Devot und hochsensibel - was tun?

Hallo Ani,
welche negativen Auswirkungen befürchtest du bezüglich deiner HS auf deine sexuellen Vorlieben?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich inzwischen nicht mehr "jedem" von der HSP erzähle.
Es gibt verschiedene Verhaltensmuster darauf:
Die einen halten es eben für eine Krankheit, die anderen können nichts damit anfangen und es ist ihnen egal, die nächsten denken, es ist irgend ein Hokuspokus, um sich wichtig zu machen.
Dass ich ganz anders auf Menschen reagiere, die allermeisten sich bei mir aufgehoben fühlen, merken sie gar nicht.
Dass ich viele Mensch auf einmal nicht mag, mir schnell mehrere Menschen auf einmal, wie auch die Lautstärke zu viel wird, sehen einige als problematisch an und gehen auf Abstand.

Kann es sein, dass du denkst, er nutzt deine devote Seite über deine eigenen Möglichkeiten hinaus aus, weil er eben nicht eine HSP ist und daher nicht merkt, wann es gut ist?
Weil er nicht merkt, wann er vorsichtiger sein muss oder aufhören?

Belphegor, das ist ganz einfach (und so schwierig): Die verschiedenen Eindrücke, die jede/r sub bei einer Session verarbeitet, prasseln möglicherweise auf HSPler vermehrt ein.
Ich nehme zum Beispiel in einem Club die umgebenden Geräusche sehr viel deutlicher war. Nicht im Sinne von geilem Kopfkino, sondern als Störfaktor, etwas, das mich rausbringt oder erst gar nicht abschalten lässt. Auch sollte man bei mir nicht zuviel auf einmal machen, nicht zu viele Sinne reizen, dass kann schneller als üblich zur Überreizung und sogar zum Absturz führen.
(Das hat aber natürlich umgekehrt den angenehmen Nebeneffekt, dass Dom weniger Arbeit hat. )

Was Astraia fragt ("Weil er nicht merkt, wann er vorsichtiger sein muss oder aufhören?) ist etwas, was mir häufiger im Spiel passiert. Der jeweilig Aktive ist manchmal von der Intensität meiner Gefühle überrascht und auch überfordert.
Leider denken gerade dominante Männer, sie hätten "das" schon im Griff und überschätzen ihre Emphathiefähigkeit.

So schön ich das häufig finde, dass ich so intensiv lebe, so sehr nervt es mich gleichzeitig auch. Es ist anstrengend. Auch für den Partner.

...aber ich weiß wie ich manchmal für einen außenstehenden auf gewisse Dinge reagiere...und das führt schon in alltäglichen Beziehungen zu Problemen.
Ich reagiere mitunter auf alles Neue erst einmal mit Gegenwehr, obwohl ich das nicht möchte. Und genau die Reizüberflutungen sind es , die mir zusätzlich Sorge bereiten. Ich weiß nicht wer von euch den Test ,, zart besaitet kennt,, den zu machen und dann eine Punktzahl von 286 Punkten ( von 300 ) zu erhalten ist schon ne Menge.
Bei mir sind die schnellen Gedanken die ich dann zu Wort bringen muss auch ein Problem.
By the Way, das gewisse Date ist gelaufen, ich habe ohne Umschweife gesagt dass ich hochsensibel bin. Er wusste nichts damit anzufangen , hat aber mehrmals meinen Redefluss gemaßregelt. Nun ja , mal sehen wenn ich offen für Neues bin sollte das der Mann an meiner Seite doch auch und zumindest verstehen, dass es Menschen sind, mit denen man vielleicht ein Wenig achtsamer umgehen muss als mit den übrigen 80 Prozent

Ani

Was tun?

