*****jes:
" Nur nicht aus liebe weinen, es gibt im leben nicht nur den einen"
Ist das nun ein eindeutiges Zeihen für mein hohes Alter, dass ich da spontan an Zarah Leander denke?Lieber Vorposter frietjes, in Vielem hast du Recht, ganz sicher stimmt die Grundaussage, dass so etwas uns allen schon passiert ist und das womöglich auch schon mehr als einmal.
Das Besondere ist ja aber doch, dass es sich immer wieder neu anfühlt und dass man auch je nach Lebensalter/-reife neue Seiten an sich entdeckt.
Vor ein paar Jahren war ich in einer ähnlichen Situation wie die TE, in den ersten paar Tagen war die Welt wie verschleiert, man ist ganz benommen vor innerem Schmerz.
Da hat es mir tatsächlich geholfen, zu funktionieren. Morgens aufstehen, arbeiten gehen, und sich zu Essenszeiten an den Tisch setzen....eine Beitragschreiberin hat schon beschrieben, wie sie sich einen Zeitplan aufgestellt hatte, darin habe ich auch für mich damals Hilfe und Stütze gefunden. Am Arbeitsplatz wurden nahe Kollegen eingeweiht, weil ich eben nicht 100% da war, aber alles war besser als zu Hause zu sitzen.
Schon nach ein paar Tagen lichtete sich der Schleier ein wenig. Nachts durchschlafen war zwar immer noch nicht denkbar und auch bei Treffen mit Freundinnen kannte ich nur wenig andere Themen als 'ihn' - wie dankbar bin ich heute noch für all das geduldige Zuhören damals, das wärmt mich is heute und da haben wir doch auch schon einen positiven 'Nebeneffekt'.
Nach und nach fühlte ich mich wieder als Mensch und nicht wie ein kraftloser Lappen und da wurde ich auf irgendeine Weise froh, dass ich in der Lage bin, mit dieser Intensität zu fühlen. Das betrifft nicht die masochistische Freude am Schmerz und auch war auch kein Suhlen in Selbstmiteid.
Es war eher ein sich-selbst-betrachten und froh zu sein über diese Fähigkeit. So traurig sein zu können, das zu erleben und auszuhalten ohne gleich nach Ablenkung und Linderung zu trachten, da kam ich mir auf eine Weise bechenkt vor, mit Kraft gesegnet, mit emotionaler Tiefe ausgestattet...nenn es wie du willst.
Und dann konnte ich langsam auch wieder nach Dingen schauen, die mir gut taten. Und ich konnte genug Energie und Willenskraft aufbringen um sie auch zu tun. Langsam stellte ich auch der Genuss und das Vergnügen wieder ein.
Konkret gehörte zu den ersten Sachen, die hilfreich waren: Musik, Bewegung (Gehen und vors ich hin brüten) und Natur -Wetter spüren, sich über beobachtete Eichhörnchen freuen, Pflanzen anschauen..
Liebe TE, bestimmt bist du schon über die schlimmste Phase hinweg, ich wünsche dir weiterhin guten Mut und ggf auch Geduld mit dir selbst