Devotion als Sexerlebnis ?
Wenn die Frage nach dem "devoten Verhalten in der Beziehung" diese Vorstellung impliziert, wurde sie bereits ausführlich beantwortet.
Was aber, wenn Devotion mehr meint als den sexuellen Ausgleich einer weiblichen Alltagsstärke ?
Zudem tu ich mich mit meinen 25 Jahren erlebter Dominanzbeziehung immer schwer mit den szeneüblichen Begriffsverwicklungen - wir hatten damals mit den beiden deutschen Begriffen von Hingabe und Unterwerfung eine klare Trennungslinie der Gefühlswelten – Heute, da diese beiden Begriffe weitgehend durch die anglo-lateinischen Begriffe von Devotion und Sumission ersetzt wurden, scheint mir in der Szene einen zunehmende Vermischung dieser beiden Gefühlswelten stattzufinden
Devotion / Hingabe hat zunächst nichts anderes zum Inhalt als die seelisch-mentale Hingabe ZU einem "Höheren" – einem Ideal, einem Ziel, einem Gott oder eben einem Herrn oder einer Herrin meines Herzens.
Submission / Unterwerfung – bedeutet die gefühlsmäßige, mentale und körperliche Unterwerfung UNTER eine Höhere Macht, die im konkreten Erleben fast immer an einem realen Beherrscher / einer realen Beherrscherin festgemacht wird und im Gehorsam erlebt wird – also äußerer Regeln und äußerer Führung bedarf – ja sich darin erst zu erleben vermag.
Hingabe benötigt zu ihrer Entfaltung keinen äußeren Gehorsam, sie gebietet sich meist schon aus sich selbst heraus, sehr oft aus Liebe, oft auch aus gläubigem Respekt oder ekstatischer Verehrung – das ist auch der Grund, daß die Frauen in meinem Leben, die ich als "Devota" bezeichne ganz überwiegend aus sich selbst heraus zu ihrer Hingabe an mich fanden – die Ausdrucksformen ihrer Devotion von mir also eben gerade NICHT in ein Reglement meiner Wahl oder meiner männlichen Phantasie weiblicher Hingabe gezwängt wurden – im Gegenteil fand ich Gott sei's gedankt frühzeitig die dominante Kraft mich eben dieser individuellen devoten Ausdrucksformen durch die eigene Hingabe an das Gebotene glücklich zu erweisen – mich gleichsam in der Hingabe meiner Devot treiben zu lassen.
Eine Devot muß weder masochistisch, noch unterwürfig, noch bi-sexuell, noch multisexuell, noch irgend etwas anders sein als eben nur HINGBUNGSVOLL – und zwar an mich – und sonst gar nichts. Was sollte ich an einer solchen Hingabe bestrafen, was wäre bestrafenswert – welchen Stellenwert könnte STRAFE hier je zukommen ?
Warum sollte ich die Hingabe einer Frau an MICH, dadurch auf die Probe stellen, daß ich ihren Körper an Dritte verschachere ? – Nur um zu sehen ob sie es erduldet ? – Wer gehörte hier denn dann bestraft ?
Das aber scheint den meisten Szene-Doms des neuen Jahrtausends, aus mir unerklärlichen Gründen, offensichtlich zu wenig – und in der Spiegelung dessen auch den Frauen, die zwar Devotion schreiben aber eigentlich eine rein sexuelle Submission meinen, und dies oftmals als eine Art seelisch-körperlicher Ausgleich, zur Rolle der modernen Männin, die ihr von der Gesellschaft abverlangt wird – oder ihrem eigenen Karriereanspruch.
Die "O" aus jenem Roman war eben keinen Devota, ihre Hingabe spielte in den Phantasien der beteiligten Männer nie eine Rolle und wurde daher auch zu keiner Zeit wirklich abgerufen – was abgerufen wurde war ihr submissiver Gehorsam – und befriedigt wurden darin lediglich die Lebenslügen von Männern, die in diesem Gehorsam die weibliche Hingabe an ihre Person erträumten – das Ende ist bekannt.
Kein Zweifel, wann immer ich die sexuelle Lust eine richtigen "Sub" genießen durfte, war es ein Erlebnis – ein Erlebnis das keinen Morgen benötigte, ein Erlebnis das aus sich selbst heraus agierte, unmittelbar, berauschend, infernalisch wo diese Unterwerfung noch mit masochistischen Neigungen verbunden war – NUR, Subs waren stets meine Spielpartnerinnen und erlebten sich auch in den Momenten des Spiels, den Augenblicken der Session – Das dominante Gefühl meiner Alltagswelt konnte dagegen stets nur durch das Lebensgefühl devoter Lebensabschnitssbegleiterinnen getragen werden.
Ja – es gibt viele devote Frauen, hier im Joy-Club und da draußen in der Welt , denn weibliche Hingabe findet zahlreiche Ziele für ihre inneren Bilder, und die Formen in denen sich diese Hingabe erlebt sind so zahlreich und bunt wie die treibenden Blätter in einem Herbststurm – nur sie benötigen eben keinen Schmerz und ihre Liebe benötigt keinen Gehorsam – was Du meinst mein lieber Fragesteller – ist die Frage nach der Submission einer Frau - und ja, es gibt viele submissive Frauen hier im Forum – sie haben einige deiner Fragen beantwortet.* lächel *