Dich offenbaren. Allien das wird Spreu vom Weizen trennen.
Danach: Kopf ausmachen. Kontrolle abgeben. Das wird dir schwerer fallen als anderen ... umso mehr wirst du belohnt.

das werde ich. Endlich angekommen in DEM was ich bin, ist der Weg nach vorn zwar ungewiss, jedoch ein Zurück gibt es nicht.
DANKE
Ani

Ich bin auch devot und hochsensibel,spüre vieles und das sehr intensiv.
Mein Partner weiß dies und geht wunderbar darauf ein, schaut das es mir gut geht.
Sprich mit ihm. Hochsensibel sein ist ja nicht nur anstrengend, sondern hat auch einige Vorteile.
Bei uns war das nie ein groSes Thema, er merkte von Beginn an, dass ich „anders“ ticke und er manchmal nicht wie n Elefant im Porzellanladen sein kann , sondern besonders bei Neuem auf mich achten muss, da ich einiges intensiver wahrnehme oder Dinge spüre die er gar nicht auf dem Schirm hat.

ist meine Suche beendet.
Hier im Joy als ich nicht mehr damit gerechnet habe.
Ich habe es ihm sofort gesagt und irgendwie ist es kein Problem. Ich glaube dieser Mensch würde selbst so großatig mit mir umgehen, wenn ich nicht hochsensiebel wäre.
Angst oder Sorge, dass ich eben durch meine Hochsensibilität ihn vergraulen könnte habe ich weniger. Ich habe verstanden , dass mei dem Richtigen reden,, über alles ,,
wahre Wunder hilft.
Leute , ich habe mir womöglich das schönste Ostergeschenk bereitet, was man sich denken kann....

Ani

Dann wünsche ich Dir viel Glück, und eine schöne Zeit.

Also ich hab das immer ganz einfach gelöst... gefragt "Hey kennst du dich mit dem Thema Hochsensibilität aus? .. nein?.. hier ein Link zu dem Thema"

Dann natürlich einen Artikel rausgesucht, der sachlich Erklärt was für Vor- und Nachteile es hat.. und dann war es immer easy geregelt

weißt du, man kann vielleicht sagen,, tja ich bin hochsensibel,, aber wenn ein Mensch
von der ersten Minute merkt, dass Frau anders ist, dann ist er einer von den Guten.
Was es dann letztendlich heißt mit einer HSP zusammen zu sein kommt erst mit der Zeit und gelesen hat er von selbst ohne , dass ich ihm etwas zu lesen gegeben habe

Ich habe von meiner Liebsten diesen Artikel bekommen:

https://www.healthyhabits.de/hsp-bedienungsanleitung/

mich anschliessend selber noch schlauer gelesen und beschlossen es anzunehmen.....
Wenn man wirklich liebt ist das alles kein Ding!

danke dir für den Link.
Ich habe ganze 47 Jahre gebraucht zu verstehen , dass ich anders bin . Und als ich verstanden habe, dass man das hochsensiebel nennt hatte das Kind endlich einen Namen. 47 Jahre habe ich mich abgelehnt, ja sogar gehasst !
Nach dem Outing hat es noch einmal einige Zeit gedauert, bis ich mich in meine Hochsensiebilität richtig fallenlassen konnte,
Ich habe es geschafft, ich gehe völlig offen damit um und Menschen die mich kennen lerne und sagen , na, du bist mir viel zu speziel, so wie meine Arbeitskollegin, kommen nach Monaten an und sind glücklich , dass ich so bin wie ich bin.
Ich habe nicht viele Menschen im privaten aber es zählt nicht die Menge sondern die Qualität. Und wenn ich euch sage , dass ich in den letzten zwei Wochen hier im Joy nun schon zwei Menschen gefunden habe, die ich innerhalb kürzester Zeit so in mein Herz geschlossen habe, dann ist das mehr als ich erwartet habe.

wenn der Partner autistische Züge in sich trägt...
Der Partner muss von Natur aus empathisch sein, so etwas lässt sich nicht durch Lesen und gute Vorsätze erreichen.
Die Kombination zwischen hochsensiblen und autistisch veranlagten Partnern ist über kurz oder lang zum Scheitern verurteilt, ich spreche leider aus eigener Erfahrung.

was ich hier wirklich traurig finde ist, dass sich irgendwann, wenn ein Beitrag über längere Zeit geht , sich dieser verselbstständigt. Das ist wohl auch nun bei meinem der Fall!
Ich habe in keinster Weise den Begriff authistisch genannt also BITTE, interpretiert nicht alles in etwas hinein was gar nicht ist und kommt von Höxken auf Stöxken und tretet etwas breit, was wirklich wichtig ist !

