Swinger mögen keine Menschen, die "anders" sind
Ich wollte diese Behauptung zunächst als Frage formulieren, mittlerweile bin ich aber der Überzeugung, dass es leider eben keine Frage, sondern eine Tatsache ist. Als wir mit dem Swingen anfingen, hatte ich irgendwie die naive Vorstellung, dass alle Swinger tolerant, offen und glücklich sind. Eine große glückliche Gemeinschaft. Dass dem nicht so ist, wurde mir klar, als ich den ersten Beitrag zum Thema "Iiiih, dicke Menschen in Club!!!!" gelesen habe. Und so ging es weiter. Ich will hier nicht in das "Swinger sind intolerant" - Horn stossen, aber eine Bastion der Toleranz ist die Swingerszene auch nicht gerade! Im Grunde genommen sieht es so aus, dass alles, was von der Norm abweicht, mißbilligend zur Kenntnis genommen wird. Und nicht nur das, oft kommt auch deutliche Feindseligkeit zum Ausdruck (ich sage nur, Bi-Männer im Club). Die Norm ist, Paare, die PT mit anderen Paaren betreiben, eine bi-Frau haben oder gemässigten HÜ mögen (aber nur unter dem Motto "wir machen alles gemeinsam"). Alles andere ist "abseits der Norm" und wird misstrauisch und wie schon bemerkt, oft feindselig beäugt. Ob es nun BDSM'ler sind, bi-Männer, oder Paare, die auch mal getrennt losgehen. (Damit meine ich, wirklich getrennt, nicht nur "nebenan".) Probiert mal als gebundene Swinger-Frau mit einem anderen Mann in den Club zu gehen, bzw. als gebundener Swinger- Mann allein unterwegs zu sein - da könnt ihr aber die toleranten Swinger mal von ihrer unguten Seite kennenlernen! Oder das ewige leidige Thema "Aussehen" - man könnte wirklich meinen, es gibt eine Art "rulebook" wie Swinger auszusehen haben und wehe, man weicht davon ab! Individualität scheint nicht besonders gefragt (und nein, Individualität ist kein anderes Wort für Ungepflegtheit, lol!!).
Ich frage mich, warum das so ist. Müssen Menschen, die gesellschaftliche Normen überschreiten, andere Normen aufstellen, damit sie wiederum andere ausgrenzen und sich überlegen/moralischer/normaler fühlen können??