
Wieso sollte ich mich unbedingt outen ?

Muss ich nicht. Mein Mann weiß Bescheid, andere geht es einfach nichts an.
Und ja ich bin hier in Dortmund ganz offen mit verschiedenen Männern herumgelaufen .

Das waren halt " Bekannte " , fertig.

Ich habe mich auch hier in Dortmund mit einer Affaire monatlich im Hotel getroffen, und sogar meinen echten Namen angegeben.
Mir egal, ob mich jemand sieht. Ich vögel doch nicht auf der Straße. *nein*
****ire Paar
570 Beiträge
*******elle:
Ich habe mich auch hier in Dortmund mit einer Affaire monatlich im Hotel getroffen, und sogar meinen echten Namen angegeben.

Also das hört sich so an als wäre Dortmund ein kleines Dorf, wo jeder jeden kennt. Aber das ist nun wirklich nicht der Fall. Aber das ist auch ein Aspekt der gar nicht gefragt wurde, kann die TS das überhaupt verheimlichen? Lebt sie in einer klein Stadt oder Dorf? Stehen die Eltern auch mit ihren Freunden in Kontakt oder könnten sie sogar die "Affairen" kennen?

Generell bin ich auch der Meinung verheimlichen bzw. das geht niemand was an. Aber wenn es nicht geht, dann sollte man gleich offen und direkt sagen was Sache ist.

Fire
Okay eine Beziehung habe ich gerade nicht. Trotzdem meint meine Mutter, mich zu meiner Freizeitgestaltung befragen zu müssen.

Da ich weder die Wahrheit sagen möchte (mit so 'schmuddeligen' Dingen kann sie nicht umgehen) und auch nicht lügen möchte (f*ck, bin wohl zu einem ehrlichen Menschen erzogen worden) habe ich mich für Variante III entschieden.

Ich habe sie mal eingehend befragt, was sie mit ihrem Verlobten so treibt. Seitdem keine komischen Fragen mehr.
Hallo,

wir haben uns stufenweise bei seinen Eltern geoutet. Erst in Sachen SM, später mit Polyamorie. An SM hatte wesentlich meine Schwiegermutter zu knabbern. Ihre Wertvorstellungen wie Menschen miteinander umgehen können hat sie ziemlich erschreckt. Sie war aber trotz ihrer konservativen Einstellung bereit das zu verdauen und mit uns zu reden. Das hat ungefähr ein Jahr gebraucht.

Schwieriger war das Thema Polyamorie. Das war für sie schon ein ordentlicher Schock. Das hat etwa zwei Jahre gebraucht und sie hat das glaube ich heute noch nicht wirklich begriffen, dass Menschen so eine Beziehungsform leben können. Und das über Jahre.

Svhwiegerpa ist da viel entspannter mit umgegangen.

Wenn du dich outen möchtest, arbeite alle möglichen Reaktionen vir in der Theorie. Suche deine innere Stärke. Je sicherer und selbstverständlicher Du dich zeigst, desto weniger Umstimmversuche oder sogar Repressalien werden dir entgegen gebracht werden. Es kann natürlich passieren, dass sie dich beschimpfen, für verrückt erklären oder sogar meiden.

Die möglichen Risiken kann niemand abschätzen, das kannst nur du.

Schreibt Sie
*******elle Frau
35.902 Beiträge
Tja. Wenn ich aber auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt offen herum laufe mit anderem Mann an der Hand, kann ich schon auf den einen oder anderen Bekannten oder Nachbarn treffen.
Dann ist Dortmund schon ein Dorf.
Und in Hotels hätte ich als verheiratete Frau schon mal gar nichts zu suchen.

Ich finde einfach, die Entscheidung die Ehe zu öffnen geht nur meinen Mann, mich und meine Affaire etwas an.
Überall das gleiche...
... wenn man einen eher konservativen Familienhintergrund hat.
Bei mir ist zwar die Beziehungskonstellation komplett anders., trotzdem kommen diese "nervenden" Fragen überall irgendwie gleich.
Verschiedene "Abwehrmechanismen" sind erprobt und durchaus hilfreich:

Auf die Frage, ob das jetzt eine Beziehung ist oder nicht, den Besorgten "Ratsuchenden" mimen: "Also das wissen wir selbst noch nicht- habt ihr einen Tipp"?

