Sorry Karline, aber diese Rollenklischees finde ich wirklich nicht zielführend und denke auch, sie werden den meisten Frauen nicht gerecht!
Sex ist in einer Partnerschaft eine Form, Zuneigung zu kommunizieren. Du stellst Sex unterschwellig dar, als wäre es ein Zugeständnis der ausgenutzten Frau ihrem dauerrammelwilligen Partner gegenüber: ".. den Kopf für Sex nicht frei hat ..." Ich denke, Sex bedeutet auch Frauen viel und ist einer der wichtigsten Bereiche (wenn auch nicht der einzige!), die in einer Partnerschaft das Zusammengehörigkeitsgefühl bezeugen.
Wenn da von der Partnerin ab einem bestimmten Zeitpunkt nichts mehr an Verlangen kommt, sollte sie sich auch einmal ernsthaft die Frage stellen, was ihr die Beziehung bedeutet. Ausreden finden sich immer, sie lassen sich aber auch schnell als solche entlarven! Wenn BEIDE wollen, finden sich immer Möglichkeiten die Kinder auch mal temporär "los zu werden" und sich ungestört einander zu widmen. Vielleicht nicht so oft und lange wie vorher, aber geht es auch nicht um Quantität, sondern um das sich gegenseitig WOLLEN!
Wenn sich aber das Gefühl breit macht, sie will gar nicht mehr, bemüht sich nicht, dann stellt sich schon die Frage nach dem Stellenwert des Partners in der Beziehung. Klar teilt sich bei jungen Eltern die Liebe auf, aber wenn der Stellenwert der Partnerschaft nicht existiert, nicht mehr kommuniziert und bewiesen werden kann, dann ist das auch eine Aussage: Fortpflanzung erfolgt - der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, er kann gehen.
Das will ich noch nicht mal verurteilen, denn die Medizin hat mittlerweile nachgewiesen, dass sich Frauen durch Geburt und Kinder ohne Vorsatz und Möglichkeit es zu beeinflussen zu komplett anderen Menschen, auch zum Asexuellen, entwickeln können (nicht müssen!), aber das ist dann trotzdem so etwas wie der "Wegfall der Geschäftsgrundlage" einer Partnerschaft. Auch das ist noch nicht automatisch eine Katastrophe, aber die Bedingungen müssen dann m.E. auch von allen Seiten aus Fairness neu festgelegt und nicht einseitig (von welcher Seite auch immer) diktiert werden.
Lässt sich da kein neuer, für beide tragbarer Kompromiss finden, sollte man nach meiner Einschätzung lieber früher als später die Konsequenzen ziehen. Sonst unausweichlich absehbare Betrügereien, eskalierende Konflikte und letztlich tiefe Verletzungen retten weder der Partnerschaft, noch sind sie das richtige Umfeld für die Kinder, um aufzuwachsen.