Thema ist durch, für mich jedenfalls . Und an dieser Stelle noch einmal ganz lieben Dank an die interessanten, großartigen und zu einem riesigen Teil auch sehr hilfreichen Statements.

Ani

Hallo,

ich empfinde es immer als problematisch, wenn ein Mensch sich mit einem Modebegriff so sehr identifiziert, dass der Blick auf Lösungen und Probleme verschleiert wird.

Die berüchtigten 20% HSP beinhalten tatsächlich auch eine ganze Reihe von Menschen mit Dispositionen wie: ADHS, Asperger Autismus, Depression, Angsterkrankungen, Hochbegabung, diverse Persönlichkeitsstörungen, denn alle diese Menschen vereint eine hohe Sensibilität und Reizoffenheit.

HSP klingt nur viel besser und es steht nicht in der ICD drinnen. Zumindest meines Wissens noch nicht.

Diese Begriffe helfen über den ersten Moment der Erkenntnis hinweg anders zu sein, sie erklären bestimmte soziale Probleme mit anderen Menschen und in Beziehungen. Mehr passiert allerdings nicht.

Um tatsächlich im eigenen Leben etwas zu verändern und sich und das eigene Sein anderen begreifbar zu machen, halte ich es für weiser, den Mitmenschen keinen abstrakten Link zu geben. Sondern individuell zu sagen: "Du, wundere dich bitte nicht, aber in diesen und jenen Situation brauche ich... empfinde ich soundso... wünsche mir von dir..."

Typisch für Menschen mit hoher Reizoffenheit wäre zum Beispiel:

Ich ertrage Lärm und vor allem bestimmte Geräusche nicht. Deshalb besuche ich keine Konzerte und Massenveranstaltungen. Es macht mich ganz krank und müde und ich kann das nicht genießen.

Ich brauche mehr Pausen in einer Session und wünsche mir, dass du mich nicht überforderst. Wenn du merkst ich atme plötzlich hektisch, frag bitte nach und gib mir etwas Zeit. Manchmal kann ich nämlich nicht antworten oder reagieren.

Ich kann gut mit Kritik umgehen, wenn du sie in sachlichenm Ton anbringst und mir die Zeit gibst darüber nachzudenken.

Ich bitte dich darum mir zu verzeihen, wenn ich vor Überforderung unangemessen stark reagiere.

Wenn viel um mich herum los ist, kann es sein ich verzettel mich oder vergesse etwas. Wenn du das merkst, wäre es toll, wenn du mich dabei unterstützen kannst und gelassen bleibst.

Mit diesem Beispielen möchte ich den Unterschied zwischen Schublade und Individualität erklären. Du vergibst dir viele Möglichkeiten situativ und für dich passend dein Leben zu steuern, wenn du Leuten nur ein HSP entgegen wirfst. Mittlerweile ist der Begriff genauso negativ mit Vorurteilen gefüllt wie die Diagnosebegriffe. Und es ist eher eine zusätzliche Beschränkung, wenn die Menschen, die dir nahe stehen, ihre Vorurteile über diese Schubladen mit hineinlegen. Und das werden sie tun und dich eher für falsch halten. Oder für kompliziert oder krank.

Sei einfach du. Erzähle deinen Lieben was Du brauchst und was nicht. Erzähle ihnen was du empfindest, was Du magst und was nicht. Bitte um Unterstützung, wo Du sie brauchen kannst. Dann bist du nicht die Frau die HSP hat, sondern eine Frau, die sensibel und feinfühlig ist. Die gerne tiefgründig nachdenkt, die in aufregenden Situationen etwas mehr Zeit braucht und so weiter.

Schreibt Sie

Na dann bin ich ja froh und beruhigt dass ich definitiv weder das eine oder das andere sondern nur einfach zu den 20 Prozent gehöre die wissen was sie sind!

Hallo Ani,
denke das du schon die richtige Entscheidung getroffen hast.
Rede offen über das was dich bewegt.
Lebe frei eas du bist. Es gibt nur 2 Möglichkeiten entweder er liebt dich, also so wie du bist, oder eben nicht. Die zu sein, die er sich wünscht, wird nur gehen, wenn du die bist er sich wünscht.