Oder eher die Flucht nach vorne, aber dann so absurd dass die Antwort selbst schon irreführend ist:
"Ja, wir haben uns das so vorgestellt dass wir uns im Jahresrhytmus reproduzieren und möchten gerne 7-10 Kinder haben um den Geburtenrückgang auszugleichen".
"Wenn wir es wissen seid ihr die ersten die es erfahren" ... oder ähnliche.

Grundsätzlich- wie ihr Euer Leben gestaltet geht keinen etwas an. Naturgemäß fragen Eltern oder Geschwister nach... und da habe ich Grenzen gezogen dass ich als erwachsener Mannkeinen Bedarf sehe über mein Leben Rede und Antwort zu stehen.
Enge Freunde wissen zum Teil wo und wie ich unterwegs bin, müssen es aber auch nicht irgendwie verstehen, brauchen keine Details und sind handverlesen. Wer zum innersten Kreis (engstes Umfeld) gehört, dem werde ich auch offen Rede und Antwort stehen. Aber das ist immer meine eigene Entscheidung.

Der wichtigste Mensch der darüber Bescheid wissen muß ist dein Partner. Und damit ist schon alles gesagt.

Just my Penny...
****ire Paar
570 Beiträge
Erst einmal, Freunde kann man sich aussuchen, Familie nicht. Somit kann ich sehr gut verstehen, wenn man sich Gedanken um die Familie macht oder nur gewissen Freunden davon erzählt und es lieber alle anderen verschweigt.


*******elle:
Tja. Wenn ich aber auf dem Dortmunder Weihnachtsmarkt offen herum laufe mit anderem Mann an der Hand, kann ich schon auf den einen oder anderen Bekannten oder Nachbarn treffen.
Dann ist Dortmund schon ein Dorf.
Und in Hotels hätte ich als verheiratete Frau schon mal gar nichts zu suchen.

Das ist aber was anderes, denn so stellst du es öffentlich zur schau das du anderen Männern - hmm sagen wir mal datest. Und seit wann sind Hotels für eine "verheiratete Frau" tabu? Wenn das so wäre, dann müsste das auch für "verheiratete Männer" gelten... Aber ich verstehe schon worauf du hinaus wolltest...

*******elle:
Ich finde einfach, die Entscheidung die Ehe zu öffnen geht nur meinen Mann, mich und meine Affaire etwas an.

Dem kann ich nur zustimmen! Aber es macht sehr wohl schon was aus wie man damit umgeht. Zeigt man sich öffentlich in seiner Stadt mit fremden Personen, hält man Händchen oder küsste man sich evtl.? Oder verheimlicht man es um jeden Preis, trifft man sich vielleicht nur an weit entfernten Orten im Hotel mit einer fremden Person?

Fire
Menschen, die mir nahestehen, wurden mal ganz "sanft" eingeweiht.
Ich möchte nicht, dass sie in vermeindliche Loyalitätskonflikte kommen, und da finde ich es nur fair zu sagen "es ist einvernehmlich und passiert nicht hinter dem Rücken des Partners".
*******elle Frau
35.902 Beiträge
Mitten in Dortmund bei den Westfalenhallen ist ziemlich zentral in Dortmund und kaum abgelegen.
Wozu führen wir dieses Gespräch? *nixweiss*

Was ich damit sagen wollte, ist doch wohl klar rüber gekommen?

Nein ich oute uns NICHT! Das geht nur uns etwas an. Und nein ich verstecke mich auch NICHT, und renne nicht mit eingezogenem Kopf durch die Stadt.
_Die_ Antwort gibt es nicht
****as:
Wie haben denn eure Familien, Freunde und Bekannte auf eure offene Beziehung reagiert?
Wie habt ihr euch denn "geoutet"?

Vielleicht wäre es interessant, zuerst einmal das Problem (bzw. die Probleme) zu identifizieren.

Zuallererst sehe ich bei dir einen Konflikt zwischen "ehrlich sein" und "Peinlichkeiten (die offene Beziehung) nicht ausplaudern".

