Okay, unwissende Männer können sich auch so verhalten und von denen gibt es noch eine ganze Menge. Aber jemandem Unwissenheit als Frevel vorwerfen?
Darum geht es nicht.
Es geht darum, dass gelungene sexuelle Erlebnisse beiden schöne Gefühle machen müssen. Und da Sex grundweg peniszentriert abläuft, meist Männer abfordern und ihre Handlung wünschen, so wie der TE es von seiner Frau will, muss die Einseitigkeit erst mal erkannt werden. Sonst würden nicht so viele Frauen dieselben blöden Erlebnisse gemacht haben, wenn es diese Blindheit für weibliche Bedürfnisse rund um Sexualität nicht geben würde. Und die sind zumeist und bis auf eine eher geringe Anzahl von Frauen anders als die von Männern.
Solange Männern nicht mehr einfällt als Handlungen für ihre Lust einzufordern, zu drängen und zu nötigen, wird die Frau gar keine Motivation haben seins mitzumachen.
Ich lese im Forum so gut wie nie von solchen Männern, was sie für die Lust ihrer Partnerin tun können. Und ich habe den Verdacht, dass daran auch kein ernstes Interesse besteht.
Und ich vermute, dass wie bei El Topo nur ein Hä? kommt, wenn er sich etwas einfallen lassen soll, womit er ihr Lust bereiten kann. Wozu eben auch gehört den Alltag entsprechend zu gestalten. Hinzusehen und zuzuhören, anstatt zu schmollen, weil Mutti es ihm nicht schön machen will. Und ich glaube weiterhin, dass die grundsätzliche Einstellung viel damit zu tun hat, ob ein Mann bereits als Kind gelernt hat, sich auch um die Bedürfnisse anderer Menschen uu kümmern und nicht nur um die eigenen Bedürfnisse. Das hat die Wissenschaft übrigens auch herausgefunden, dass Frauen dazu erzogen werden, die Bedürfnisse ihrer Mitmenschen zu erfüllen und wahrzunehmen und Männer sind super Sebstfürsorger.
Im Kern ist die Lösung, dass der Mann lernt sich mehr um seine Frau zu kümmern und sie lernt sich mehr um sich selbst zu kümmern.
Meine Erfahrung mit so erzogenen Männern im Bett ist, dass sie nur geringe Motivation aufbringen Dinge zu tun, die nicht auch und möglichst direkt ihrer eigenen Lust dienen.
Sexualtherapeuten kommen da mit für Männer subjektiv unzumutbaren Wegen. Da wird schon mal für Monate auf Sex verzichtet und man muss "nur" Zärtlichkeit und Nettsein zeigen als Mann. Und erst, wenn die Frau bereit ist, darf es ganz langsam weiter gehen. Für Männer, die meinen, dass ihre Lust im Zentrum gu stehen hat, weil sie ja eh schon sooo lange auf Sex und peniszentrierte Praktiken verzichten mussten, ist das eine sehr bittere Medizin, wenn sie nur für die Lust für Partnerin da sein dürfen und selbst "nichts davon haben".
Nur ohne diese Bereitschaft auch selbstlos zu sein und zu tun, was der Frau gut tut (auch nicht sexuelle Dinge), wird sus einer frustrierten Frau, die keine Nutte für ihn sein mag, eine aufgeschlossene Frau. Und dahinter steckt die Erkenntnis, dass die Sexualität der Frau doch sehr oft anders funktioniert als die des Mannes. Und es nicht sinnvoll ist, dass sich der gemeinsame Sex ausschließlich um seine Vorstellungen von geilen Sex Handlungen für ihn kreisen müssen. Männliche Sexualität ist eben nur die Hälfte und nicht das Ganze.
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