*********t6874:
Ich glaube, dass männlich und dominant auch von einigen Männern ganz selbstverständlich verknüpft wird. Schließlich ist er ein Mann, der seinen Mann stehen muss und sagen, wo es lang geht. Damit er kein Weichling ist. Schließlich wissen wir alle, dass Frauen einen echten Kerl im Bett möchten.
Diese Verknüpfung macht nicht der Mann, sondern die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit.
Interessant finde ich die Berichte von Damen, die diese Männer in der Erwartung daten, dass da wirklich Stärke und Führungswille vor ihnen steht. Die Herren sich jedoch ganz anders verhalten und wegen allem lieb fragen. Sogar ob sie Händchen halten dürfen.
Dominanz schützt nicht vor gesellschaftlichen und strafrechtlichen Repressionen. Wir leben nun einmal nicht in einer Romanwelt, wo jede Frau wie selbstverständlich dem Mann schmachtend in den Arm fällt, wenn er ihren Arsch packt.
Ich habe neulich gelesen, dass nicht wenige Männer auch große Probleme haben die Signale einer Frau zu lesen.
Wobei sich die Frage stellt - wie kann man sich gleichzeitig auf die komfortable Position zurückziehen, als Frau nur "Signale senden" zu müssen und sich dann auch noch über die uneindeutige Kommunikation, für die man selbst verantwortlich ist, beim Mann beschweren?
Eigentlich möchten wir eine gute Zeit miteinander haben. Spaß und Nähe und Liebe. Und weil Männer da immer stark und die breite Schulter bereit haltend sein sollen, welches Wort drückt das besser aus als dominant?
So ziemlich jedes andere Wort
Ich würde mit "beschützend" anfangen.
Aber das ist ja auch ein großes Feld für Missverständnisse.
Nehmen wir an, du als Frau wirst bedroht und der Mann an deiner Seite greift ein. Da gibt es ja bereits zwei unterschiedliche Handlungsmotivationen:
1) Die Frau beschützen. Dass sind die Männer, die sicherstellen, dass der Frau nichts passiert und die sich ggfs. auch aus der Gefahrenzone zurückziehen oder sich sogar dem Aggressor unterwerfen, den Geldbeutel herausrücken und sich nur schützend vor die Frau stellen. Die sind nicht dominant in der Situation, aber natürlich männlich beschützend und bei den Frauen vermutlich bevorzugt.
2) Dominanz sicherstellen. Dass sind die Männer, die sich im Prinzip selbst in ihrer Dominanz angegriffen fühlen, weil jemand anderes es wagt, sich mit ihnen und "ihrem Eigentum" anzulegen. Die geben erst Ruhe, wenn sie ihre Vormachtstellung gesichert haben und den Aggressor vertrieben oder besiegt haben - im Idealfall ist der Frau dann auch nichts passiert, aber das ist eigentlich Nebensache in dem Moment. Das ist der klassische tierische Dominanzkampf.
Die Frau sagt sich natürlich: Die Nummer 1 finde ich viel besser, dass ist "mein dominanter Partner", der sorgt für meine Sicherheit, aber das ist natürlich die romantische Verklärung, dass "dominant" = "gut" ist.