Es ist manchmal taktvoller und einfühlsamer, jemand anderem nicht die gesamte Wahrheit an den Kopf zu knallen. In Bezug auf deine Fragen kann es also besser sein, wenn du aus Rücksicht eine Lüge erzählst, damit deine Eltern sich nicht zu sehr moralisch entrüsten. Klingt zynisch? Ist es auch. Das Problem ist dabei aber nicht die Lüge, sondern das penetrante Nachfragen nach deinem Beziehungsleben. Kommt natürlich auf die Intensität an. Ein allgemeines "Gehts dir gut?" kann ehrlich gemeint und nett sein, aber wenn es in Richtung Verhör geht, wie es hier im Thread schon geschrieben wurde, werden Grenzen überschritten.

Als abgeleitetes Problem sehe ich generell die Fragen der Familie nach dem Liebesleben. Das geht die einen feuchten Kehricht an, finde ich. Das Stichwort Verhör kam ja schon auf. Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit gerade Eltern ihre Kinder auszufragen dürfen glauben, aber von ihren eigenen pikanten Erlebnissen freiwillig genau Null offenbaren. Quid pro quo, anderenfalls Klappe halten.

Nächstes Problem: Warum ist es eigentlich peinlich, eine offene Beziehung zu führen? Spoiler: Ist es gar nicht. Es ist nur ungewöhnlich. Leider haben die meisten Leute, gerade die konservativen, ein Problem mit dem Ungewöhnlichen. Alles, was neu ist, einzigartig, von der Normalität abweichend etc., wird als Bedrohung empfunden. Auf Bedrohungen folgen ganz typische Reaktionen und die reflexartige Ablehnung aller Beziehungsmodelle abseits des monogamen heterosexuellen welchselbigen ist eine davon.

Eine Sache mußt du dir bewußt machen: Was auch immer das Problem ist, es liegt nicht bei dir. Deine offene Beziehung ist deine Sache, und wenn sie dich glücklich macht, hast du deinen Jackpot gezogen.

Das Problem liegt vielmehr in der Neophobie vieler Menschen, die noch immer dem Standardnarrativ der zwischenmenschlichen Beziehungen anhängen und in der Gesellschaft, die dieses Narrativ mit großer Macht bis hin zu juristschem Zwang durchzusetzen strebt.

Was kannst du machen? Es gibt mehrere Möglichkeiten: Die sagst offen die Wahrheit und bereitest dich auf möglicherweise unangenehme Kommentare vor. Oder du verschweigst sie und mußt die Unehrlichkeit ertragen. Das Ganze natürlich nur auf Leute bezogen, denen du das nicht einfach erzählen und mit Verständnis rechnen kannst. Oder du beendest deine offene Beziehung, wenn sie dich so sehr belastet.

Nichts davon klingt besonders erstrebenswert. Wenn du zwischen verschiedenen unschönen Alternativen wählen mußt, such dir die aus, die dir persönlich am meisten bringt.
****ea Paar
27 Beiträge
Themenersteller 
Danke
euch allen mal für eure Beiträge und Erfahrungen.
Muss mir das nochmal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen, wobei ich glaube meine Mutter hätte da am wenigsten ein Problem damit. Bei der Familie meines Mannes bin ich mir da nach wie vor unsicher, ob es nicht unkomplizierter wäre es so zu lassen wie es ist.

@****ire
Aber das ist auch ein Aspekt der gar nicht gefragt wurde, kann die TS das überhaupt verheimlichen? Lebt sie in einer klein Stadt oder Dorf? Stehen die Eltern auch mit ihren Freunden in Kontakt oder könnten sie sogar die "Affairen" kennen?

Genau das ist eben auch der Punkt, es ist zwar kein Dorf, aber es kommt schon mal vor, dass man sich zufällig trifft. Mit meinen Freunden stehen sie eher weniger in Kontakt, die sehen sie eigentlich nur, wenn ich auch dabei bin bei Feiern oder ähnlichem und die "Affairen" kennen sie sicher nicht oder zumindest nicht soweit ich weiß^^
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